Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) – Ursachen, Symptome und Behandlung

Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) – Ursachen, Symptome und Behandlung

Kategorien: HornhautproblemeVeröffentlicht am: 20. März 2025Von 4,1 min LesezeitAktualisiert: 20. März 2025

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Inhaltsverzeichnis

Hornhautverkrümmung Astigmatismus

Eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) ist eine häufige Ursache für unscharfe Sicht in der Nähe und Ferne. Betroffene merken zunächst, dass sich die Augen schneller ermüden, Kopfschmerzen häufiger auftreten oder das Sehen bei bestimmten Lichtverhältnissen anstrengend ist.

In diesem Beitrag erfahren Sie alles über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten einer Hornhautverkrümmung.

Das Wichtigste zusammengefasst

  • Eine Hornhautverkrümmung entsteht durch eine unregelmäßige Wölbung der Hornhaut, wodurch das Licht nicht punktförmig, sondern stabförmig auf der Netzhaut abgebildet wird.
  • Ursachen: Meist ist die Hornhautverkrümmung angeboren, kann aber auch durch Verletzungen, Infektionen oder Augenerkrankungen wie Keratokonus entstehen.
  • Symptome: Verschwommenes oder verzerrtes Sehen, schnelle Ermüdung der Augen, Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme sind typische Anzeichen.
  • Diagnose: Durch eine augenärztliche Untersuchung mit Sehtest, Vermessung der Hornhaut und anderen Messverfahren kann eine Hornhautverkrümmung festgestellt werden.
  • Behandlung: Brillen, torische Kontaktlinsen, Laserbehandlungen oder implantierbare Linsen können die Fehlsichtigkeit korrigieren – je nach Ausprägung und Ursache.
  • Verlauf: In den meisten Fällen bleibt die Hornhautverkrümmung stabil. Bei Kindern kann sie unbehandelt jedoch langfristige Sehprobleme verursachen.

Was ist eine Hornhautverkrümmung?

Eine Hornhautverkrümmung, auch als Astigmatismus bezeichnet, ist eine Form der Fehlsichtigkeit, die durch eine unregelmäßige Wölbung der Hornhaut (Kornea) verursacht wird. Normalerweise bündelt die Kornea das Licht so, dass es in einem einzigen Punkt auf der Netzhaut fokussiert wird. Bei einer Hornhautverkrümmung trifft das Licht jedoch nicht in einem Punkt, sondern in Form von Stäben auf. Es kommt zu einem Brechungsfehler: Ein Lichtpunkt wird also nicht mehr punktförmig, sondern stabförmig auf der Netzhaut abgebildet.

Symptome einer Hornhautverkrümmung

Eine Hornhautverkrümmung kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Leichte Formen bleiben oft unbemerkt, da viele Menschen eine geringe Stabsichtigkeit aufweisen, die keine Korrektur erfordert. Bei stärkeren Ausprägungen treten jedoch folgende Beschwerden auf:

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Ursachen einer Hornhautverkrümmung

Die häufigste Ursache für eine Hornhautverkrümmung ist eine angeborene Verformung der Hornhaut. Doch auch andere Faktoren können eine Stabsichtigkeit hervorrufen:

  • Verletzungen und Narbenbildung: Unfälle, Operationen oder chemische Einwirkungen können die Struktur der Hornhaut verändern.
  • Infektionen und Entzündungen: Unbehandelte Bindehautentzündungen oder Hornhautgeschwüre können die Hornhaut deformieren.
  • Augenerkrankungen: Erkrankungen wie der Keratokonus, eine fortschreitende Ausdünnung und Verformung der Hornhaut, führen häufig zu einem irregulären Astigmatismus.
  • Altersbedingte Veränderungen: Grauer Star (Katarakt) oder Grüner Star (Glaukom) können die Hornhautwölbung beeinflussen.

Diagnose einer Hornhautverkrümmung

Die Diagnose einer Hornhautverkrümmung erfolgt durch eine augenärztliche Untersuchung. Dabei kommen verschiedene Methoden zum Einsatz:

  • Sehtest: Überprüfung der Sehschärfe mit Buchstaben- oder Zahlenreihen.
  • Objektive und subjektive Augenglasbestimmung: Messung der Sehstärke und Bestimmung der Korrekturwerte für Brille oder Kontaktlinsen.
  • Ophthalmometrie: Messung der Hornhautkrümmung.
  • Hornhauttopographie: Detaillierte Analyse der Hornhautoberfläche zur Unterscheidung von regulärem und irregulärem Astigmatismus.

Behandlung einer Hornhautverkrümmung

Je nach Ausprägung und Ursache des Astigmatismus gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:

Brillen oder Kontaktlinsen

Bei einigen Betroffenen kann die Hornhautverkrümmung mit einer Brille oder Kontaktlinsen korrigiert werden. Dabei kommen sogenannte torische Gläser oder Linsen zum Einsatz, die speziell für die ungleichmäßige Brechkraft der Hornhaut ausgelegt sind.

Harte Kontaktlinsen eignen sich besonders bei einer unregelmäßigen Hornhautverkrümmung, da sie die Brechung des Lichts durch ihre stabile Form ausgleichen können.

Kunststofflinse (Linsenimplantation)

Bei schweren Fällen oder wenn zusätzliche Augenerkrankungen vorliegen, kann eine Kunstlinse implantiert werden. Diese Methode wird häufig bei Patienten angewendet, die neben einer Hornhautverkrümmung auch eine altersbedingte Linsentrübung (Grauer Star) haben.

Augenlasern

Bei einer regulären Stabsichtigkeit mit stabilen Werten kann eine Korrektur mittels LASIK oder PRK durchgeführt werden. Dabei wird die Hornhaut so geformt, dass das Licht wieder korrekt gebrochen wird.

Implantierbare Kontaktlinse (ICL)

Bei starken Fehlsichtigkeiten oder wenn eine Laserbehandlung nicht möglich ist, kann eine implantierbare Kontaktlinse (ICL) eine Lösung sein. Diese Linse wird zusätzlich zur natürlichen Linse ins Auge eingesetzt und korrigiert die Brechkraft. Die Hornhautstruktur wird dabei nicht verändert.

Verlauf einer Hornhautverkrümmung

In der Regel bleibt eine Hornhautverkrümmung konstant und verschlechtert sich nicht. Lediglich bei Erkrankungen wie dem Keratokonus oder nach Verletzungen kann es zu einer Progression kommen. Bei Kindern kann eine unbehandelte Hornhautverkrümmung zu dauerhaften Sehschäden führen. Daher ist wie immer eine frühzeitige Diagnose und Korrektur besonders wichtig.

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