Grauer Star (Katarakt)  – Behandlung

Grauer Star (Katarakt)  – Behandlung

Kategorien: BehandlungenVeröffentlicht am: 8. Februar 2022Von 2,7 min LesezeitAktualisiert: 8. Februar 2022

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Augenheilkunde

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Inhaltsverzeichnis

grauer star

Der graue Star ist eine Augenerkrankung, bei der die Linse eintrübt. Die Entstehung des grauen Stars durch die Verdichtung der Zellen der Linse verläuft über Jahre, bevor er schliesslich so weit fortgeschritten ist, dass das Sehvermögen verringert wird und die Sehschärfe nicht mehr mit einer normalen Brille korrigiert werden kann. Darum ist es essenziell wichtig bei dem Auftreten der ersten Symptome sich vom Augenarzt untersuchen zu lassen. Eine Behandlung des grauen Star ist nur mittels Operation des Auges möglich.

Dieser Vorgang ist während des Alterungsprozesses ganz normal. Allerdings kann sich die Linsentrübung auch vorzeitig einstellen. Dies geschieht beispielsweise nach Unfällen, als Nebenwirkung von Medikamenten wie Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und Cortison und bei Stoffwechselerkrankungen wie der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).

Zudem, doch selten, kann es sich auch um eine genetisch bedingte Erkrankung des Auges handeln.

Wenn keine dringenden Gründe für eine Katarakt-OP vorliegen, was allerdings in manchen Fällen von Berufstätigkeit (z. B. Busfahrer) oder Krankheit (z. B. Diabetes) der Fall ist, wird davon ausgegangen, dass der graue Star erst dann operiert werden muss, wenn die Sehfähigkeit weniger als 50 Prozent der normalen Sehschärfe beträgt.

Wie erfolgt die Operation des grauer Stars bei Patienten?

Der operative Eingriff dauert nur wenige Minuten und erfolgt meist ambulant bei örtlicher Betäubung. Nach einem kleinen Schnitt in der Hornhaut wird die trübe Linse mit Ultraschall verflüssigt und abgesaugt. In die nun leere Linsenhülle setzt der Operateur die gefaltete Linse (Intraokularlinse) ein, wo sie sich schliesslich entfaltet. Diese Kunstlinse ist langlebig und muss nicht mehr ausgetauscht werden.

Nach ungefähr vier bis sechs Wochen kann eine neue Brille verordnet werden.

Neben den normalen Augenlinsen werden mittlerweile vermehrt Mehrstärkenlinsen (Multifokallinsen) eingesetzt, die eine übergangslose Fern- und Nahsicht ermöglichen, was den Vorteil hat, dass keine Brille mehr nötig ist, allerdings wird das Kontrastsehen der Patienten eingeschränkt.

Vorsichtsmassnahmen nach der Operation

Um Folgeschäden zu vermeiden, sollten einige Verhaltensregeln nach der Behandlung befolgt werden.

Diese sind unter anderem:

•        nach der Operation ist das Führen eines Kraftfahrzeugs untersagt

•        nicht am Auge reiben oder drücken

•        den Kopf nicht oder nicht zu lange nach unten halten

•        den Augenkontakt mit Wasser oder Pflegemitteln vermeiden

•        bis zu einer Woche nach der Operation nicht lesen

•        anstrengende Tätigkeiten sollten für ungefähr vier Wochen vermieden werden

Wichtig ist, dass die verordneten Augentropfen regelmässig angewendet werden!

Was ist, wenn ein Nachstar auftritt?

Wenn die Sehstärke einige Zeit nach einer Katarakt-Operation wieder nachlässt, ist die Ursache meist eine leichte Trübung oder Vernarbung der hinteren Linsenkapsel, auch Nachstar (Kapselfibrose) genannt. Die Symptome erinnern an den grauen Stars – nebliges Sehen, sowie eine gesteigerte Blendenempfindlichkeit. Das ist kein Grund zur Besorgnis. Es kommt auch nicht zu einer erneuten Operation. Diese häufig auftretende nachträgliche Eintrübung des Kapselsacks wird schmerzfrei und innerhalb weniger Minuten mit dem Yag-Laser wegpoliert.

Nach dieser Laserbehandlung kommt es normalerweise nicht mehr zu einer Linsentrübung.

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