Brillenverordnung (Sehhilfenverordnung)

Brillenverordnung (Sehhilfenverordnung)

Kategorien: Diagnostische BehandlungVeröffentlicht am: 7. Februar 2022Von 2,6 min LesezeitAktualisiert: 7. Februar 2022

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Augenheilkunde

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Inhaltsverzeichnis

brillenverordnung

Augenärzte können Brillenverordnungen, das heisst Rezepte für Brillen, ausstellen. Anhand einer solchen Sehhilfenverordnung fertigt der Augenoptiker die Brille an oder bestellt geeignete Kontaktlinsen. Wenn wir bei Ihnen eine Fehlsichtigkeit festgestellt haben, die mit einer Brille oder Kontaktlinsen korrigierbar ist, können wir eine Brillenverordnung ausstellen. Im Vorfeld messen und untersuchen wir Ihre Augen und vermerken die festgestellten Werte im Formular. Mit dieser Brillenverordnung können Sie einen Augenoptiker aufsuchen, der Ihre Augen möglicherweise noch einmal vermisst, bevor er eine geeignete Sehhilfe anfertigt oder bestellt.

Für Krankenkasse nur in Ausnahmefällen nötig

In der Praxis ist die Ausstellung einer Brillenverordnung vor allem wegen der Krankenkasse relevant, nicht jedoch, um beim Optiker eine Brille oder Kontaktlinsen zu erhalten. Die gesetzliche Krankenkasse erstattet die Kosten für die Sehhilfe nur, wenn ein Rezept vorliegt. Hier ist allerdings zu bedenken, dass sie die Ausgaben für Sehhilfen lediglich in einigen Ausnahmefällen ersetzt. Demnach kommt eine Kostenerstattung nur für jene Personengruppen in Betracht:

– Minderjährige
– Erwachsene (Personen ab 18 Jahren), deren Sehvermögen schwer beeinträchtigt ist: Das ist dann gegeben, wenn die Sehleistung des besseren Auges trotz Brille oder Kontaktlinse nicht mehr als 30 Prozent beträgt.

Augenmessung beim Optiker

Demnach bekommen Erwachsene, die eine Brille oder Kontaktlinsen benötigen, nur selten die Kosten ersetzt. Deshalb erstellen in der Praxis viele Augenärzte gar keine Brillenverordnungen. Wenn Sie eine Sehbeeinträchtigung haben, können Sie Ihre Augen beim Augenoptiker Ihres Vertrauens direkt vor Ort messen lassen.

Regelmässige augenärztliche Untersuchung

Trotzdem ist es ratsam, ab einem Alter von 40 Jahren regelmässig (alle zwei Jahre) eine augenärztliche Untersuchung vornehmen zu lassen. Im Rahmen dieser Augenarztbesuche lassen sich allfällige Augenerkrankungen wie Grauer Star oder Grüner Star abklären.

Brillenverordnung im Überblick

In der Brillenverordnung vermerken Augenärzte alle Werte, die für den Optiker relevant sind. In diesem Formular listen wir alle Kennzahlen für das Auge in Tabellenform auf, wobei diese Buchstaben wichtig sind:

– F bildet die Sehleistung des Auges in der Ferne ab
– N bildet die Sehleistung des Auges in der Nähe ab
– R markiert die Kennzahlen für das rechte Auge
– L markiert die Werte für das linke Auge

Wir ermitteln die entsprechenden Werte für rechts und links getrennt voneinander. Bei der Augenvermessung sitzen die Augenärzte den Kunden gegenüber und begutachten zuerst das rechte Auge.

Sphäre

Die Sphäre bezeichnet die Fehlsichtigkeit in Dioptrien, wobei ein Pluswert Weitsichtigkeit und ein Minuswert Kurzsichtigkeit bedeutet. Bei Alterssichtigkeit steht hier zusätzlich der Additionswert.

Zylinder und Achse

Zylinder und Achse sind nur bei Patienten mit Hornhautverkrümmung vermerkt:

– Zylinder: Stärke der Verkrümmung in Dioptrien
– Achse: Lage des Zylinders in Grad

Es werden torische Brillengläser oder torische Kontaktlinsen verordnet.

Prisma und Basis

Bei schielenden Personen weist die Brillenverordnung einen Prisma-Wert und einen Basis-Wert aus, um die Prismalage in Grad anzuzeigen.

Scheitelabstand

Der Hornhautscheitelabstand bezeichnet die Distanz zwischen der Hornhautvorderfläche und dem Brillenglas.

Zusätzliche Angaben

Auch Angaben darüber, ob es die erste Sehhilfe oder eine Folgeversorgung ist, eine starke Sehbehinderung diagnostiziert wurde oder der Patient einen Unfall hatte, sind in der Verordnung zu finden.

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