Entfernung von Hornhaut- und Bindehaut­fremdkörpern

Entfernung von Hornhaut- und Bindehaut­fremdkörpern

Kategorien: Fremdkörper im AugeVeröffentlicht am: 7. Februar 2022Von 3 min LesezeitAktualisiert: 7. Februar 2022

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Inhaltsverzeichnis

entfernung von bindehaut und hornhautfremdkoerpern

Im Normalfall schützen Augenlider, Wimpern und Tränen das Auge. So erreichen Fremdkörpern erst gar nicht die Hornhaut oder Bindehaut oder werden schnell herausgespült. Einige Partikel oder Objekte gelangen aber trotzdem für längere Zeit auf die Hornhaut oder Bindehaut. Diese Fremdkörper können so winzig sein, sodass sie zuerst nicht bemerkt werden und auch keine Beschwerden verursachen. Wenn erste Beschwerden wie gerötete oder tränende Augen oder Schmerzen auftreten, dann ist eine augenärztliche Untersuchung angeraten. Häufig können diese Fremdkörper dann leicht entfernt werden.

Es gibt aber auch grössere Fremdkörper, die mit dem blossen Auge erkennbar sind und die auch als Fremdkörper wahrgenommen werden. Dabei kann es sich zum Beispiel um pflanzliche oder tierische Teilchen handeln. Das sind zum Beispiel Insekten oder Samen. Aber auch beim Handwerken oder anderen Arbeiten ohne Augenschutz können sowohl Verletzungen als auch Hornhautfremdkörper und Bindehautfremdkörper bei den Patienten auftreten.

Der Hornhaut- und Bindehautfremdkörper kann im Laufe der Zeit auf gewisse Art einwachsen und zu Folgeproblemen führen, zum Beispiel Narben oder Entzündungen. Dadurch wird die Sehschärfe beeinträchtigt. Darüber hinaus kann der Fremdkörper auf der Hornhaut kratzen, wenn er sich unter dem Augenlid befindet. Dies wiederum führt häufig zu Schmerzen und Verengungen der Augenlider. Daher ist eine augenärztliche Diagnostik und Entfernung des Fremdkörpers wichtig.

Symptome bei Hornhautfremdkörpern und Bindehautfremdkörpern

In der Regel tritt bei einem Hornhaut- und Bindehautfremdkörper auch ein entsprechendes Fremdkörpergefühl auf. Zusätzlich kommt es nicht zu trockenen Augen sondern zu einem verstärkten Tränenfluss, vermehrtem Augenzwinkern und Rötungen. Wenn die verursachte Verletzung durch den Fremdkörper stärker ist, dann kommt es zur Narbenbildung und damit zur Sehstörung. Ausserdem erhöht sich die Lichtempfindlichkeit.

Behandlung bei Hornhaut- und Bindehautfremdkörpern

Bei einem Fremdkörper sollte das betroffene Auge mit sauberem Wasser ausgespült werden. Ein übermässiges Reiben der Augen ist dagegen nicht ratsam. Denn der zu entfernende Fremdkörper kann durchs Reiben die Hornhaut verletzen. Wenn sich ein Fremdkörper an Hornhaut oder Bindehaut stärker festgesetzt hat, dann ist eine Untersuchung durch einen Augenarzt empfehlenswert. Häufig wurde der Fremdkörper aber schon durch den Tränenfilm und Blinzeln nach aussen befördert.

Andernfalls erfolgt die Entfernung durch Wattestäbchen, mit einer Spülung oder mit einer speziellen Nadel durch den Augenarzt. Dafür wird das Auge des Patienten örtlich betäubt. Manchmal muss der Augenarzt einen Teil der Hornhaut abschaben. Bei metallischen Fremdkörpern entfernt der Augenarzt den entstandenen Rostrest zusätzlich durch Kratzen oder einen feinen Bohrer.

Um kleinste Verletzungen der Hornhaut zu überprüfen, werden diese mit Fluoreszein-Farbstoff sichtbar gemacht. Eine Hornhautverletzung kann nämlich das Gefühl eines Fremdkörpers auslösen, obwohl kein Fremdkörper mehr im Auge ist. Solche Hornhautverletzungen heilen in der Regel innerhalb weniger Tage ab. Allerdings können sie auch längerfristig auftreten, wenn die Selbstheilungskräfte der Hornhaut nicht optimal funktionieren. Eine Augensalbe entspannt dann die Augenmuskulatur. Falls der Fremdkörper schon tiefer ins Auge vorgedrungen ist, dann kann eine Computertomografie oder eine Röntgenuntersuchung notwendig werden. Mit der genauen Lokalisation des Fremdkörpers wird die operative Behandlung erleichtert.

Vorbeugung von Hornhaut- und Bindehautfremdkörpern

Eine wichtige Vorbeugungsmassnahme besteht im Tragen von einer schützenden Brille bei augengefährdenden Aktivitäten wie Schweissen, Schleifen, Hobeln oder im Umgang mit chemischen Substanzen. Auch bei Sportaktivitäten im Freien können vor allem Insekten als Fremdkörper ins Auge gelangen. Hierbei schützt ebenfalls eine geeignete Brille.

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