Prüfung der Kontrastschärfe

Prüfung der Kontrastschärfe

Kategorien: Diagnostische BehandlungVeröffentlicht am: 7. Februar 2022Von 2,6 min LesezeitAktualisiert: 7. Februar 2022

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Augenheilkunde

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Inhaltsverzeichnis

pruefung der kontrastsehschaerfe

Die Prüfung der Kontrastsehschärfe des Auges spielt besonders bei der Erlangung eines Führerscheins verschiedenster Klassen eine Rolle. Unter dem Kontrastsehen versteht man eine Sehfunktion, die mit der Sehschärfe verwandt ist. Dabei wird im Rahmen der Augenheilkunde zwischen dem photopischen Kontrastsehen, dem mesopischen Kontrastsehen mit Blendung und dem mesopischen Kontrastsehen ohne Blendung unterschieden. Der Kontrast kann durch Veränderungen an Netzhaut, Hornhaut und an der Linse beeinträchtigt werden. Die Prüfung der Kontrastempfindlichkeit der Augen kann z. B. mittels Sehtests mit Optotypen oder Sinusgittern erfolgen. Die Kontrastsehschärfe kann auch mit Sinusgittern von dem Augenarzt oder Optiker untersucht werden, um zusätzlich die Kontrastschwellen als Ergebnis (abhängig von der Ortsfrequenz) zu liefern.

Messverfahren und Geräte zur Prüfung der Kontrastsehschärfe des Auges

Die unterschiedlichen Verfahren zur Messung und Durchführung eines Kontrastsehtests unterscheiden sich im Hinblick auf die Fernsichtig- bzw. Einblickverfahren, die verwendeten Optotypen und die Schätzung der Funktion der Psychometrie. Wenn das Dämmerungssehen geprüft werden soll, ist darauf zu achten, hinsichtlich der Lichtverhältnisse ausreichend Dunkeladaptation sicherzustellen.

Um das Dämmerungssehen zu prüfen, wird besonders häufig auf Mesoptometer, Mesotests und Nyktometer zurückgegriffen. Sowohl das Mesoptometer als auch das Nyktometer werden bereits seit mehr als 35 Jahren verwendet. Diese Geräte werden aufgrund des berufsgenossenschaftlichen Grundsatzes auch von Betriebsmedizinerinnen und Betriebsmedizinern grösserer Unternehmen herangezogen. Die Kontraststufe für die Neubewerberinnen und Neubewerber liegt in der Regel bei 1:2,7, für Inhaberinnen und Inhaber der Klasse C liegt sie bei 1:5.

Die für die Prüfung des Dämmerungssehens genutzten Geräte sind auch für das photopische Kontrastsehen geeignet. Voraussetzung hierfür ist die Anpassung der Leuchtdichtwerte. Zusätzlich eignen sich Tafeln mit Optotypen und Sinusgitter-Tests, die im Vergleich aber eher aufwendig sind. Die Ausleuchtung der Optotypen-Tafeln ist möglichst homogen auszurichten, wobei auf die richtige Leuchtdichte zu achten ist. Der dabei zulässige Bereich liegt zwischen 60 und 120 cd/m2. Wenn die Helligkeit zu gering ist, ist das Kontrastsehen zu unempfindlich. Aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse würden zu viele Personen den Test ungerechtfertigt nicht bestehen. Ein Beispiel für Optotypen-Tafeln sind die Mars-Tafeln. Diese weisen das Din A4-Format auf und ermöglichen dadurch eine leichte Erfüllung der Helligkeitsanforderungen. Die Beleuchtung kann sogar mit einer einfachen Schreibtischlampe sichergestellt werden. Die Pelli-Robson-Tafeln, ein weiteres Beispiel für Optotypen-Tafeln, sind um einiges grösser. Für ihre gleichmässige Beleuchtung ist ein Lichtkasten erforderlich. Sowohl die Mars-Tafeln als auch die Pelli-Robson-Tafeln weisen grosse Buchstaben mit geringen Visusanforderungen auf. Dadurch kann die Prüfung des Kontrastsehens der Patienten bei Tageslichtbedingungen erfolgen, wo Farben gut zu sehen sind.

Anforderungen an das photopische Sehen

Aktuell existieren für das photopische Kontrastsehen seitens der DOG keine Normen und Grenzwerte, die es zu erfüllen gilt, um ein sicheres Lenken eines Kraftfahrzeugs zu gewährleisten. Eine solche Festlegung auf Basis von Studienergebnissen gilt aber als erforderlich. Sollte der Augenoptiker während des Sehtests eine unzureichende Kontrastempfindlichkeit der Augen oder eine Fehlsichtigkeit feststellen, sind Brillen oder Kontaktlinsen zu verschreiben, um eine der vorausgesetzten Fähigkeiten zum Autofahren zu erfüllen.

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