Normalerweise funktionieren die Augen über Jahrzehnte reibungslos. In einigen Fällen können spontane Verletzungen und Augenerkrankungen auftreten, die eine umgehende augenärztliche Versorgung notwendig machen. Denn andernfalls kann es zu einer dauerhaften Beeinträchtigung des Sehvermögens oder Erblindung kommen. Zu solchen Notfällen gehören beispielsweise Gefässverschlüsse, Augenfremdkörper, Glaukomanfälle (Augendruck), Verätzungen mit chemischen Substanzen oder mechanische Verletzungen der Augen. Eine Untersuchung durch einen Augenarzt ist bei solchen Notfällen unbedingt notwendig.

Typische Symptomatik für Augennotfälle

Es gibt viele leichte Beschwerden des Auges, die auf „normale“ Augenerkrankungen hinweisen, die zum Beispiel leichte Rötungen. Es gibt aber auch ein paar spezielle Symptome, die ein Hinweis auf einen Augennotfall sind. Dazu gehören der plötzliche Sehverlust und akute Sehstörungen. Wenn Sie schwarze Punkte, einen Schatten oder Schleier, Lichtblitze oder Farbkreise wahrnehmen, dann sollten Sie sich schnell augenärztlich versorgen lassen. Wenn Sie starke Augenentzündungen haben, die Schmerzen verursachen und sich ausdehnen, dann liegt auch ein Augennotfall vor, der umgehend Behandlung braucht.

Bei einem erhöhten Augeninnendruck gehören Übelkeit, Kopfschmerzen, Erbrechen und Augenschmerzen zu den typischen Symptomen. Darüber hinaus ist es auch bei nicht entfernbaren Fremdkörpern, Prellungen, Verätzungen und Verbrennungen notwendig, sich zügig an einen Augenarzt zu wenden. Denn nur dann kann schnell eine präzise Diagnose erstellt werden, um die Therapie einzuleiten.

Augenfremdkörper

Fremdkörper im Auge gehören zu den häufigsten Notfällen. Besonders wenn sich der Fremdkörper nicht durch einfaches Ausspülen entfernen lässt und die Sehkraft einschränkt, muss schnellstmöglich eine augenärztliche Versorgung erfolgen. Denn ein Augenarzt hat die notwendigen Mittel, um Fremdkörper wie Metallstaub, Samen, Insekten oder Splitter zu entfernen. Ausserdem hilft die genaue Untersuchung dabei, kleine Hornhautverletzungen oder andere Augenverletzungen zu erkennen, die durch den Fremdkörper entstanden sind.

Glaukomanfall

Ein weiterer häufiger Augennotfall ist der Glaukomanfall( Augendruck). Als Symptom gilt ein urplötzlich eingeschränktes Sehvermögen, was bis zum kompletten Sehverlust führen kann. Obendrein haben die Betroffenen Schmerzen. Zusätzlich kann Übelkeit bis zum Erbrechen auftreten. Bei einer solchen Symptomatik ist schnelles Handeln und kein Abwarten auf Besserung von allein gefragt. Denn die hauptsächliche Ursache für einen Glaukomanfall liegt im erhöhten Augeninnendruck. Dieser erhöhte Augeninnendruck klemmt den Sehnerv zwischen Auge und Gehirn ab, wodurch die Nährstoffzufuhr unterbrochen ist. Damit keine Gewebeteile degenerieren können, muss dieser Augennotfall schnellstmöglich versorgt werden. Diese Versorgung erfolgt mit Medikamenten zur Senkung des Augeninnendrucks.

Gerissene oder abgelöste Netzhaut

Eine Netzhautablösung gehört auch zu den Augennotfällen, die aber glücklicherweise nicht so häufig vorkommen. Eine schnelle augenärztliche Behandlung ist aber unabdingbar, um dauerhafte Beeinträchtigungen und eine Erblindungsgefahr zu minimieren. Zu den typischen Symptomen gehören schwarze Pünktchen, ein schwarzer Vorhang im Gesichtsfeld oder Lichtblitze. Bei diesen ungewöhnlichen Wahrnehmungen muss so schnell wie möglich ein Augenarzt konsultiert werden. Denn der Augenarzt kann den Augenhintergrund untersuchen und Netzhautrisse sowie Netzhautablösungen erkennen. Diese Augenerkrankungen werden dann mit einem Laser oder in einer Operation behandelt. Je schneller dies erfolgen kann, desto besser sind die Heilungschancen.

Verätzungen durch chemische Substanzen

Die Versorgung von Augennotfällen kann bei Verätzungen durch chemische Substanzen notwendig werden. Denn Säuren, Reinigungsmittel oder Laugen können die Augen stark verletzten. Deshalb sollten solche chemischen Substanzen so schnell wie möglich mit sauberem Wasser gründlich ausgespült werden. Die weitere Versorgung sollte durch einen Augenarzt erfolgen, der das betroffene Auge mit einer speziellen Lösung spülen kann. Manchmal ist dafür eine lokale Betäubung notwendig. Bei starken Augenverletzungen kann eine Operation erforderlich sein. In der Regel reichen aber schmerzlindernde und antibiotische Medikamente zur weiteren Versorgung aus.