Tagesdruckkurve

Tagesdruckkurve

Kategorien: AugeninformationenVeröffentlicht am: 3. Februar 2022Von 2,1 min LesezeitAktualisiert: 3. Februar 2022

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Augenheilkunde

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Inhaltsverzeichnis

tagesdruckkurve

Tagesdruckkurve zeigt an, wie Kammerwasser Augendruck unterschiedlich stark beeinflusst.

Augeninnendruck, allgemein kurz Augendruck genannt, ist eine Erkrankung, die physikalische Druck auf der Augeninnenwand verursacht. Er beeinflusst die konstant glatte Wölbung der Hornhautoberfläche, den gleichbleibenden Abstand zwischen Hornhaut, Linse und Netzhaut des Augen sowie die gleichmässige Ausrichtung der Fotorezeptoren auf der Netzhaut. Anders ausgedrückt ist der Augendruck das hydrostatische Druckverhältnis im Auge, das durch Kammerwasser geregelt wird. Das ist seinerseits ein Flüssigkeitsreservoir und sorgt für ein Gleichgewicht zwischen Produktion und Abfluss – so wird der Augendruck gesteuert. Zu den Ursachen für Augendruck gehören die Produzierung von zu viel Kammerwasser oder die Beeinträchtigung des Abflusses.

Das Glaukom, allgemein bekannt als Grüner Star, wird ganz massgeblich durch einen erhöhten Augeninnendruck hervorgerufen sowie verstärkt. Die Folge davon – Isolierung oder auch direkte Schädigung von dem Sehnerv. Das bewirkt eine zunehmende Einschränkung des Gesichtsfeldes von normalerweise 180 Grad und kann unbehandelt schlimmstenfalls bis zur Erblindung führen.

Am Anfang der Untersuchung von dem Augenarzt steht die Messung des Augeninnendruckes. Der sollte innerhalb des Normbereiches von bis zu 20 mmHg liegen. mmHg steht für Millimeter Quecksilbersäule als Messwert für den Blutdruck. Liegt der Augendruck darüber, empfiehlt sich eine genauere Messkontrolle. Die bietet eine Tagesdruckkurve, die TDK. Innerhalb von 24h wird der Augendruck zu verschiedenen Zeitpunkten insgesamt mindestens dreimal gemessen. So werden mögliche Druckschwankungen über den Tagesverlauf hinweg punktgenau festgestellt.

Unterschied von Augendruckschwankungen

Augendruckschwankungen lassen sich nur dann exakt bewerten, wenn sie zu unterschiedlichen Tageszeiten und mehrere Male festgehalten werden. Die Erfassung von tageszeitlichen Augeninnendruckschwankungen wird auch durch uneinheitliche Augendruckverläufe erschwert.

Hier wird unterschieden in den

• Morgentyp mit hohen Druckwerten zwischen 04.00 und 08.00 Uhr

• Nachmittagstyp ….. zwischen 15.00 und 18.00 Uhr

• Nachttyp ….. zwischen 23.00 und 03.00 Uhr

• variierenden Typ, bei dem hohe Druckwerte an verschiedenen Tagen zu unterschiedlichen Zeitpunkten auftreten

Das Risiko des Fortschreitens eines Glaukoms reduziert sich je mmHg an gesenktem Augeninnendruck erfahrungsgemäss um etwa zehn Prozent. Der Betroffene selbst kann den Verlauf seines Augendruckes nicht wahrnehmen – er merkt ihn einfach nicht. Insofern ist die zuverlässige Erstellung der Druckanalyse anhand einer Tagesdruckkurve unerlässlich.

Das Tagesdruckprofil ist eine entscheidende Grundlage für diagnostische Erweiterungen bei Glaukom. Neben dem Erfassen von starken Tagesdruckschwankungen kann zu jedem in der TDK gewählten Zeiträume gemessen werden – auch ausserhalb der Sprechstundenzeit.

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass sich eine TDK für jeden Glaukom-Patienten empfiehlt, bevor mit der eigentlichen Therapie der Augen begonnen wird – wie immer die auch aussehen kann oder soll.

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