Augenprobleme in der Schwangerschaft
Inhaltsverzeichnis
Die Schwangerschaft führt zu Veränderungen im Körper
Zahlreiche Frauen haben mit Augenproblemen in der Schwangerschaft zu kämpfen. Diese Probleme sind zunächst nicht besorgniserregend. Sie stellen vielmehr eine normale Veränderung im Körper einer Schwangeren dar. Die Auslöser sind oftmals ungefährlich. In seltenen Fällen steckt jedoch ein schwerwiegender Grund hinter den Symptomen. So können Anzeichen auftreten, die auf einen Schwangerschaftsdiabetes oder auf eine Schwangerschaftsvergiftung hindeuten. Bei einer wechselnden Sehschärfe, einer zunehmenden Sehschwäche, bei einem Schatten vor den Augen, einem Flimmern oder bei einem kompletten Sehverlust sollten die Schwangeren deshalb sofort einen Augenarzt aufsuchen. Beachten Sie ausserdem die folgenden Informationen.
Die häufigsten Augenprobleme in der Schwangerschaft
Viele körperliche Veränderungen während der Schwangerschaft können Augenprobleme verursachen. Oftmals stellen die Frauen
• müde und trockene Augen,
• brennende Augen,
• eine Verschlechterung des Sehvermögens,
• tränende Augen,
• Augenlidschwellungen,
• ein verschwommenes respektive ein doppeltes Sehen oder
• das Vorhandensein von Infektionen
fest.
Welche Ursachen führen zu Augenproblemen in der Schwangerschaft?
Aufgrund der hormonellen Veränderungen treten oftmals Wassereinlagerungen im Gewebe auf. Diese sind häufig für die Augenprobleme während der Schwangerschaft verantwortlich. Die Frauen nehmen Augenprobleme in der Schwangerschaft insbesondere dann stark war, wenn sie Kontaktlinsen tragen. So können etwa Wassereinlagerungen dazu führen, dass die Augenlider anschwellen und die Augen schneller als sonst ermüden.
Ebenso schwillt die Hornhaut und Augenlinse manchmal leicht an, wodurch die Kontaktlinsen über keinen genügenden Halt mehr verfügen. Deshalb nehmen zahlreiche Schwangere diese plötzlich als Fremdkörper wahr. Aufgrund der vorübergehend vorhandenen Verformung der Augenhornhaut ist die Sehleistung der schwangeren Frauen beeinträchtigt. Der Unterschied im Vergleich zur gewohnten Sehkraft kann bis zu einer halben Dioptrie betragen.
Besonders Frauen, die sich im letzten Trimester ihrer Schwangerschaft befinden, nehmen leichte Veränderungen ihrer Sehfähigkeit wahr. Diese gehen oftmals mit einer erhöhten Lichtempfindlichkeit und einer verminderten Sehschärfe einher.
Die Schwangerschaftshormone bestimmen zudem die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit. Ändert sich der Hormonhaushalt, kann sich diese Veränderung auch auf den Aufbau der Tränenflüssigkeit auswirken. Die Frauen klagen dann über trockene, tränende oder brennende Augen. Die Beschwerden können ein vermehrtes Reiben der Augen bei den Schwangeren verursachen. Allerdings warnen Augenärzte davor. Denn ein vermehrter Augenkontakt kann dazu führen, dass Krankheitserreger in die bereits angespannten Augen gelangen. Diese können schmerzhafte Infektionen oder Bindehautentzündungen verursachen.
Sehen die Frauen verschwommen, nehmen sie Blitze oder dunkle Flecken wahr, können diese Anzeichen auf eine Schwangerschaftsvergiftung hindeuten. Diese wird auch als Präeklampsie bezeichnet und sie kann für die schwangere Frau und für das ungeborene Kind gefährlich sein. Das Risiko einer Präeklampsie ist dann besonders akut, wenn die Schwangeren bereits einen erhöhten Blutdruck haben und bei ihnen Eiweiss im Urin diagnostiziert worden ist.
Selten stellen die Frauen zudem eine Einblutung in der Bindehaut fest. Diese sieht besorgniserregend aus, schränkt aber die Sehkraft nicht ein. Die Bindehaut ist in so einem Fall gerötet, die Augen bekommen ein glasiges Aussehen und die Haut juckt.
Ausserdem geht eine Entzündung des Lidrandes oftmals mit sich trocken anfühlenden Augen einher. Die Drüsen in den Randbereichen der Augenlider, die den Fettanteil der Tränenflüssigkeit herstellen, sind verstopft. Dann trocknen die Augen noch rascher aus. Während der kalten Jahreszeit können überdies eine trockene und heisse Luft, eine niedrige Luftfeuchtigkeit sowie eine intensive Computerarbeit die Symptome verschlimmern.
Während der Schwangerschaft nimmt die Augenlinse eine grössere Menge an Flüssigkeit auf und der Tränenfilm auf dem Auge neigt eher zum Einreissen. Die Augengesundheit erfordert jedoch das Vorhandensein eines Tränenfilms, der über eine genügende Tränenflüssigkeit verfügt. Er befeuchtet die Augenoberfläche, hält sie glatt und weich sowie entfernt Fremdkörper. Ausserdem versorgt der Tränenfilm die Hornhaut mit ausreichend Sauerstoff sowie mit Nährstoffen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten bei Augenproblemen in der Schwangerschaft helfen den Betroffenen?
Da Augenprobleme während der Schwangerschaft auf hormonelle Veränderungen im Körper zurückzuführen sind, hilft es meistens, ein wenig zuzuwarten, bevor ein Arzt aufgesucht wird. Am Ende der Schwangerschaft befindet sich der Hormonspiegel wieder in seinem Normalzustand. Sämtliche Augenprobleme werden von allein verschwinden. Trotzdem nehmen viele Schwangere diese als störend wahr.
Für Kontaktlinsenträgerinnen kann es ratsam sein, die Linsen weniger lang zu tragen. Es ist oftmals hilfreich, vermehrt eine Brille zu benutzen. Es macht wenig Sinn, die Linsen bei einer sich verschlechternden Sehkraft anpassen zu lassen. Die Werte sind während der Schwangerschaft zwar instabil, doch nach Beendigung der Schwangerschaft normalisieren sich diese wieder. Ist das Lesen anstrengend, kann eine günstige Lesebrille helfen, den Alltag angenehmer zu gestalten.
Empfinden die Frauen ihren vorhandenen Tränenfilm als unangenehm, können sie diesem Gefühl mit künstlichen Tränen entgegenwirken. Ein bewusstes Blinzeln und ein gelegentliches Gähnen helfen den Frauen aber meistens. In diesem Fall sollten sie auf das Tragen der Kontaktlinsen verzichten.
Zudem sollten die Schwangeren genügend Wasser trinken und Räume regelmässig gut lüften. Die Zimmer sollten ebenfalls eine ausreichende Luftfeuchtigkeit aufweisen. Bei einer Autofahrt ist die Luftzirkulation niedrig zu halten. Die Lüftung sollte weder zu stark noch zu schwach eingestellt sein. Die einfliessende Luft sollte den Schwangeren nie direkt auf die Augen strömen.
Augentropfen, spezielle Cremes oder Gele können den Frauen helfen, wenn diese aufgrund der Tränenveränderungen entzündete Augen haben. Zudem sind diese Mittel unschädlich für das ungeborene Kind. Allerdings sollten die Frauen darauf achten, dass die Produkte über keine Konservierungsmittel verfügen.
Unsere Augenärzte in Opfikon können Ihnen jederzeit gerne die optimale Behandlung verordnen. Wenn Sie eine Beratung wünschen, können Sie uns gerne kontaktieren.
Fazit
Viele Frauen leiden während der Schwangerschaft unter Augenproblemen. Dabei stellen sie häufig eine verminderte Sehleistung, trockene Augen, ein Brennen sowie ein Fremdkörpergefühl fest. Die Ursachen sind hormonelle Veränderungen, die während einer Schwangerschaft auftreten können. Augentropfen, Salben und antibiotische Präparate können die Symptome lindern. Zudem stellen sie für das Ungeborene keine Gefahr dar.
Eine zeitweilige Verschlechterung des Sehvermögens lässt sich meist in kurzer Zeit sowie mit der Verwendung einer preiswerten Lesebrille ausgleichen. Treten aber Sehstörungen und andere Symptome auf, ist unverzüglich ein Arztbesuch notwendig, um eine Präeklampsie auszuschliessen.
Quellen
- Timothy L Jackson: Moorfields Manual of Ophthalmology, third edition, Seite 772.
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