Tumore hinter dem Auge – Ursachen, Symptome und Behandlung

Tumore hinter dem Auge – Ursachen, Symptome und Behandlung

Kategorien: Syndrome & AugenerkrankungenVeröffentlicht am: 14. März 2025Von 9,4 min LesezeitAktualisiert: 14. März 2025

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Augenheilkunde

Mehr über mich und meine Karriere finden Sie auf meiner Profilseite

Teilen Sie diesen Artikel!

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Augenheilkunde

Mehr über mich und meine Karriere finden Sie auf meiner Profilseite

Teilen Sie diesen Artikel!

Inhaltsverzeichnis

Ein Chirurg oder Radiologe in blauer OP-Kleidung, mit Schutzhaube und Gesichtsmaske, betrachtet konzentriert eine große medizinische Monitoranzeige. Auf dem Bildschirm sind hochauflösende MRT-Scans eines menschlichen Gehirns zu sehen, darunter eine axiale und eine sagittale Ansicht. Die Darstellung ist detailliert und zeigt verschiedene anatomische Strukturen des Gehirns. Die Szene ist in einem modernen, gut ausgestatteten medizinischen Umfeld aufgenommen und vermittelt eine hochtechnologische und diagnostische Atmosphäre.

Tumore hinter dem Auge sind selten, können jedoch erhebliche Auswirkungen auf das Sehvermögen und die allgemeine Gesundheit haben. Sie können gutartig oder bösartig sein und verschiedene Strukturen der Augenhöhle betreffen, darunter Muskeln, Nerven, Blutgefäße oder das Fettgewebe, das das Auge umgibt. Während gutartige Tumore meist langsam wachsen und keine direkte Gefahr für das Leben darstellen, können sie durch ihre Größe das Sehvermögen einschränken oder die Bewegung des Auges beeinträchtigen. Bösartige Tumore hingegen sind besonders gefährlich, da sie in umliegendes Gewebe einwachsen oder Metastasen in andere Körperregionen streuen können.

In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Arten von Tumoren hinter dem Auge auftreten können, welche Symptome sie verursachen und wie sie behandelt werden.

Das Wichtigste zusammengefasst

  • Arten von Augentumoren: Tumore hinter dem Auge können gutartig (z. B. Hämangiome, Neurofibrome) oder bösartig (z. B. Aderhautmelanom, Retinoblastom) sein. Sie entstehen aus verschiedenen Geweben der Augenhöhle oder als Metastasen anderer Krebserkrankungen.
  • Symptome: Häufige Anzeichen sind Sehverschlechterung, Lichtblitze, Hervortreten des Auges, Schmerzen, eingeschränkte Augenbeweglichkeit oder Schwellungen. Einige Tumore bleiben lange symptomlos.
  • Ursachen & Entstehung: Die genauen Ursachen sind oft unklar, mögliche Faktoren sind genetische Veranlagung, UV-Strahlung, chemische Einflüsse oder Metastasen aus anderen Körperregionen.
  • Diagnose: Ophthalmoskopie, Ultraschall, MRT oder CT ermöglichen eine genaue Beurteilung des Tumors. Bei Verdacht auf Bösartigkeit kann eine Biopsie erforderlich sein.
  • Behandlung & Prognose: Gutartige Tumore werden meist beobachtet oder operativ entfernt, wenn sie Beschwerden verursachen. Bösartige Tumore erfordern eine schnelle Therapie, oft bestehend aus Operation, Strahlentherapie oder Chemotherapie. Früherkennung verbessert die Heilungschancen erheblich.

Was ist ein Augentumor?

Ein Augentumor ist eine Gewebewucherung, die sich entweder im Auge selbst oder in den umliegenden Strukturen wie der Augenhöhle, den Augenlidern oder der Bindehaut bilden kann. Sie entstehen durch eine unkontrollierte Zellvermehrung, bei der körpereigene Mechanismen, die normalerweise das Zellwachstum regulieren, gestört sind. Dies kann genetische Ursachen haben oder durch äußere Faktoren wie UV-Strahlung oder Chemikalien begünstigt werden.

Tumore im Augenbereich können gutartig oder bösartig sein. Während gutartige Tumore das umliegende Gewebe oft nur verdrängen, aber nicht zerstören, wachsen bösartige Tumore invasiv und können sich auf andere Gewebe oder Organe ausbreiten. Außerdem wird zwischen primären und sekundären Augentumoren unterschieden:

  • Primäre Augentumore entstehen direkt aus den Zellen des Auges oder der Augenhöhle.
  • Sekundäre Augentumore sind Metastasen, also Tumorabsiedlungen aus anderen Körperregionen, die in das Auge gestreut haben.

Was ist Augenkrebs?

Augenkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung des Auges oder der Augenhöhle. Er kann sich entweder aus den Zellen des Auges selbst entwickeln oder durch Metastasen aus anderen Tumoren entstehen. Die häufigsten Augenkrebsarten sind das Aderhautmelanom, das Retinoblastom und das Plattenepithelkarzinom.

Ein unbehandelter Augenkrebs kann sich in andere Körperregionen ausbreiten und lebensbedrohlich werden.

Was sind die Symptome von Augentumoren?

Die Symptome von Augentumoren hängen von der Art, Lage und Größe des Tumors ab. Häufige Anzeichen sind:

Da einige Tumore lange symptomlos bleiben, sind regelmäßige augenärztliche Untersuchungen besonders wichtig.

Welche Augentumore hinter dem Auge gibt es?

Ein Tumor hinter dem Auge – also in der Augenhöhle (Orbita) – kann verschiedene Ursprünge haben. In der Orbita befinden sich zahlreiche Gewebearten wie Muskeln, Nerven, Blutgefäße, Fettgewebe und Bindegewebe, aus denen sich gutartige oder bösartige Tumore entwickeln können. Diese Tumore können entweder primär sein, d. h. sie entstehen direkt aus dem Gewebe der Augenhöhle, oder sekundär, wenn sie sich als Metastasen anderer Krebserkrankungen in die Orbita ausbreiten.

Gutartige Tumore

Gutartige Tumore des Auges oder der Augenhöhle wachsen in der Regel langsam und bilden keine Metastasen. Dennoch können sie problematisch werden, wenn sie aufgrund ihrer Größe oder Lage das Sehen beeinträchtigen oder Druck auf den Sehnerv ausüben. Häufige gutartige Augentumore sind.

Hämangiome

Hämangiome sind gutartige Gefäßgeschwülste, die aus einer übermäßigen Wucherung von Blutgefäßen entstehen. Sie können bereits angeboren sein oder sich später im Leben entwickeln. Hämangiome in der Augenhöhle können das Auge nach vorne drücken und dadurch zu Doppeltsehen oder eingeschränkter Augenbeweglichkeit führen. Kleine Hämangiome werden oft nur beobachtet, während größere Tumore mit Lasertherapie oder chirurgisch behandelt werden können.

Neurofibrome

Neurofibrome sind gutartige Tumore, die aus Nervenzellen entstehen und häufig bei Menschen mit Neurofibromatose auftreten. Sie können in der Augenhöhle wachsen und das Sehvermögen beeinträchtigen. In einigen Fällen ist eine chirurgische Entfernung notwendig, beispielsweise wenn sie Druck auf den Sehnerv ausüben.

Neurinome (Schwannome)

Neurinome entstehen aus Schwann-Zellen, die die Nerven in der Augenhöhle umhüllen. Sie wachsen langsam und verursachen oft lange Zeit keine Beschwerden. Erst wenn sie größer werden, können sie Druck auf den Sehnerv ausüben und dadurch Sehprobleme verursachen. Wenn der Tumor weiter wächst, kann eine chirurgische Entfernung erforderlich sein.

Lymphangiome

Lymphangiome sind seltene, gutartige Tumore, die aus Lymphgefäßen entstehen. Sie können zu einer langsamen, schmerzlosen Vorwölbung des Auges führen. In vielen Fällen reicht es aus, den Tumor regelmäßig zu kontrollieren, sofern er nicht weiter wächst oder Beschwerden verursacht.

Augenarzt-Dr.-Nagy-Autor

Lassen Sie uns das gemeinsam angehen

Sie möchten sich umfassend beraten lassen? Dann zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir beraten Sie gerne.

Bösartige Tumore

Bösartige Tumore im Bereich des Auges und der Augenhöhle sind aggressiv und erfordern eine rasche Behandlung. Sie wachsen unkontrolliert, können in benachbartes Gewebe eindringen und sich über die Blut- oder Lymphbahn auf andere Körperregionen ausbreiten. Zu den häufigsten bösartigen Augentumoren gehören.

Aderhautmelanom (Choroidales Melanom)

Das Aderhautmelanom ist der häufigste bösartige Augentumor bei Erwachsenen. Obwohl es meist im Auge selbst auftritt, kann es in fortgeschrittenen Stadien in die Augenhöhle einwachsen. Der Tumor entwickelt sich aus den pigmenthaltigen Zellen der Aderhaut und kann unbehandelt Metastasen in anderen Organe, insbesondere in der Leber, bilden. Die Behandlung erfolgt meist durch Bestrahlung oder chirurgische Entfernung.

Retinoblastom

Retinoblastom ist ein seltener, aber aggressiver Tumor, der fast ausschließlich bei Kindern auftritt. Es handelt sich um einen Tumor der Netzhaut, der frühzeitig erkannt und behandelt werden muss, weil er sonst lebensgefährlich werden könnte.

Plattenepithelkarzinom

Plattenepithelkarzinome können in der Augenhöhle entstehen oder von den Augenlidern oder der Bindehaut in die Orbita einwachsen. Diese Tumore sind besonders gefährlich, weil sie das umliegende Gewebe zerstören und sich weiter im Körper ausbreiten können. Die Behandlung erfolgt durch operative Entfernung, Strahlentherapie oder Chemotherapie.

Lymphome der Augenhöhle

Lymphome sind bösartige Tumore des lymphatischen Gewebes und können auch in der Augenhöhle auftreten. Sie wachsen oft schmerzlos und verursachen ein langsames Hervortreten des Auges. Da sie zur Gruppe der systemischen Krebserkrankungen gehören, erfolgt die Behandlung meist mit Chemotherapie oder Strahlentherapie.

Rhabdomyosarkome

Das Rhabdomyosarkom ist ein seltener, aber aggressiver bösartiger Tumor, der aus Muskelzellen entsteht. Es tritt meist bei Kindern auf und wächst sehr schnell. Symptome sind eine rasche Vorwölbung des Auges, Schmerzen und Sehstörungen. Die Behandlung erfolgt mit einer Kombination aus Chemotherapie, Bestrahlung und Operation.

Metastasen in der Augenhöhle

Ein Tumor hinter dem Auge kann auch als Metastase eines Tumors in einem anderen Körperbereich auftreten. Besonders häufig metastasieren Brustkrebs, Lungenkrebs oder Hautkrebs (malignes Melanom) in die Augenhöhle. Die Behandlung richtet sich nach der Grunderkrankung und erfolgt meist durch Chemotherapie, Immuntherapie oder Bestrahlung.

Mischformen und seltene Tumore hinter dem Auge

Neben den klassischen gut- und bösartigen Tumoren kommen auch seltenere Tumorformen in der Augenhöhle vor, darunter:

  • Fibrosarkome – Bösartige Tumore des Bindegewebes
  • Hämangioendotheliome – Gefäßbasierte Tumore mit unklarer Gut- oder Bösartigkeit
  • Dermoidzysten – Entwicklungsbedingte Tumore mit Geweberesten (Haut, Haarfollikel, Drüsen)

Diese Tumore sind seltener, müssen aber je nach Wachstum und Beschwerden individuell behandelt werden.

Wie entsteht ein Tumor hinter dem Auge?

Die genaue Ursache für das Wachstum eines Tumors hinter dem Auge ist oft unbekannt. Mögliche Faktoren sind:

  • Genetische Veranlagung
  • UV-Strahlung (besonders beim Aderhautmelanom)
  • Chemische oder radioaktive Einflüsse
  • Metastasen von anderen Krebserkrankungen

Wie wird ein Tumor hinter dem Auge diagnostiziert?

Zur Diagnose werden verschiedene Methoden eingesetzt:

  • Ophthalmoskopie zur Untersuchung des Augenhintergrunds
  • Ultraschall zur Bildgebung von Tumoren in der Augenhöhle
  • MRT oder CT zur genauen Beurteilung der Tumorausdehnung
  • Biopsie zur Analyse der Tumorzellen

Tumor hinter dem Auge festgestellt: Wie geht es weiter?

Die Diagnose eines Tumors hinter dem Auge ist für viele Betroffene beunruhigend, doch nicht jeder Tumor ist sofort lebensbedrohlich. Der erste Schritt nach der Diagnose ist eine genaue Untersuchung. Dabei wird festgestellt, ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Tumor handelt. Dazu werden bildgebende Verfahren wie MRT, CT oder Ultraschall eingesetzt. Falls der Verdacht auf einen bösartigen Tumor besteht, kann eine Biopsie notwendig sein, damit die genaue Tumorart bestimmt werden kann.

Bei einem bösartigen Tumor sollte schnellstmöglich eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Die Behandlung kann eine Operation, eine Strahlentherapie oder eine Chemotherapie umfassen, je nach Tumorart und -stadium. In einigen Fällen wird auch eine Immuntherapie in Betracht gezogen, damit das Wachstum der Krebszellen gestoppt wird.

Bei einem gutartigen Tumor reicht in vielen Fällen eine regelmäßige Kontrolle aus. Solange er keine Beschwerden verursacht oder wächst, ist keine sofortige Behandlung notwendig. Sollte er jedoch Druck auf den Sehnerv ausüben oder die Augenbeweglichkeit einschränken, kann eine operative Entfernung erforderlich sein.

Unabhängig davon, um welche Tumorart es sich handelt – auf regelmäßige Nachkontrollen sollten Sie keineswegs verzichten. Nur dadurch können mögliche Veränderungen frühzeitig erkannt werden. Falls Ihr Sehvermögen bereits eingeschränkt ist, gibt es spezielle Sehhilfen und Rehabilitationsmaßnahmen, die Sie im Alltag unterstützen können. Lassen Sie sich von der Diagnose nicht entmutigen. Viele Tumore lassen sich heute gut behandeln, vor allem wenn sie früh entdeckt werden. Sprechen Sie mit Ihrem Augenarzt oder Onkologen – gemeinsam finden Sie die beste Therapie für Ihre Situation.

Augenarzt Fazit

Tumore hinter dem Auge sind selten, können aber starke Auswirkungen auf Ihr Sehvermögen und Ihre allgemeine Gesundheit haben. Sie können gutartig oder bösartig sein, wobei bösartige Tumore schneller wachsen und sich auf andere Gewebe ausbreiten können. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, da viele Tumore anfangs keine Symptome verursachen.

Die Behandlung hängt von der Art des Tumors ab. Während gutartige Tumore oft nur beobachtet oder bei Beschwerden operativ entfernt werden, erfordern bösartige Tumore eine schnelle und gezielte Therapie, die Operationen, Strahlentherapie oder Chemotherapie umfassen kann.

Regelmäßige augenärztliche Kontrollen sind besonders wichtig, damit Veränderungen frühzeitig erkannt werden. Wer Symptome wie Sehstörungen, Doppelbilder oder eine Vorwölbung des Auges bemerkt, sollte umgehend einen Augenarzt aufsuchen. Dank moderner Medizin bestehen heute gute Heilungschancen, wenn Tumore hinter dem Auge frühzeitig entdeckt und gezielt behandelt werden.

Augenarzt-Dr.-Nagy-Autor

Lassen Sie uns das gemeinsam angehen

Sie möchten sich umfassend beraten lassen? Dann zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir beraten Sie gerne.

Nach oben