Untersuchung des Kammerwinkels (Gonioskopie)
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Unter einer Gonioskopie ist in der Augenheilkunde die augenmedizinische Untersuchung zu verstehen, bei der der Kammerwinkel eines Auges im Mittelpunkt steht. Die zuständige Augenärztin bzw. der zuständige Augenarzt verwendet dafür ein spezielles Kontaktglas, das es sozusagen ermöglicht, um die Ecke direkt in das Auge zu sehen. Dank dieser Art vorzugehen kann eine präzise Untersuchung des Kammerwinkels vorgenommen werden.
Der Kammerwinkel eines Auges
Bei einem Kammerwinkel (Angulus iridocornealis) handelt es sich um eine anatomische Struktur im Inneren des Auges, der sich zwischen der Hornhaut (Cornea) und der Regenbogenhaut (Iris) befindet. Er setzt sich u. a. aus dem Trabekelwerk, der Schwalbe-Linie, dem Ziliarkörperband, dem Skleralsporn und dem Schlemm-Kanal zusammen. Durch den Schlemm-Kanal fliesst das Kammerwasser, das sowohl die Augenlinse als auch die Hornhaut mit bedeutenden Nährstoffen versorgt. Wenn der Kammerwinkel zu eng ist, ist die Resorption des Kammerwassers nicht mehr möglich, was einen erhöhten Augeninnendruck verursachen kann. Die Erkrankung Grüner Star (Glaukom) kann eine daraus resultierende Folge sein.
Die Anwendungsgebiete einer Gonioskopie
Eine Gonioskopie ist vor allem dann durchzuführen, wenn der Verdacht auf Glaukom vorliegt. Im Laufe der Untersuchung werden die Krankheitsprozesse abgeklärt, die als mögliche Ursache für den Glaukom in Betracht gezogen werden. Ausserdem wird in diesem Zuge die Weite des Kammerwinkels eingeteilt, wodurch die Gefahr eines Winkelblockglaukoms gemindert wird. Neben dem Verdacht auf Glaukom gibt es noch weitere Indikatoren, die für eine Untersuchung des Kammerwinkels sprechen. Beispiele hierfür sind der Verdacht auf einen Tumor, ein Fremdkörper im Bereich des Kammerwinkels, Entzündungen der mittleren Augeninnenhaut sowie Augenentwicklungsstörungen. Bei Sehstörungen, die das Sehen von regenbogenähnlichen Lichtringen auslösen, ist die Untersuchung ebenfalls ratsam.
Verwendete Untersuchungsinstrumente
Für die Durchführung der Gonioskopie sind einen speziellen Gonioskop und eine Spaltlampe vonnöten. Die am häufigsten verwendeten Kontaktgläser sind das Zeiss-Vierspiegelglas und das Goldmann-Dreispiegelkontaktglas.
Das Zeiss-Vierspiegelglas umfasst vier Spiegel mit einem Neigungswinkel von 64 Grad. Mithilfe des Glases wird Druck auf die Hornhaut ausgeübt, wodurch sich im vorderen Bereich der Augenkammer Flüssigkeit verteilt. Dadurch wird ein Aufweiten der Kammer möglich gemacht. Es lassen sich Goniosynechien betrachten und dadurch ein akutes Winkelblockglaukom ohne Goniosynechien von der Form mit Synechien unterscheiden.
Das Goldmann-Dreispiegelkontaktglas verfügt über drei Spiegel. Zwei dieser Spiegel sind für die Kontrolle des Umfelds der Netzhaut zuständig. Der verbliebene Spiegel untersucht den Kammerwinkel. Wird das Glas um 360 Grad gedreht, kann der Kammerwinkel zirkulär eingesehen werden. Bei der Anwendung des Goldmann-Dreispiegelkontaktglases ist es von Bedeutung, dass im Vorfeld eine visköse Substanz zwischen dem Glas und der Hornhaut aufgetragen wird.
Der Ablauf einer Gonioskopie
Vor Beginn wird das zu untersuchende Auge betäubt. Im Anschluss wird bei Bedarf eine visköse Substanz aufgetragen und das Kontaktglas direkt auf dem Auge platziert. Im Zuge der Untersuchung wird das Hauptaugenmerk auf krankhafte Veränderungen gelegt. Dazu gehören die Neubildung von Gefässen, eine Pigmentierung des Trabekelwerks, ein zu geringer Öffnungswinkel des Kammerwinkels sowie eine Verklebung des Kammerwinkels.
Die Vorteile einer Gonioskopie
Die Gonioskopie eröffnet der zuständigen Ärztin bzw. dem zuständigen Arzt wichtige Informationen, die nur durch eine Ophthalmoskopie oder eine Untersuchung mithilfe von einer Spaltlampe nicht zu erhalten wären. Die Untersuchung ist sehr einfach durchzuführen und stellt für die betroffenen Patientinnen und Patienten keine Belastung dar.
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