Farbsinnprüfung

Farbsinnprüfung

Kategorien: Diagnostische BehandlungVeröffentlicht am: 7. Februar 2022Von 2,8 min LesezeitAktualisiert: 7. Februar 2022

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Augenheilkunde

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Inhaltsverzeichnis

farbsinnpruefung

Die Überprüfung der sogenannten Farbtüchtigkeit wird als Farbsinnprüfung bezeichnet. Dafür stehen dem Augenarzt zunächst Farbtafeln (nach Ishihara) zur Verfügung, auf denen grossflächige Zahlen abgebildet sind, die nur anhand der dafür verwendeten Farbpunkte erkennbar sind. Wenn sie farbtüchtig sind, bereitet Ihnen das korrekte Erkennen der Zahlen keine Probleme. Bei einer Farbstörung hingegen sehen sie entweder falsche oder gegebenenfalls gar keine Zahlen.

Eine präzisere Beurteilung einer vorliegenden Farbstörung wird computergestützt ermöglicht. Hierzu wird ein Anomaloskop (Spektralfarbenmischapparat) zur Prüfung des Farbensehens verwendet. Es wird in seiner Funktion als Optikinstrument eingesetzt und kann das Ausmass einer vorhandenen Farbsinnstörungen feststellen, die durch die Farbtafeln allein nicht erkennbar ist.

Störungen der Farbsinne

Eine Farbschwäche oder auch Farbenblindheit kommt bei vielen Menschen vor, bleibt jedoch oftmals unerkannt. Vielfach wird sie nur zufällig festgestellt, etwa im Vergleich zu anderen Menschen, die Farben erkennen, die jedoch eine ebenfalls anwesende Person nicht sieht.

Zu den häufigsten Farbstörungen gehört die angeborene Rot-Grün-Schwäche. Betroffene sehen diese Farben deutlich schwächer und können sie entsprechend nicht richtig voneinander unterscheiden. Im Gegensatz dazu bedeutet eine Rot-Grün-Blindheit, dass die beiden Farben tatsächlich gar nicht erkannt werden. Darüber hinaus gibt es auch Blau-Gelb-Störungen, die jedoch seltener sind.

Grundsätzlich können Farbstörungen genetisch bedingt, somit angeboren sein oder aber im Zusammenhang mit einer Augenerkrankung im Verlauf des Lebens in Erscheinung treten. Bei der genetischen Rot-Grün-Sehschwäche sind grundsätzlich beide Augen betroffen. Blau-Gelb-Störungen der Farbsinne werden hingegen überwiegend erworben und können auch nur ein einzelnes Auge betreffen. Hier liegt meist eine Erkrankung der Netzhaut zugrunde oder aber des Sehnervs. Auch ein Katarakt (Grauer Star) sowie Nebenwirkungen von Medikamenten sind bekannt dafür, entsprechende Störungen hervorzurufen.

Gründe für eine Prüfung der Farbwahrnehmung

In vielen Berufen und für verschiedene Tätigkeiten ist das Farbensehen essenziell und eine Falschwahrnehmung von Farben kann problematisch sein. Menschen in bestimmten Berufsgruppen wie Piloten, Berufskraftfahrer oder Elektriker müssen sich einer Farbsinnüberprüfung im Sinne eines Eignungstests ebenso unterziehen wie Personen, die beispielsweise einen Führerschein für Sportboote oder die Seeschifffahrt benötigen.

Durchführung der Farbsinnprüfung

Bei der Verwendung von Farbtafeln sehen Sie Farbkreise in unterschiedlicher Grösse. Sie bestehen aus verschiedenen Farben mit differenzierten Kontrasten und jeweils gleicher Helligkeit. Darauf wiederum befinden sich Zahlen oder auch Buchstaben, die aus einer grossen Anzahl kleiner Farbpunkte zusammengefügt sind. Menschen ohne Seheinschränkung erkennen problemlos die jeweiligen Zahlen oder Buchstaben. Bei einer vorliegenden Farbsinnstörung ist es nicht möglich, die Farbpunkte auf den kontrastierten Farbtafeln wahrzunehmen. Die Tafeln dienen hierbei dem Test, ob eine Schwäche oder Farbenblindheit im Bereich des Farbsehens vorliegt.

Bei der Untersuchung mit einem Anomaloskop sehen Sie durch das Okular des Gerätes zwei Halbkreise. Der eine Halbkreis besteht aus der Farbe Gelb, der andere aus einer Mischung der Farben Rot und Grün (oder jener Farben, die getestet werden sollen). Ihre Aufgabe besteht darin, durch Verwendung von Drehrädern eine Angleichung der Farben vorzunehmen, wobei es auch die Farbintensität zu berücksichtigen gilt. Bei einer vorhandenen Farbschwäche lässt sich die Angleichung lediglich über die Farbintensität erreichen, da die entsprechenden Farben in ihrer Verschiedenheit nicht erkannt werden.

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