Migräne mit Aura: Ursachen, Symptome und Behandlung
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Migräne mit Aura ist mehr als nur Kopfschmerz. Wer betroffen ist, kennt die plötzlichen Sehstörungen, das Flimmern vor den Augen oder das unangenehme Kribbeln in Händen und Gesicht – Symptome, die oft verunsichern und den Alltag beeinträchtigen. Noch bevor der eigentliche Kopfschmerz einsetzt, signalisiert die Aura, dass ein Migräneanfall bevorsteht. Doch was steckt dahinter? Und wie lässt sich die Erkrankung in den Griff bekommen?
Was ist Migräne mit Aura?
Migräne mit Aura ist eine neurologische Erkrankung, die durch wiederkehrende, meist einseitige Kopfschmerzen gekennzeichnet ist. Die Aura beschreibt eine Gruppe von Symptomen, die als Vorboten der eigentlichen Kopfschmerzphase auftreten.
Die Kopfschmerzen selbst sind meist pochend oder pulsierend und betreffen oft nur eine Seite des Kopfes. Die Intensität kann stark variieren, von einem mittleren bis zu einem sehr starken Schmerz, der die Betroffenen zwingt, sich zurückzuziehen und körperliche Aktivität zu vermeiden. Hinzu kommen häufig Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen sowie eine ausgeprägte Licht- und Lärmempfindlichkeit.
Viele Menschen mit Migräne berichten, dass sie sich während eines Anfalls am liebsten in einen dunklen, ruhigen Raum zurückziehen, da äußere Reize die Beschwerden verstärken.
Migräne mit Aura betrifft etwa 10–15 % aller Migränepatienten. Die Anfälle können unregelmäßig auftreten oder in bestimmten Abständen wiederkehren. Während manche Betroffene nur wenige Episoden im Jahr erleben, leiden andere mehrmals im Monat unter den Symptomen.
Wie wird eine Migräne mit Aura behandelt?
Die Behandlung der Migräne mit Aura gliedert sich in zwei Hauptbereiche: die Akuttherapie während eines Anfalls und die Prophylaxe, um zukünftige Attacken zu vermeiden oder abzumildern.
Akuttherapie während eines Anfalls
Wenn sich eine Migräne mit Aura ankündigt, sollten Sie frühzeitig reagieren. Viele Betroffene entwickeln mit der Zeit ein Gefühl dafür, wann eine Attacke beginnt, da sich die ersten Symptome oft schleichend bemerkbar machen. Zu den bewährten Sofortmaßnahmen gehören:
- Rückzug in eine ruhige Umgebung: Licht und Lärm können die Symptome verschlimmern. Ein abgedunkelter, ruhiger Raum macht den Anfall oftmals erträglicher.
- Schmerzmedikamente: In der akuten Phase können nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Paracetamol helfen. Triptane, spezielle Migränemedikamente, sind besonders wirksam, sollten aber nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden.
- Koffein: In einigen Fällen kann eine moderate Menge Koffein (z. B. eine Tasse Kaffee) helfen, die Beschwerden zu lindern, da es die Blutgefäße verengt.
- Kälte- oder Wärmeanwendungen: Manche Betroffene empfinden Kältepackungen auf der Stirn oder Wärmeanwendungen im Nacken als lindernd.
Physiotherapie als unterstützende Behandlung
Bei manchen Patienten ist Migräne mit Aura mit Verspannungen in der Nacken- und Schultermuskulatur verbunden. In diesen Fällen kann eine gezielte physiotherapeutische Behandlung helfen, die Muskelspannung zu reduzieren und langfristig die Anfallshäufigkeit zu senken. Dazu gehören Massagen, Dehnübungen sowie spezielle Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Yoga.
Welche präventiven Maßnahmen können ergriffen werden?
Da Migräne mit Aura oft durch bestimmte Auslöser (sogenannte Trigger) begünstigt wird, kann durch eine gezielte Prävention das Auftreten der Anfälle reduziert werden. Dazu gehören verschiedene Lebensstilmaßnahmen sowie gegebenenfalls eine medikamentöse Prophylaxe.
- Regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus: Unregelmäßige Schlafzeiten oder Schlafmangel können Migräneanfälle begünstigen. Ein geregelter Tagesablauf mit ausreichend Schlaf ist daher essenziell.
- Stressmanagement: Stress gilt als einer der Hauptauslöser von Migräne. Entspannungstechniken wie autogenes Training, Meditation oder Atemübungen können Stress abbauen und Migräneanfälle minimieren.
- Ernährungsanpassung: Manche Lebensmittel wie Schokolade, Rotwein, gereifter Käse oder glutamathaltige Speisen sind Migräne-Auslöser.
- Regelmäßige Bewegung: Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Yoga können vorbeugend wirken, da sie das Nervensystem stabilisieren und Stress reduzieren.
- Medikamentöse Prophylaxe: In schweren Fällen, bei häufigen oder sehr intensiven Attacken, kann eine vorbeugende medikamentöse Therapie notwendig sein. Hier kommen Betablocker, Antiepileptika oder Kalziumkanalblocker zum Einsatz.
Wie wird eine Migräne mit Aura diagnostiziert?
Die Diagnose basiert in erster Linie auf einer ausführlichen Anamnese, in der der Arzt die genauen Symptome, die Häufigkeit der Attacken und mögliche Auslöser erfragt. Ein Kopfschmerztagebuch kann hierbei eine wertvolle Hilfe sein. Dadurch werden Muster erkannt und die Diagnose erleichtert.
Um andere neurologische Erkrankungen auszuschließen, können zusätzliche Untersuchungen erforderlich sein:
- MRT oder CT: Um strukturelle Veränderungen im Gehirn oder Durchblutungsstörungen auszuschließen.
- EEG (Elektroenzephalografie): Falls der Verdacht auf epileptische Anfälle besteht.
- Blutuntersuchungen: Zur Abklärung von Entzündungen oder Gefäßproblemen.
Migräne mit Aura ist eine klinische Diagnose, die meist anhand der typischen Symptomatik gestellt wird. Da es keine spezifischen Labortests gibt, ist eine genaue Beschreibung der Beschwerden entscheidend für eine korrekte Diagnosestellung.
Augenarzt Fazit
Migräne mit Aura ist eine komplexe und oft belastende neurologische Erkrankung, die Betroffene stark einschränken kann. Obwohl die genauen Ursachen noch nicht vollständig geklärt sind, stehen Betroffenen wirksame Therapieansätze zur Verfügung. Durch eine Kombination aus medikamentöser Therapie, Lebensstiländerungen und gezielter Prävention kann die Lebensqualität erheblich verbessert werden.
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