Grüner Star (Glaukom) – Behandlung 

Startseite/Grüner Star - Glaukom/Grüner Star (Glaukom) – Behandlung 

Grüner Star (Glaukom) – Behandlung 

Kategorien: Grüner Star - GlaukomVeröffentlicht am: 8. Februar 2022Von 4,2 min LesezeitAktualisiert: 8. Februar 2022
Startseite>Grüner Star - Glaukom>Grüner Star (Glaukom) – Behandlung 

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Augenheilkunde

Mehr über mich und meine Karriere finden Sie auf meiner Profilseite

Teilen Sie diesen Artikel!

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Augenheilkunde

Mehr über mich und meine Karriere finden Sie auf meiner Profilseite

Teilen Sie diesen Artikel!

Inhaltsverzeichnis

grüner star

Mit steigendem Lebensalter rückt das Glaukom verstärkt in das allgemeine Bewusstsein. In erster Linie wird der grüne Star mit der Gefahr zu erblinden in Zusammenhang gebracht und das nicht ohne Grund, denn er gehört zu den häufigsten Ursachen, die zum Verlust des Augenlichts führen können.

Die allgemeinen Risikofaktoren

•        Lebensalter

•        erhöhter Augeninnendruck

•        Glaukomerkrankungen im familiären/verwandtschaftlichen Bereich

Eine massgebliche Rolle spielt hierbei die Papille (Sehnervenkopf), bei der sämtliche Nervenfasern der Netzhaut zusammentreffen. Diese Fasern sind sehr empfindlich und werden durch starke Augeninnendruck-Veränderungen zerstört.

Während der Glaukom-Erkrankung entsteht durch den Verlust von Nervenfasern eine Aushöhlung am Sehnervkopf. Die Schädigung der Nervenfaser führt zur Entwicklung von Gesichtsfeldausfällen, die im Anfangsstadium nicht bemerkt werden. Auf diese Weise werden die Lücken im Gesichtsfeld immer größer. Deshalb bleibt diese Augenerkrankung lange unentdeckt, was dazu führt, dass die Schäden an der Papille weiter zunehmen.

Deshalb sollten die angeratenen Glaukom-Vorsorgeuntersuchungen des Auges, auch wenn es sich dabei um eine Individuelle Gesundheitsleistung – kurz IGeL – handelt, wahrgenommen werden.

Ein Hauptsymptom ist der Augeninnendruck (Intraokulardruck IOD), dessen Normalbereich zwischen 10 und 21 mm Hg liegt und der durch das Kammerwasser der vorderen und hinteren Augenkammer reguliert wird.

Das Kammerwasser transportiert sämtliche Nährstoffe zur Hornhaut und Linse. Im Kammerwinkel der vorderen Augenkammer – zwischen Hornhaut und Regenbogenhaut – sickert das Kammerwasser durch das Trabekelwerk in den Schlemm-Kanal. Von dort wird es über die Venen der Aderhaut (Choroidea) aufgenommen.

Steigt der Augeninnendruck, steigt das Glaukom-Risiko.

Welche Glaukom-Formen werden unterschieden?

1. Das Offenwinkelglaukom (offener Kammerwinkel)

Bei dem Offenwinkelglaukom bestehen Risikofaktoren wie:

•        Herz-Kreislauferkrankungen

•        Kurzsichtigkeit

•        hohe Blutfettwerte (Cholesterin)

•        Schlaf-Apnoe-Syndrom

•        Diabetes

•        Arteriosklerose

•        Verengung der grossen Halsgefässe

•        Nikotin

•        Gerinnungsstörungen

•        Herzrhythmusstörungen

Zu den Offenwinkelglaukomen gehört das Pseudoexfoliationsglaukom (PEX-Glaukom, Kapselhäutchenglaukom). Das PEX-Glaukom entsteht durch Ablagerungen von elastischen Fasern in der vorderen Kammer des Auges. Gelangen diese in das Trabekelwerk, staut das Kammerwasser und der Augeninnendruck steigt.

2. Das Engwinkelglaukom (verlegter Kammerwinkel)

Risikofaktoren für das Engwinkelglaukom sind:

•        Weitsichtigkeit (Hyperopie)

•        Linsentrübung (Grauer Star)

3. Normaldruckglaukom

Risikofaktoren für das Normaldruckglaukom sind:

•        Durchblutungsstörungen

•        niedriger Blutdruck

•        Migräne

4. Sekundärglaukom

Diese Art entsteht durch krankhafte Gefässneubildung nach Vernarbungen oder als Folgeerkrankung des Auges wie bei einem schlecht eingestellten oder seit langem bestehenden Diabetes, bei dem es zur diabetischen Retinopathie (Veränderungen an der Netzhaut) kommen kann.

Wann liegt bei erhöhtem Augeninnendruck (okulärer Hypertension) kein Glaukom vor?

Massgebender als der erhöhte Augendruck ist die Durchblutung des Sehnervs. Es kommt somit in erster Linie auf den individuellen Augeninnendruck im Verhältnis zur Durchblutung von dem Sehnerv an:

•        hoher Augeninnendruck und gute Durchblutung des Sehnervs (Toleranzgrenze)

•        niedriger Augeninnendruck und schlechte Durchblutung des Sehnervs (Gefahr fortschreitender Erkrankung)

Behandlungsformen bei Glaukom

Meist reicht zur Regulierung des Augeninnendrucks die Behandlung mit Augentropfen. Sollte dies nicht ausreichen, besteht die Möglichkeit der chirurgischen oder Laser-Operation.

Die eingetretenen Nervenfaserschädigungen sind allerdings nicht mehr reversibel, weshalb auch eine Operation die Erkrankung nicht heilen kann. Sie kann lediglich dazu beitragen, dass sich der Zustand stabilisiert und nicht verschlechtert.

Wie jede Operation, so hat auch die Glaukom-Operation ihre Risiken. Möglich sind:

•        Blutungen

•        Blutdruckschwankungen

•        Entzündungen

•        Sehschwäche bis hin zum Verlust der Sehkraft (selten)

Welche Symptome weisen auf einen Glaukomanfall hin?

Kommt es bei der Messung durch den Verschluss des Abflusses der Augenkammer zu einem Augeninnendruckanstieg auf Werte um die 60 mm Hg und zu Beschwerden wie:

•        extrem starke Rötungen der Augen,

•        extreme Augenschmerzen ,

•        starke Kopfschmerzen (Stirnschmerzen),

•        Übelkeit und Erbrechen,

•        Sehstörungen,

•        Regenbogenfarben und Farbringe (Halos) sehen,

muss der Augeninnendruck schnellstens gesenkt werden. Das heisst, dies ist ein Notfall. Bei solchen Symptomen muss umgehend augenärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Wird zu lange gewartet, kann es zum Verschluss von Gefässen kommen und extreme Veränderungen am Sehnerv können zur Erblindung führen.

Nach oben