Statische und kinetische Perimetrie

Statische und kinetische Perimetrie

Kategorien: Diagnostische BehandlungVeröffentlicht am: 7. Februar 2022Von 2,7 min LesezeitAktualisiert: 7. Februar 2022

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Inhaltsverzeichnis

statische und kinetische perimetrie

Die Perimetrie (griech.: peri = herum, metron = Messwerkzeug, Mass) ist ein Verfahren in der Augenheilkunde, bei dem Gesichtsfeldmessung durchgeführt wird. Bei der Gesichtsfelduntersuchung wird das Gesichtsfeld mit einem Perimeter untersucht. Es gibt zwei unterschiedliche Varianten, die zum Einsatz kommen können, die statische (in Ruhe) und die kinetische (dynamische) Form.

Ziel des Gesichtsfelduntersuchung ist die Feststellung von konkreten Ausfällen im Bereich Ihrer Sehwahrnehmung und dies idealerweise bereits zu einem Zeitpunkt, an dem Sie es selbst noch gar nicht bemerken. Je früher eine solche Untersuchung erfolgt, desto hilfreicher für die weitere Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung.

Die Methode der Perimetrie

Mithilfe der Perimetrie werden zwei unterschiedliche Dinge gemessen, die bestehenden Grenzen Ihres Gesichtsfelds und die Schärfe der Wahrnehmung. Beim Gesichtsfeld handelt es sich um den Bereich Ihrer Sicht, den Sie mit dem Auge wahrnehmen können ohne es dabei zu bewegen. Grundsätzlich orientieren Sie sich mit dem äusseren Bereich Ihres Gesichtsfeldes im Raum und nehmen Ihre Umgebung wahr. Im Gegensatz dazu gibt es auch das zentrale Sehfeld, das für die höchste Schärfe des Sehens zuständig ist.

Damit die perimetrische Untersuchung erfolgreich funktioniert und keine fehlerhaften Ergebnisse liefert, müssen Sie mit dem jeweils untersuchten Auge einen konkreten Punkt gezielt fixieren. Sie dürfen das Auge dabei nicht bewegen.

Der Ablauf der Untersuchung

Die Untersuchung wird an beiden Augen des Patienten vorgenommen, jedoch einzeln angewendet. Hierzu deckt Ihr Augenarzt das jeweils andere Auge mit einer Augenklappe ab. Ihr Kopf wird in eine ruhende Position gebracht. Dazu legen Sie Ihr Kinn auf einer stützenden Vorrichtung ab und lehnen Ihre Stirn gegen eine weitere Stütze, die am Messgerät befestigt ist.

Bei der statischen Perimetrie fixieren Sie zunächst einen Punkt, der sich mittig innerhalb einer Halbkugel befindet. Ihnen werden nun an unterschiedlichen Stellen dieser Halbkugel Lichtpunkte oder Lichtmarken präsentiert. Sobald Sie einen Lichtpunkt wahrnehmen, teilen Sie dies durch umgehendes Drücken eines Knopfes mit. Es ist möglich, dass Sie nicht jedes Lichtsignal sehen. Nicht erkannte Lichtpunkte werden dem Patienten im weiteren Verlauf der Untersuchung erneut präsentiert, diesmal mit einer grösseren Lichtintensität. Auf diese Weise lassen sich nicht nur die Grenzen Ihres Gesichtsfeldes bestimmen, sondern darüber hinaus auch die Empfindlichkeit, mit der sie diese erkennen. Beide Faktoren werden in einer Gesichtsfeldkarte abgebildet.

Bei der kinetischen Perimetrie werden Ihnen ebenfalls Lichtpunkte präsentiert. Diese erscheinen hier jedoch nicht statisch, sondern sie wandern in einem langsamen Verlauf beginnend bei der Peripherie bis hinein ins Zentrum. Dabei bleibt die Helligkeit stets genau gleich. Sie drücken den Signalkopf jeweils dann, wenn Sie den Lichtpunkt gesehen haben. Die Lichtsignale erscheinen wiederholt aus unterschiedlichen Richtungen. Dies wird so häufig durchgeführt, bis sich die Bereiche, an denen Sie das Licht erkennen, zu einer Linie (Isopter) verbinden lassen.

Einsatz der Perimetrie

Das statische Verfahren zur Untersuchung des Gesichtsfeldes des Patienten wird aus Gründen der Genauigkeit mittlerweile weitaus häufiger angewendet als das kinetische. Es kommt bei Gesichtsfeldausfällen (Skotome) und zahlreichen Augenerkrankungen zum Einsatz, darunter bei Sehstörungen unklarer Herkunft, bei der Glaukom (Grüner Star) sowie bei einer Ablösung der Netzhaut. Auch bei der altersbedingten Makuladegeneration, die mit dem Verlust des scharfen Sehens verbunden ist, wird die Perimetrie verwendet.

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