Bindehautentzündung – Ursachen, Symptome und Behandlung 

Bindehautentzündung – Ursachen, Symptome und Behandlung 

Kategorien: BindehautentzündungVeröffentlicht am: 3. Februar 2022Von 5,7 min LesezeitAktualisiert: 18. März 2025

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Inhaltsverzeichnis

bindehautentzuendung

Eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) kann verschiedene Ursachen haben und zeigt sich durch typische Symptome wie Rötung, Juckreiz und verstärkten Tränenfluss. In der Regel verläuft sie harmlos, sollte jedoch immer augenärztlich abgeklärt werden. In diesem Beitrag erfahren Sie alles über die Arten, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten einer Bindehautentzündung.

Das Wichtigste zusammengefasst

  • Ursachen: Eine Bindehautentzündung kann durch Infektionen (Bakterien, Viren), Allergien oder Reizfaktoren (z. B. Rauch, Staub, Zugluft) ausgelöst werden.
  • Symptome: Typische Anzeichen sind gerötete Augen, Juckreiz, verstärkter Tränenfluss, verklebte Augenlider am Morgen und ein Fremdkörpergefühl.
  • Ansteckung: Bakterielle und virale Bindehautentzündungen sind ansteckend und werden durch direkten Kontakt (z. B. Hände, Handtücher) übertragen.
  • Behandlung: Die Therapie richtet sich nach der Ursache – von antibiotischen Augentropfen bei bakteriellen Infektionen bis hin zu allergielindernden Mitteln oder künstlicher Tränenflüssigkeit bei Reizungen.
  • Vorbeugung: Hygiene (Händewaschen, kein Augenreiben) und das Vermeiden von Allergenen oder Reizfaktoren können eine Bindehautentzündung vorbeugen.

Was ist eine Bindehautentzündung?

Die Bindehaut bedeckt die Innenseite der Augenlider und verbindet diese mit den Augäpfeln. Sie nimmt eine wichtige Rolle beim Schutz des Auges und der Immunabwehr an. Durch den ständigen Lidschlag wird die Bindehaut kontinuierlich befeuchtet, sodass sich der Augapfel reibungsfrei bewegen kann. Dennoch ist sie vielen äußeren Einflüssen ausgesetzt, die zu einer Entzündung führen können. Eine Bindehautentzündung kann nicht nur die Bindehaut selbst, sondern auch die Hornhaut und die Augenlider beeinträchtigen. Eine der häufigsten Formen ist die Konjunktivitis. Obwohl diese meist harmlos verläuft, kann sie Beschwerden verursachen und in seltenen Fällen bleibende Schäden an der Sehstärke hinterlassen.

Das sind die drei häufigsten Formen der Bindehautentzündung:

  • Infektiöse Konjunktivitis: Diese Art der Bindehautentzündung tritt häufig auf und wird durch Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren verursacht, die in das Auge eindringen. Abhängig vom Erregertyp spricht man von einer bakteriellen oder viralen Konjunktivitis.
  • Allergische Konjunktivitis: Bei dieser Bindehautentzündungsform liegt eine Allergie als Hauptursache vor, etwa gegen Blütenpollen, Milben im Hausstaub oder Haare von Tieren. Die Konjunktivitis erscheint hierbei als Begleitsymptom im Kontext der allergischen Reaktion.
  • Reizkonjunktivitis: Diese Form entsteht durch externe Reizfaktoren, beispielsweise durch eingedrungene Staubpartikel oder Fremdkörper. Auch ein Luftzug kann als Auslöser fungieren, etwa durch ein offenstehendes Fenster oder die Klimaanlage im Fahrzeug. In manchen Fällen liegt eine unzureichende Befeuchtung des Auges vor, wodurch der protektive Tränenfilm nicht adäquat vorhanden ist und Reizungen schneller entstehen können.

Ursachen einer Bindehautentzündung

Bindehautentzündungen können durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden. Physikalische oder chemische Reize wie Rauch, Zugluft oder Staub können eine mechanisch bedingte Entzündung verursachen. Ebenso können Infektionen durch Bakterien oder Viren, Fremdkörper oder Allergien zu einer Reizung führen. Eine spezielle Form ist die Schwimmbad-Bindehautentzündung, die durch im Wasser befindliche Chlamydien ausgelöst wird. Auch Erkrankungen der Tränenwege können eine Bindehautentzündung begünstigen.

Zusammenfassung – die Ursachen einer Bindehautentzündung sind vielfältig:

  • Reizungen durch physikalische oder chemische Einflüsse: Rauch, Staub oder Zugluft können eine mechanisch bedingte Entzündung hervorrufen.
  • Infektionen mit Bakterien oder Viren: Diese Form ist besonders ansteckend. Eine typische bakterielle Infektion ist die Schwimmbad-Konjunktivitis, die durch Chlamydien ausgelöst wird.
  • Allergien: Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben können eine allergische Bindehautentzündung verursachen.
  • Andere Augenerkrankungen: Erkrankungen der Tränenwege oder der Hornhaut können ebenfalls eine Bindehautentzündung begünstigen.

Symptome einer Bindehautentzündung

Die Symptome einer Bindehautentzündung variieren je nach Ursache. Typische Anzeichen sind gerötete Augen, verstärkter Tränenfluss und Juckreiz. Die Rötung entsteht durch eine verstärkte Durchblutung der Bindehaut. Morgens verklebte Augenlider, eine verengte Lidspalte oder eine angeschwollene Bindehaut können ebenfalls auftreten. Manche Betroffene berichten lediglich von einem Fremdkörpergefühl. Bei einer allergischen Bindehautentzündung sind zusätzlich Heuschnupfen und geschwollene Lider häufige Begleiterscheinungen.

Zusammenfassung der Symptome: 

  • Gerötete Augen: Die stärkere Durchblutung der Bindehaut führt zu einer auffälligen Rötung.
  • Juckreiz und verstärkter Tränenfluss: Besonders bei allergischen Formen ist der Juckreiz ausgeprägt.
  • Verklebte Augenlider am Morgen: Dies ist vor allem bei bakteriellen Infektionen ein häufiges Symptom.
  • Fremdkörpergefühl: Manche Betroffene berichten von einem unangenehmen Kratzen im Auge.
  • Lidschwellung: Besonders bei allergischen Reaktionen können die Augenlider anschwellen.

Wann zum Arzt?

Einige Bindehautentzündungen klingen innerhalb weniger Tage ohne Behandlung von selbst ab. Dennoch ist eine medizinische Untersuchung bei jeder Symptomatik, die über eine leichte Augenrötung hinausgeht, dringend anzuraten. Nur ein Augenarzt kann eine zuverlässige Diagnose stellen und die Schwere der Erkrankung beurteilen. In vereinzelten Fällen kann eine Bindehautentzündung nämlich auf eine andere zugrundeliegende Erkrankung hindeuten.

Eine augenärztliche Abklärung ist besonders wichtig, wenn:

  • die Symptome länger als einige Tage anhalten,
  • die Symptome sich verschlimmern,
  • starke Schmerzen oder Sehstörungen auftreten,
  • häufig wiederkehrende Entzündungen bestehen.
Augenarzt-Dr.-Nagy-Autor

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Wie wird eine Bindehautentzündung behandelt?

Die Behandlung einer Bindehautentzündung hängt von ihrer Ursache ab:

  • Bakterielle Infektionen: In der Regel heilt die Entzündung innerhalb weniger Tage von selbst ab. Antibiotische Augensalben oder -tropfen können die Heilung unterstützen.
  • Virale Infektionen: Hier gibt es meist keine spezifische Therapie. Die Symptome können durch künstliche Tränenflüssigkeit oder kühle Kompressen gelindert werden.
  • Allergische Bindehautentzündung: Bei dieser Form ist auf die Vermeidung des Allergieauslösers zu achten. Zusätzlich können antiallergische Augentropfen oder kortisonhaltige Medikamente helfen.
  • Reizbedingte Bindehautentzündung: Bei äusseren Reizen als Ursache für eine Bindehautentzündung ist keine spezifische Behandlung notwendig. Allerdings lindern Tränenersatzflüssigkeiten und kalte Kompressen die Beschwerden.

Wie lange dauert eine Bindehautentzündung?

Auch die Dauer einer Bindehautentzündung hängt von ihrer Ursache ab:

  • Bakterielle Bindehautentzündung: Klingt meist innerhalb weniger Tage ab, besonders mit antibiotischer Therapie.
  • Virale Bindehautentzündung: Kann bis zu zwei Wochen anhalten.
  • Allergische Bindehautentzündung: Besteht, solange der Kontakt mit dem Allergen fortbesteht.

Ist eine Bindehautentzündung ansteckend?

Bakterielle und virale Bindehautentzündungen sind ansteckend. Die Erreger können durch direkten Kontakt, beispielsweise über Hände oder gemeinsam genutzte Handtücher, übertragen werden. Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollte auf Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen zurückgegriffen werden.

Kann eine Bindehautentzündung vorgebeugt werden?

Um einer Bindehautentzündung vorzubeugen, sollten Sie bekannte Risikofaktoren vermeiden. Halten Sie sich von Staub, Rauch und Zugluft fern, wenn Sie empfindliche Augen haben. Bei allergischen Reaktionen sollten Sie den Kontakt mit den auslösenden Stoffen vermeiden. Da infektiöse Bindehautentzündungen ansteckend sind, ist eine gute Hygiene essenziell. Waschen und desinfizieren Sie regelmäßig Ihre Hände, vermeiden Sie das Reiben der Augen und den direkten Kontakt mit infizierten Personen.

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