Ermittlung von Refraktionswerten

Ermittlung von Refraktionswerten

Kategorien: Diagnostische BehandlungVeröffentlicht am: 7. Februar 2022Von 2,8 min LesezeitAktualisiert: 7. Februar 2022

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Inhaltsverzeichnis

ermittlung von refraktionswerten

Refraktionsbestimmung, auch Augenglas- oder Brillenglasbestimmung Augenprüfung oder Sehtest genannt, bezeichnet die Ermittlung von Refraktionswerten durch einen Augenarzt oder Augenoptiker. Es geht darum, eine allfällige Fehlsichtigkeit wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung festzustellen und in messbaren Zahlen anzugeben. Diese sogenannten Korrektionswerte geben Augenärzte in Dioptrien (dpt) an, um sie dann im Brillenpass zu vermerken. Sie werden für die Anfertigung von Brillen und Kontaktlinsen benötigt. Bei einem Refraktionswert von null ist der Patient nicht fehlsichtig.

Refraktionsbestimmung

Refraktion steht für die Brechkraft des Auges, die Augenärzte durch die Bestimmung des Fernpunktes ermitteln. Für diese sogenannte Refraktionsbestimmung stehen zwei Messmethoden zur Verfügung, die sich miteinander kombinieren lassen:

1. Objektive Refraktionsbestimmung (Computersehtest): Diese erfolgt vollautomatisch mit dem Autorefraktometer, ohne dass der Patient vom Augenarzt oder Optiker befragt wird.

2. Subjektive Refraktionsbestimmung: Bei dieser Untersuchung wirkt die untersuchte Person aktiv mit. Hier kommt eine Messbrille oder ein Phoropter zum Einsatz, mit dessen Hilfe die Werte gemessen werden.

Objektive Refraktionsbestimmung

Bei der objektiven Refraktionsbestimmung sehen Sie in ein Autorefraktometer, ohne selbst etwas tun zu müssen. Hierbei wird ein Muster auf die Netzhaut projiziert, wobei die vorgeschalteten Linsen vollautomatisiert scharf gestellt werden, um die notwendigen Korrekturen bei der Fehlsichtigkeit zu ermitteln. Dieser Computersehtest dauert nur rund fünf Minuten. Das Ergebnis ist direkt auf dem Bildschirm des Autorefraktometers vom Optiker ablesbar.

Die objektive Refraktionsbestimmung kann auch mittels Skiaskopie (Retinoskopie, Schattenprobe) erfolgen. Hier beleuchtet der Augenoptiker das Auge mit einem Skiaskop, um anhand von Lichtreflexen allfällige Sehfehler herauszufinden. Diese Methode kommt vor allem bei Kindern und Patienten zur Anwendung, die nicht genügend Aussagen zu ihrem subjektiven Sehempfinden treffen können. Dafür ist sehr viel Erfahrung nötig.

Voruntersuchung und Überprüfung

Einige Faktoren wie Akkommodation, Trübung der Augenlinse, verengte Lidspalte, kleine Pupille und unregelmässige Hornhaut können die Werte verfälschen. Aus diesem Grund ist es daher ratsam, die objektive Refraktionsbestimmung nur als Voranalyse einzusetzen und anschliessend noch eine subjektive Refraktionsbestimmung vom Optiker durchzuführen. So können wir Augenärzte sicherstellen, dass die Brille oder die Kontaktlinsen möglichst gut verträglich sind. Diese Vorgehensweise scheidet bei Kindern aus.

Subjektive Refraktionsbestimmung

Im Rahmen der subjektiven Messung der Sehstärke blicken Sie auf Buchstaben und Zahlen in verschiedenen Grössen. Beim Blick auf die Tafel testen Sie verschiedene Brillen, um festzustellen, welche davon Ihr Sehempfinden verbessert. Als Augenärzte fragen wir Sie danach, welcher Seheindruck besser ausfällt. Das Ausprobieren verschiedener Brillen dauert so lange an, bis Sie die Buchstaben und Zahlen an der Tafel scharf sehen. So ist gewährleistet, dass Sie die Sehhilfe gut vertragen. Da Sie sich konzentrieren und aktiv mitmachen müssen, sollte die subjektive Refraktionsbestimmung in einem ruhigen Raum erfolgen. Hierbei kommt eine Messbrille oder ein Phoropter zum Einsatz. Beim Phoropter profitieren Sie davon, dass ein schneller Wechsel zwischen den unterschiedlichen Brillen möglich ist. Die Sehtafel ist etwa sechs Meter von Ihnen entfernt. Wir überprüfen zunächst beim rechten Auge das Sehen in der Ferne, dann das räumliche Sehvermögen und zuletzt das Sehen in der Nähe. Anschliessend erfolgt dasselbe Prozedere mit dem linken Auge.

3D Refraktion

Bei der modernen 3D Refraktion blicken Sie mit beiden Augen auf eine bunte 3D-Landschaft, ohne zu bemerken, welches Auge aktuell gemessen wird. Hierbei entfällt die Notwendigkeit, ein Auge immer wieder abdecken zu müssen.

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