Lichtblitze im Auge – Ursachen und Behandlung
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Lichtblitze im Auge treten häufig im peripheren Gesichtsfeld auf und werden meist als kurze, grelle „Aufleuchtungen“ wahrgenommen. Besonders auffällig erscheinen sie in dunkler Umgebung oder bei geschlossenen Augen, wie beim Einschlafen oder beim Umdrehen im Bett. Lichtblitze können einzelne Male auftreten oder sich über mehrere Tage hinweg wiederholen. Wenngleich die Lichtblitze oft spontan wieder verschwinden, sollte ihnen stets Aufmerksamkeit geschenkt werden. Denn unter bestimmten Umständen können sie ein Hinweis auf eine ernstzunehmende Veränderung im Auge sein – etwa auf eine Netzhautreizung oder -schädigung.
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Ursachen Lichtblitze im Auge haben, wann sie gefährlich sind und wann Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten.
Symptome und Warnsignale
Lichtblitze im Auge (Photopsien) äußern sich in vielfältiger Form. Manche Betroffene beschreiben sie als kurze, elektrische Entladungen oder als ein Blitzen, ähnlich einem Kamerablitz. Andere nehmen sie als flackernde Lichterscheinungen oder als feine, zuckende Linien am Rand ihres Sichtfeldes wahr.
Die Erscheinungen treten meist bei Bewegung des Auges auf, beispielsweise wenn Sie Ihren Blick schnell von einer Seite zur anderen lenken oder wenn Ihr Auge leicht erschüttert wird – etwa durch einen Stoß oder beim Hinsetzen.
Besonders häufig sind Lichtblitze nachts oder in dunkler Umgebung wahrnehmbar, weil sich der Kontrast zur Dunkelheit besonders deutlich zeigt. Sie können isoliert auftreten oder gemeinsam mit anderen Symptomen wie schwarzen Punkten, Schatten oder einem eingeschränkten Gesichtsfeld.
Sind Lichtblitze im Auge gefährlich?
In vielen Fällen sind Lichtblitze auf altersbedingte, harmlose Veränderungen im Auge zurückzuführen. Besonders im Bereich des Glaskörpers. Dennoch sollten Sie diese Erscheinungen niemals leichtfertig abtun. Lichtblitze entstehen durch eine Reizung der Netzhaut, das bedeutet, dass etwas im Inneren Ihres Auges mechanisch an der empfindlichen Netzhaut zieht oder sie sogar beschädigt.
In vielen Fällen handelt es sich dabei um eine sogenannte hintere Glaskörperabhebung, die bei fortschreitendem Alter fast jeden Menschen betrifft. Es kann sich aber auch um eine beginnende Netzhautablösung handeln – eine augenärztliche Notfallsituation, die bei ausbleibender Behandlung zum Verlust des Sehvermögens führen kann.
Wann sollte ich einen Augenarzt aufsuchen?
Wenn Sie zum ersten Mal Lichtblitze wahrnehmen, sollten Sie in jedem Fall einen Augenarzt aufsuchen. Gleiches gilt, wenn die Lichtblitze häufiger oder intensiver werden oder wenn weitere Symptome hinzukommen – beispielsweise schwarze Punkte (sogenannter „Rußregen“), schwebende Trübungen oder das Gefühl, als ob ein Schatten über einen Teil Ihres Gesichtsfelds gezogen würde. Diese Kombination kann nämlich auf einen Netzhautriss oder eine beginnende Netzhautablösung hindeuten.
Idealerweise erfolgt die Untersuchung zeitnah – bei Bedarf auch am Wochenende oder außerhalb der regulären Sprechzeiten. In unserer Praxis sind wir für solche Augennotfälle gerne für Sie da. Je früher eine mögliche Netzhautveränderung erkannt wird, desto besser kann sie behandelt werden – und desto größer sind die Chancen, das Sehvermögen vollständig zu erhalten.
Welche Ursachen können zugrunde liegen?
Wie Sie bereits wissen, sind Lichtblitze im Auge in den meisten Fällen die Folge einer hinteren Glaskörperabhebung. Dabei löst sich der Glaskörper – ein gallertartiges, transparentes Gel, das den größten Teil des Augeninneren ausfüllt – altersbedingt von der Netzhaut ab. Dieser Prozess ist meist harmlos, kann aber durch Zugkräfte auf der Netzhaut kurzzeitige Lichtreize auslösen, die Sie als Blitze wahrnehmen. In seltenen Fällen kann diese mechanische Belastung zu einem kleinen Riss in der Netzhaut führen.
Weitere Ursachen für Lichtblitze sind Entzündungen des Sehnervs, Migräne mit Aura oder – deutlich seltener – Tumore oder Durchblutungsstörungen. Entscheidend für die Diagnose ist daher eine umfassende augenärztliche Untersuchung.
Untersuchung und Behandlung
Wenn Sie wegen Lichtblitzen in unsere Praxis kommen, erfolgt zunächst eine ausführliche Anamnese. Dabei schildern Sie, wann und wie die Lichtblitze auftreten, ob sie sich verändert haben und ob zusätzliche Symptome vorhanden sind.
Anschließend erfolgt eine gründliche Untersuchung des Augenhintergrunds. Bei Bedarf werden Ihre Pupillen mit Augentropfen erweitert. Dadurch können wir genau beurteilen, ob eine harmlose Glaskörperabhebung oder eine bedrohliche Veränderung wie ein Netzhautriss oder -loch vorliegt. Die Untersuchung ist schmerzfrei und dauert in der Regel nur wenige Minuten.
Exkurs: Mouches volantes
Oft treten Lichtblitze in Kombination mit sogenannten Mouches volantes auf – ein französischer Begriff, der übersetzt „fliegende Mücken“ bedeutet. Gemeint sind damit kleine, dunkle Flecken oder fadenartige Gebilde, die im Blickfeld „mitschweben“. Diese Erscheinungen sind in der Regel harmlos und entstehen durch Verdichtungen oder Trübungen im Glaskörper. Sie werfen feine Schatten auf die Netzhaut, die Sie als bewegliche Strukturen wahrnehmen. Besonders auffällig sind Mouches volantes beim Blick auf helle, gleichmäßige Flächen – wie einen weißen Bildschirm oder den Himmel.
Treten diese Erscheinungen neu auf oder in Kombination mit Lichtblitzen, kann auch hier eine Glaskörperabhebung vorliegen. Obwohl die meisten Betroffenen sich mit der Zeit an die Mouches volantes gewöhnen, können sie subjektiv sehr störend sein. Sollten sich die Trübungen plötzlich vermehren oder mit weiteren Symptomen wie Lichtblitzen oder Schatten einhergehen, sollten Sie sich von einem Augenarzt untersuchen lassen.
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