Lederhautentzündung: Skleritis und Episkleritis

Lederhautentzündung: Skleritis und Episkleritis

Kategorien: AugenentzündungenVeröffentlicht am: 17. März 2019Von 4,3 min LesezeitAktualisiert: 26. Januar 2024

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Inhaltsverzeichnis

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Die Lederhaut und Ihre Erkrankungen: Lederhautentzündung

Das Weisse in den Augen ist die sogenannte Lederhaut (Sklera), diese umgibt den Augapfel und setzt sich bis nach vorne in die Hornhaut (Kornea) fort. Die Lederhaut ist für die Stabilisierung und Formgebung des Augapfels mitverantwortlich. Wenn es zu einer Erkrankung dieser kommt, dann handelt es sich in der Regel um eine Entzündung (Skleritis), welche zu Sehstörungen, Schmerzen und einer sichtbaren Veränderung der Augen führt. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Formen der Lederhautentzündung, Ursachen, Symptome und Behandlung.

Welche Ursachen hat eine Lederhautentzündung?

Eine Lederhautentzündung entsteht in den meisten Fällen durch eine Allgemeinerkrankung und weniger durch Erreger wie Bakterien oder Viren wie andere Augenentzündungen. Mediziner bezeichnen eine Entzündung der Lederhaut als Skleritis. Diese kann sowohl einseitig als auch bei beiden Augen auftreten. Die Erkrankung verläuft häufig chronisch, und es besteht eine erhöhte Gefahr von Rezidiven (Wiederauftreten). Die Ursache dafür ist nach aktuellem Stand noch ungeklärt. Feststeht aber, dass zwischen der Infektionskrankheit Episkleritis und Skleritis unterschieden wird, je nachdem, welcher Bereich der Lederhaut entzündet ist.

Skleritis

Sollte die Lederhaut von einer Entzündung betroffen sein, dann wird dies als Skleritis bezeichnet. Es ist belegt, dass die Ursache der Skleritis in 50 Prozent der Fälle eine immunologische Allgemeinerkrankung (Autoimmunerkrankungen) hierfür verantwortlich ist, so zum Beispiel Rheuma, Morbus Crohn (entzündliche Darmerkrankung) oder rheumatoide Arthritis (rheumatische, entzündliche Gelenkerkrankung). Mehr zu Ursachen und der Behandlung der Skleritis, erfahren Sie in unserem seperaten Beitrag zu diesem Thema. Bei anderen Entzündungen im Auge, wie beispielsweise eine Hornhautentzündung (Keratitis), besteht die Gefahr, dass diese auf die Sklera sich ausweiten.

Krankheitsverlauf der Skleritis

Die Entzündung der Lederhaut kann verschiedene Krankheitsverläufe nehmen. Die Entzündung kann sich durch eine Schwellung der Lederhaut mit Knoten zeigen oder aber auch als diffuse Entzündungen mit Untergang des Gewebes. Die Gefahr einer Erblindung besteht bei dieser Entzündung, wenn dies nicht schnellstmöglich behandelt wird.

Episkleritis

Eine Episkleritis besteht, wenn das oberflächliche Bindegewebe zwischen Lederhaut und Bindehaut entzündet ist. Diese Variante tritt weitaus häufiger auf als eine Skleritis, wobei auch dessen Krankheitsverlauf weitaus milder ist. Trotzdem können auch bei der Episkleritis schwerwiegende Systemerkrankungen des Auges zu Grunde liegen. 

Die Ursache, weshalb der Patient hieran erkrankt ist, ist meistens kaum herauszufinden. Meistens entsteht dies durch eine autoimmunen Allgemeinerkrankung sowie erhöhter Stress. Man unterscheidet zwei Formen der Skleritis: Die noduläre (knotige) Form und die diffuse Form. Die diffuse Form ist nicht einfach von einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) abzugrenzen. Zur Unterscheidung benutzt der Augenarzt die Spaltlampe oder spezielle Augentropfen.

Eine Infektion kann ebenfalls eine Ursache sein, aber das ist sehr selten. Die Beschwerden hieraus sind meistens eine leichte Rötung und ein Druckempfinden, meistens auch mit Schmerzen.  

Die Behandlung erfolgt bei einer solchen Bindehautentzündung durch Blutgefäss verengenden Augentropfen. Sofern die oberflächliche Sklera nicht von der Entzündung betroffen ist, wird sich die Entzündung schon bald legen.

Auch ohne Therapie heilbar

Die Behandlung der Episkleritis kann auch selbstständig erfolgen, meistens geht die Entzündung nach 10 bis 14 Tagen zurück. Allerdings ist zu empfehlen, dass 

Symptome einer Lederhautentzündung

Diese häufigen Symptome kann eine Entzündung der Lederhaut hervorrufen:

  • Knötchen in der Lederhaut
  • Bläuliche Verfärbung der Lederhaut
  • Reduziertes Sehvermögen und Sehschärfe (Visus)
  • Augenrötung (da sich Blutgefäße füllen)
  • Schmerzende Augen (je nach Verlauf)

Die Augenschmerzen treten aber nicht bei jedem Patienten auf, zudem variieren die Schmerzen je nach Krankheitsverlauf.

Wie erfolgt die Behandlung einer Lederhautentzündung?

Die Skleritis resultiert meistens aus einer Allgemeinerkrankung, somit wird die Lederhautentzündung nicht gezielt behandelt, sondern die Grunderkrankung. Dennoch wird ein entzündungshemmendes Schmerzmedikament und Augentropfen verschrieben.

Kortison Augentropfen sind auch keine Seltenheit, wenn die Entzündung weit vorangeschritten ist. Sollte es zu einer schweren Verlaufsform kommen, dann werden immunsupprimierende Medikamente über die Venen verabreicht.

Es könnte auch ein operativer Eingriff bevorstehen, jedoch aber nur, wenn ein Durchbruch (eine sogenannte Perforation) der Lederhaut bevorstehen könnte.

Risikofaktoren

Bestimmte Augenerkrankungen können das Risiko einer Lederhautentzündung erhöhen. In seltenen Fällen kann beispielsweise eine Hornhautentzündung (Keratitis) eine Skleritis und Episkleritis auslösen. Ebenso können Verletzungen oder Operationen am Auge in manchen Fällen zu einer Entzündung führen, wenn Keime in die Lederhaut eindringen.

Zusammenfassung

Eine Lederhautentzündung (Skleritis) am Auge ist eine Augenerkrankung, welche zweifelsfrei ernstgenommen werden sollte. Meistens steht eine solche Erkrankung im Zusammenhang mit einer autoimmunen Allgemeinerkrankung. Die Episkleritis ist im Vergleich harmlos und selbstlimitierend.

Beide Formen einer Entzündung werden jedoch zu Schmerzen, Augenrötung oder gar Sehstörungen führen. Eine augenärztliche Untersuchung sollte auf jeden Fall geschehen, da bei einer Skleritis auch eine Erblindung möglich ist. Vereinbaren Sie bei unseren Augenärzten in Zürich Opfikon Online oder telefonisch einen Termin für eine umfassende Beratung.

Quellen

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