Crosslinking
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Was ist ein Keratokonus?
- Wie kommt es zum Keratokonus?
- Wie kann Keratokonus rechtzeitig diagnostiziert werden?
- Wie wurde Keratokonus bisher behandelt?
- Was ist das Crosslinking Verfahren?
- Wie läuft eine Crosslinking Behandlung ab?
- Gibt es Risiken beim Crosslinking?
- Übernehmen die Krankenkassen die Kosten?
- Quellen
Einführung
Das Auge ist eines der wichtigsten Organe unseres Körpers. Einen Grossteil der Informationen nehmen wir durch die visuelle Wahrnehmung auf. Unsere Augen funktionieren oftmals so reibungslos, dass wir nicht weiter darüber nachdenken. Was jedoch auch ein Nachteil sein kann. Denn wenn unsere Augen leiden, nehmen wir dies oft erst zu spät wahr – oder wir nehmen es erst gar nicht ernst.
Dabei können viele Augenleiden beim frühzeitigen Erkennen noch rechtzeitig abgemildert oder sogar geheilt werden. Eine dieser Krankheiten ist der sogenannte Keratokonus. Das in den folgenden Absätzen beschriebene Crosslinking Verfahren (cxl) hat die Behandlung des Keratokonus revolutioniert.
Was ist ein Keratokonus?
Die deutsche Bezeichnung für Keratokonus ist „Hornhautkegel“. Darunter versteht man eine kegelförmige Vorwölbung der Hornhaut. Durch diesen Vorgang kommt es zu einer Verschlechterung der Sehschärfe. Der Keratokonus zählt zu den angeborenen Krankheiten. Statistisch gesehen tritt diese Erkrankung bei einer von etwa 2.000 Personen auf.
Trotz sehr fortschrittlicher Behandlungsmethoden wird diese Krankheit leider immer noch häufig zu spät erkannt, da die Symptome zu Beginn denen einer normalen Sehschwäche ähneln. Im späteren, fortgeschrittenen Stadium jedoch kann der Keratokonus zum Teil nur noch durch eine Hornhauttransplantation geheilt werden.
Wie kommt es zum Keratokonus?
Die genaue Ursache für den Keratokonus ist nach wie vor weitgehend unbekannt. Allerdings sprechen einige Beobachtungen dafür, dass die Übertragung auf genetischem Weg erfolgt – die Krankheit also vererbbar ist. Auch bei Menschen mit dem sogenannten Down-Syndrom (Trisomie 21) wurde eine erhöhte Häufung von Keratokonus beobachtet.
Als weitere mögliche Ursache gilt häufiges, regelmässiges und heftiges Reiben der Augen, was beispielsweise bei Allergikern häufiger vorkommt. Vermutlich ist eine zu geringe Vernetzung des Eiweisses Kollagen in der Hornhaut beim Keratokonus beteiligt. Dadurch kommt es zu einer Ausdünnung der Hornhaut im Laufe der Jahre und nimmt im Endstadium eine konische (kegelförmige) Ausprägung an, was zu einer Sehverschlechterung führt.
Wie kann Keratokonus rechtzeitig diagnostiziert werden?
Ausschlaggebend für eine korrekte Diagnose von Keratokonus ist die passende Methodik. Dies ist wichtig, da diese Krankheit oft mit einer „gewöhnlichen“ Hornhautverkrümmung verwechselt und somit falsch behandelt wird. Eine frühzeitige Behandlung von Keratokonus ist jedoch für den Erfolg der Behandlung entscheidend.
Daher sind unterschiedliche Methoden für die Messung der Hornhaut möglich. Anhand der Hornhautverkrümmung, die Verteilung der Dicke in der Hornhaut sowie weitere Eigenschaften und Merkmale der Beschaffenheit können zuverlässige Aussagen über eine mögliche Erkrankung getroffen werden.
Wie wurde Keratokonus bisher behandelt?
Bisher erfolgte die Behandlung eines Keratokonus auf unterschiedliche Weisen von Augenärzten. So wurden im frühen Stadium oft lediglich Brillengläser oder Kontaktlinsen eingesetzt, die den Sehfehler durch die Veränderung der Hornhaut bis zu einem gewissen Grad korrigieren können. Bei weiterem Fortschreiten von Keratokonus wird die Verkrümmung bzw Versteifung der Hornhaut so stark, dass diese über herkömmliche Sehhilfen nicht mehr ausgeglichen werden kann.
Daher kommen in diesem Stadium verstärkt harte Kontaktlinsen zum Einsatz, welche die Hornhautverkrümmung ausgleichen. Doch auch diese Methode ist nicht auf Dauer wirksam, sodass es oft in einem letzten Schritt zu einem operativen Eingriff kommt, in dem die Hornhaut transplantiert wird.
Was ist das Crosslinking Verfahren?
Aufgrund der ungenügenden Behandlungsmethoden hat sich die Forschung in den vergangenen Jahren auf die Suche nach neuen und dauerhaften Lösungen für Keratokonus gemacht. Herausgekommen ist dabei das sogenannte Crosslinking Verfahren, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „Quervernetzungen“ (X-Linking). Das Prinzip dahinter ist eine biochemische Reaktion, die das Ziel hat das Fortschreiten der Verformung der Hornhaut zu verlangsamen. Desto weniger weit die Verformung fortgeschritten ist, desto sinnvoller ist Crosslinking der Hornhaut.
So wird bei diesem Verfahren mithilfe des Vitamins B2 und speziellen UV-Strahlen versucht, eine stärkere Vernetzung der Hornhaut zu erreichen. Denn wie bereits vorher erwähnt, kommt es beim Keratokonus zu einer schwächeren Vernetzung der Hornhaut. Dieses sehr moderne Verfahren gilt als besonders schonend und wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Insgesamt dauert der Eingriff in den allermeisten Fällen höchstens 30 Minuten.
Wie läuft eine Crosslinking Behandlung ab?
Bei dem operativen Eingriff wird zunächst die oberste Schicht der Hornhaut vollständig entfernt. Dies hat den Zweck, dass der anschliessend hinzugefügte Wirkstoff Riboflavin (Vitamin B2) gut in die darunter liegenden Schichten eindringen kann. Anschliessend wird das Auge für einige Minuten mit UVA-Licht bestrahlt, damit es zu der namensgebenden Quervernetzung kommen kann. Während der Behandlung wird immer wieder die Riboflavin-Vitamin-Mischung auf die Hornhaut aufgetragen, damit diese einwirken kann.
Um die Oberfläche der Hornhaut zu schützen, wird in den meisten Fällen für einige Tage eine sogenannte Verbands-Kontaktlinse eingesetzt. Dadurch kann die Hornhaut sich ohne schädliche Einflüsse regenerieren. Zudem kann es vorübergehend zu Schmerzen, Trockenheit der Augen und Entzündungen kommen. Dafür erhalten die Patienten spezielle Schmerzmittel als Augentropfen.
Nach dem Cross-Linking ist eine deutliche Stabilisierung der Hornhaut zu erwarten. Bei einem stabilen Keratokonus kann nach dem Crosslinking eine topographiegeführte Augenlaser – Behandlung durchgeführt werden, um das Sehvermögen zu verbessern.
Gibt es Risiken beim Crosslinking?
Das Crosslinking gilt als eine sehr sichere Operation in der Augenheilkunde. Eine Hornhautinfektion tritt nach dem Eingriff nur extrem selten auf, weil die Hornhaut nach der Operation intensiv mit antibiotischen Augentropfen behandelt wird.
Übernehmen die Krankenkassen die Kosten?
Leider übernehmen die Krankenkassen in der Schweiz die Kosten der Crosslinking Therapie nicht automatisch. Aber Ihr Augenarzt in Opfikon kann ein Kostengutsprachegesuch einreichen, das oft zum Erfolg führt.
Sollten Sie weitere Fragen zur Cross-Linking-Methode, dem Verfahren zur Behandlung von der Augenkrankheit Keratokonus haben, können Sie sich gerne jederzeit bei uns melden.
Quellen
https://www.ukw.de/augenklinik/schwerpunkte/hornhaut-und-bindehaut/crosslinking-bei-keratokonus/
Kategorien
Allgemein
Augenärzte
Augenentzündungen
Augeninformationen
Augenliderkrankungen
Augennotfälle
Augenschmerzen
Behandlungen
Bindehautentzündung
Diagnostische Behandlung
Fremdkörper im Auge
Gesichtsfeldausfall - Skotom
Grüner Star - Glaukom
Hornhautprobleme
Netzhautprobleme
Sehprobleme
Syndrome & Augenerkrankungen