Hornhaut­dicken­messung

Hornhaut­dicken­messung

Kategorien: Diagnostische BehandlungVeröffentlicht am: 7. Februar 2022Von 2,7 min LesezeitAktualisiert: 7. Februar 2022

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Augenheilkunde

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Inhaltsverzeichnis

hornhautdickenmessung

Die Hornhautdickenmessung (Med.: Pachymetrie, von griech.: pachys = dick, metron = Messwerkzeug) zählt zu den augendiagnostischen Verfahren. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der Glaukomdiagnostik (Glaukom = grüner Star) und gehört zu den Vorsorgeuntersuchungen. Die Dicke der Hornhaut gibt Aufschluss über die Genauigkeit sonstiger Messverfahren, beispielsweise im Rahmen der Bestimmung des Augeninnendrucks. Die Präzision bei der Messung des Wertes ist wichtig für eventuelle weitere Behandlungen, die von dem Augenarzt vorgenommen werden und operative Eingriffe.

Gründe für die Messung

Die Position der Hornhaut Ihres Auges ist unmittelbar vor der Pupille. Die Hornhautdicke liegt an den Rändern bei etwa 0,8 und im mittleren Bereich bei circa 0,6 Millimetern. Diese Dicke hat einen Einfluss auf den Druck im Inneren Ihres Auges. Abweichungen hierbei können mit der Zeit zu erheblichen Erkrankungen beziehungsweise Veränderungen führen, vor allem dem Glaukom (Grüner Star), das mit einer Schädigung Ihres Sehnervs einhergeht und unbehandelt zu einem schleichenden Verlust des Sehens führt. Eine einmal entstandene Schädigung ist nicht mehr reversibel, ein Umstand, der die Relevanz der Früherkennung deutlich macht.

Die Dicke der Hornhaut ist bei jedem Menschen sehr unterschiedlich. Aus diesem Grund ist es entscheidend, sie jeweils individuell zu messen, um den Druck im Inneren Ihres Auges präzise bestimmen zu können. In früheren Jahren wurde der Zusammenhang von Augeninnendruck und Hornhautdicke nur selten berücksichtigt. Unterdessen zeigt die Forschung einen eindeutigen Zusammenhang auf zwischen Erkrankungen des Sehnervs und der Dicke der Hornhaut.

Möglichkeiten der Messung

Bei der Bestimmung der Hornhautdicke Ihres Auges kommen primär zwei Varianten der Pachymetrie zum Einsatz.

Die Ultraschall-Pachymetrie wird dabei am häufigsten von dem Augenarzt angewandt und ist das am meisten verbreitete Verfahren. Das Auge des Patienten wird zunächst mithilfe von Augentropfen lokal betäubt. Anschliessend setzt Ihr behandelnder Arzt einen Ultraschallkopf unmittelbar auf das Auge und misst mittels Schallwellen die Hornhautdicke. Die Untersuchung ist für Sie nahezu schmerzfrei und für Ihr Auge ungefährlich.

Eine Anwendung, die zu den noch neueren und moderneren Verfahren gehört, ist die lichtoptische Pachymetrie. Hierbei wird ein kontaktloser Diagnoselaser verwendet, der mit einer deutlich grösseren Exaktheit von bis zu einem tausendstel Millimeter die Hornhautdicke misst. Für diese Methode ist keine Betäubung Ihres Auges erforderlich. Sie ist darüber hinaus vollkommen schmerzfrei.

Indikationen für eine Hornhautdickenmessung

Die Messung der Hornhautdicke ist meist nur einmalig im Kontext einer anstehenden Behandlung der Menschen erforderlich. Es kann jedoch notwendig sein, sie mehrfach anzuwenden, etwa dann, wenn es an Ihren Augen nennenswerte Veränderungen gibt. Auch ein Behandlungswechsel oder der Wunsch nach einem neueren Verfahren für die Diagnostik kann für eine solche Messung sprechen. Gerade die zunehmende Exaktheit vor dem Hintergrund moderner forschungsbasierter Methoden ist hier ausschlaggebend.

Grundsätzlich ist die Pachymetrie ein zentraler Bestandteil der Diagnostik bei einem Glaukom. Sollte bei Ihnen eine solche Diagnose bestehen oder auch nur der Verdacht auf diese Erkrankung, erlaubt die Messung die genauere Beurteilung des Augeninnendrucks. Eine weitere Indikation für die Untersuchung sind Augenoperationen, die auf die Brechkraft Ihrer Hornhaut einwirken, etwa um im Rahmen der refraktiven Augenchirurgie Ihre Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Hier muss der Chirurg vorab wissen, ob Ihre Hornhaut insgesamt eine ausreichende Dicke für den Eingriff aufweist.

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