Liderkrankungen

Liderkrankungen

Kategorien: AugenliderkrankungenVeröffentlicht am: 3. Februar 2022Von 3,6 min LesezeitAktualisiert: 3. Februar 2022

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Inhaltsverzeichnis

liderkrankung

Die Aufgabe der Augenlider

Die Augenlider tragen dazu bei, die Augenoberfläche feucht zu halten und die Augen vor äusseren Einflüssen zu schützen. Zusammen mit den Tränenwegen und der Tränenflüssigkeit sind die Augenlider ein Garant für gesunde Augen. Denn durch die Tränenflüssigkeit werden die Austrocknung der Augen verhindert und kleine Fremdpartikel beseitigt. Jeder Lidschlag führt zu einer Erneuerung der Tränenflüssigkeit, die dann über die Tränenpünktchen abfliesst und in den Tränensack gelangt.

Ausserdem spielen die Augenlider auch unter ästhetischen Gesichtspunkten eine wichtige Rolle. Liderkrankungen beeinflussen daher nicht nur die Funktionalität des Auges, sondern zusätzlich noch die Optik. Mit dem Alter kommen zum Beispiel Schlupflider sehr oft vor, die aber nicht nur operativ sondern kosmetisch behandelt werden können. Bei Liderkrankungen verliert das Auge seine vollständige Schutzfunktion und die Fähigkeit zur Benetzung mit Tränenflüssigkeit. In der Regel lassen sich Erkrankungen der Lider schnell und gut behandeln. Nur in seltenen Fällen dauert die Behandlung länger und die Ursache für die Beeinträchtigung ist unter besonderen Umständen operativ zu beseitigen.

Lidfehlstellungen

Das Lid neigt mit zunehmendem Alter zu Lidfehlstellungen oder Schlupflider, da die Lidmuskeln erschlaffen. Das betrifft sowohl Unterlider als auch Oberlider, wobei die Unterlider häufiger betroffen sind. So kommt es zu einer altersbedingten Einwärts- oder Auswärtsdrehung der Augenlider. Darüber hinaus sind Entzündungen und Verletzungen weitere Ursachen für Lidfehlstellungen. Aber auch die hängenden Oberlider gehören zu den Lidfehlstellungen. Bei Lidfehlstellungen können die Augenlider nicht mehr ihre eigentliche Schutzfunktion wahrnehmen. Daher sollten Lidfehlstellungen unbedingt augenärztlich untersucht werden.

Wenn das Augenlid bzw. der Lidrand nach aussen gedreht ist, dann heisst diese Lidfehlstellung Ektropium. Das betrifft in der Regel das Unterlid. Dadurch kann das Unterlid die Bindehaut des Auges nicht mehr ausreichend schützen, wodurch es zu einer Bindehautentzündung bzw. einer Entzündung des Augenlids kommen kann. Ausserdem treten typische Symptome wie gerötete Augen, Lichtempfindlichkeit, Juckreiz oder ein tränendes Auge auf. Denn das Unterlid kann die Tränenflüssigkeit nicht vernünftig ableiten. Mit einer Operation wird das Unterlid wieder ausreichend gestrafft, sodass es am Augapfel anliegt.

Wenn das Augenlid bzw. der Lidrand dagegen nach innen gedreht ist, dann heisst diese Lidfehlstellung Entropium. Auch bei dieser Lidfehlstellung ist das Unterlid häufiger betroffen. Da dadurch die Wimpern nach innen gerichtet sind, scheuern bzw. schleifen sie auf der Hornhaut und Bindehaut. So entstehen neben Bindehautentzündungen häufig Hornhautvernarbungen. Diese Lidfehlstellung muss ebenfalls operativ korrigiert werden.

Lidtumoren

Als Tumoren werden Gewebsneubildungen bezeichnet, die gutartig oder bösartig sein können. In den meisten Fällen sind Lidtumoren aber gutartig. Dann handelt es sich um die typischen Warzen, Gerstenkörner (Hordeolum), Fettablagerungen oder Talgablagerungen. Eine augenärztliche Begutachtung ist allerdings immer empfehlenswert. Denn die Unterscheidung zwischen bösartigen und gutartigen Lidtumoren erfordert die Expertise von Augenärzten. Einige gutartigen Lidtumoren benötigen keine spezielle Therapie, wenn sie die Augenfunktion nicht beeinträchtigen. Bei Verdacht auf bösartige Lidtumoren dagegen muss eine Abklärung anhand einer Biopsie erfolgen.

Zu den Lidtumoren gehören Gerstenkörner und Hagelkörner. Dabei entstehen Gerstenkörner aufgrund der Infizierung bestimmter Drüsen am Lid mit Bakterien, sind schmerzhaft und führen zu einer mit Eiter gefüllten Blase. Gerstenkörner heilen häufig von selbst ab, sodass der angesammelte Eiter abfliesst. Eine Wärmebehandlung kann den Prozess beschleunigen. Hagelkörner dagegen entstehen durch verstopfte Talgdrüsen an den Augenlidern und sind nicht schmerzhaft. Ausserdem füllt sich der entstandene Knoten nicht mit Eiter, aber es kann sich eine chronische Entzündung bilden. Die Rückbildung eines Hagelkorns dauert länger als eines Gerstenkorns. Wenn warme Umschläge und Lidmassagen keine Abhilfe schaffen, dann verschreibt der Augenarzt entzündungshemmende Mittel.

Basaliom und Plattenepithelkarzinom sind bösartige Hauttumoren, die im Lidbereich auftreten können. Ein Basaliom ist ein hautfarbenes Knötchen mit einer Delle und verursacht keine Schmerzen. Bei Berührung kann es unter Umständen zu einer Blutung kommen. Dieser Lidtumor bildet keine Metastasen, aber kann in die Tiefe und Umgebung wachsen. Die Entfernung muss durch eine Operation erfolgen. Dann besteht die Chance auf eine vollständige Heilung. Das Plattenepithelkarzinom dagegen kann auch Metastasen bilden. Daher müssen auch immer die inneren Organe und Lymphknoten untersucht werden.

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