Abklärung unterschiedlicher Sehstörungen

Abklärung unterschiedlicher Sehstörungen

Kategorien: Diagnostische BehandlungVeröffentlicht am: 7. Februar 2022Von 3 min LesezeitAktualisiert: 7. Februar 2022

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Inhaltsverzeichnis

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Unter einer Sehstörung versteht man eine Veränderung der optischen Wahrnehmung, die krankhafter Natur ist. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sie reichen von Kurzsichtigkeit sowie Weitsichtigkeit und Migräne über Tumore, Entzündungen oder Schädigung des Sehnervs und Stress. Um der Sehstörung mithilfe einer geeigneten Behandlung entgegenzuwirken, ist eine umfassende Diagnose vonnöten. Für die Diagnosestellung bedarf es eingangs einer Krankengeschichtenerhebung sowie einer augenärztlichen Untersuchung. Zusätzlich können weitere Massnahmen wie neurologische Untersuchungen des Auges und eine Kernspin- bzw. Computertomographie erforderlich sein.

Die Ursachen für eine Sehstörung

Hinsichtlich der Ursachen für Sehstörungen gilt es, zwischen vergleichsweise harmlosen und ernsten Ursachen wie Erkrankungen zu unterscheiden. Zu den harmloseren Auslösern gehören u. a. Fehlsichtigkeit (Kurz- bzw. Weitsichtigkeit sowie Altersweitsichtigkeit), Migräne und akute Unterzuckerung. Auch ein höheres Alter kann Symptome einer Sehstörung verursachen. Als ernste Ursachen gelten beispielsweise diverse Erkrankungen des Auges, eine Entzündung des Sehnervs und raumfordernde Prozesse innerhalb des Kopfes (z. B. Tumore, Hirnblutungen, Abszesse). Des Weiteren werden Therapiefolgen (z. B. in Folge einer Strahlenbehandlung oder Chemotherapie) und Folgen durch äussere Gewalteinwirkung (z. B. Optikopathien) dazu gezählt. Besondere Vorsicht ist bei einem Verdacht auf einen Glaukom (Grüner Star) geboten, der Gesichtsfeldausfälle verursachen kann. Hierbei handelt es sich um eine plötzliche Verschlechterung des Sehvermögens, die nur auf einer Seite und häufig in Verbindung mit Augen- und Kopfschmerzen auftritt. In diesem Fall sollte umgehend augenärztliche Hilfe eingeholt werden. Das gleiche gilt für eine mögliche Glaskörpertrübung (durch Blutungen in den Glaskörper) und eine Ablösung der Netzhaut.

Die Symptome einer Sehstörung

Wie die Ursachen für eine Sehstörung sind auch die auftretenden Symptome ausgesprochen vielfältig. In der Regel kann bereits anhand der Symptome auf mögliche Auslöser geschlossen werden.

Ein häufiges Symptom ist etwa eine Diplopie. Unter einer Diplopie werden Doppelbilder verstanden. Grund für eine Diplopie sind u. a. der Konsum von Alkohol, Multiple Sklerose oder eine Störung der Hirnnerven. Blitze, sog. Vorhangsehen sowie unscharfes Sehen können auf eine Ablösung der Netzhaut hinweisen. Letzteres kann u. a. auch durch Grünen Star, eine allgemeine Sehschwäche sowie durch eine Überforderung der Augen ausgelöst werden. Ein weiteres Symptom sind Störelemente wie Russregen oder fliegende Mücken (mouches volantes). Diese können ein weiterer Indikator für eine Netzhautablösung, aber auch für eine Glaskörpertrübung sein. Ausfälle des Gesichtsfeldes sind häufig auf einen Tumor zurückzuführen. Für Farbstörungen gibt es entweder eine angeborene (z. B. Rot-Grün-Schwäche) oder eine erworbene (z. B. Glaukomanfall, Medikamenteneinnahme) Ursache.

Die Diagnose einer Sehstörung

Die Diagnose der Sehstörung obliegt grundsätzlich einer Ärztin bzw. einem Arzt, der sich davor über alle diagnostizierte und undiagnostizierte Krankheiten des Patienten sorgfältig informieren soll. Im Anschluss werden je nach den vorliegenden Symptomen diverse Untersuchungen zur Ursachenklärung vorgenommen. Zur routinemässigen Art vorzugehen gehört eine gründliche augenärztliche Untersuchung des Auges. Dabei kann u. a. eine mögliche Fehlsichtigkeit festgestellt werden. Häufig vorgenommene Untersuchungen des Auges sind ausserdem eine Spaltlampenuntersuchung, eine Augenspiegelung sowie eine Messung des Augeninnendrucks. Bei Verdacht auf eine Sehnerventzündung ist eine Blutuntersuchung hilfreich. Wenn ein neurologischer Hintergrund (u. a. Sehnerventzündung oder Multiple Sklerose) als Ursache für die Sehstörung in Betracht gezogen wird, werden neurologische Untersuchungen durchgeführt. Eine Kernspin- bzw. Computertomographie ist dann notwendig, wenn eine besonders ernste Ursache wie eine Krankheit oder ein Tumor, ein Hirnaneurysma oder ein Schlaganfall vermutet wird.

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