Brennende Augen: Ursachen und Behandlung

Brennende Augen: Ursachen und Behandlung

Kategorien: Schmerzende AugenVeröffentlicht am: 20. Juni 2022Von 5,5 min LesezeitAktualisiert: 6. Dezember 2023

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Inhaltsverzeichnis

brennende augen

Wenn die Augen brennen, jucken und manchmal auch schmerzen, kann es sich um eine allergische Reaktion oder um eine Augenreizung handeln. Was die Ursachen für brennende Augen sind, welche begleitenden Symptome auftreten, und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt – wir haben alle wichtigen Informationen zu brennenden Augen für Sie zusammengefasst.

Brennende Augen – was ist das?

Brennende Augen treten häufiger auf. Grundsätzlich handelt es sich um eine Störung des Tränenfilms, der das Auge schützt und der aus Flüssigkeit und Nährstoffen besteht. Seine Aufgabe ist es, das Auge zu versorgen und es geschmeidig zu halten. Ist der Tränenfilm gestört, wird das Auge nicht nur trocken. Gleichzeitig erhöht sich die Anfälligkeit des Auges in Bezug auf Fremdkörper und für Infektionen. Infolge der Trockenheit kommt es zu einer erhöhten Reibung, was wiederum eine Reizung des Auges nach sich zieht, sodass das Auge zu brennen und zu jucken beginnt. Das Augenbrennen kann ein Auge und auch beide Augen betreffen.

Welche Ursachen haben brennende Augen?

Wenn die Augen brennen, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Dabei handelt es sich um eine Reizung der Bindehaut, deren Intensität auch abhängig ist von der Empfindlichkeit und der Disposition des jeweiligen Auges. Um eine optimale Sehleistung zu ermöglichen, muss das Auge ausreichend mit Tränenfilm befeuchtet sein. Der Tränenfilm erfüllt eine befeuchtende Funktion, versorgt die Binde- und Hornhaut (Cornea) mit Nährstoffen, spült Fremdkörper aus und schützt vor Infektionen.

Ursachen für brennende Augen können sein:

  • Fremdkörper im Auge
  • Allergene infolge einer Allergie
  • Verletzungen der Augenoberfläche
  • Zugluft, Staub oder eine Klimaanlage
  • Smog, Ozon, Rauch oder Chlor
  • grelles Sonnenlicht, UV-Strahlung, übermässige Hitze oder Kälte
  • Überanstrengung der Augen durch intensive Bildschirmarbeit
  • eine falsch angepasste Sehhilfe
  • beschädigte oder verunreinigte Kontaktlinsen
  • Kosmetika, zum Beispiel eine Tages-, Nacht- oder Augencreme
  • Schlafmangel
  • Erkrankungen des Auges, zum Beispiel eine Bindehautentzündung, eine Entzündung des Gewebes zwischen der Bindehaut und der Lederhaut, eine Hornhautentzündung, eine Lidrandenentzündung – verstopfte Talgdrüsen an den Rändern des Ober- und Unterlides – oder das Sjögren-Syndrom beziehungsweise Sicca Syndrom, bei dem es sich um eine Benetzungsstörung handelt.

Insoweit ist es wichtig, dass beim Schminken oder Abschminken der Augen, beim Auftragen der Tages- oder Nachtcreme oder bei der Verwendung anderer Kosmetika die Substanzen nicht in die Augen geraten. In seltenen Fällen kann die Ursache von brennenden Augen auch eine ernsthafte Erkrankung sein. Beispiele für ernsthafte Erkrankungen sind unter anderem Diabetes mellitus, rheumatische Erkrankungen oder auch Schilddrüsenerkrankungen.

Brennende Augen – was sind die Begleit-Symptome?

Brennende Augen treten oftmals zusammen mit Begleitsymptomen auf, zu denen juckende, tränende und trockene Augen sowie Rötungen der Bindehaut gehören. Manchmal sind die Augenlider auch geschwollen, oder es kommt zu einem Druckgefühl auf dem Augapfel. Ein weiteres Begleitsymptom von brennenden Augen können ein Fremdkörpergefühl im Auge sein, vermehrter Tränenfluss oder Sekretausfluss wie Eiter oder Blut. Manchmal sind die Augen verklebt, insbesondere am Morgen, oder besonders lichtempfindlich. Unabhängig von begleitenden Symptomen geschieht es fast reflexartig, dass der Betroffene beginnt, die Augen zu reiben. So kann es passieren, dass ein Fremdkörper oder sogar ein Krankheitserreger in das ohnehin schon gereizte Auge eindringt.

Wann zum Augenarzt gehen?

Hält das Augenbrennen über einen längeren Zeitraum an, ist es unverzichtbar, einen Augenarzt aufzusuchen. Gleiches gilt, wenn weitere Symptome, nämlich gerötete Augen, Augenschmerzen, Sekretausfluss und Fieber auftreten. Brennen die Augen infolge einer Substanz, die ins Auge gelangt ist, muss der Arztbesuch zeitnah erfolgen. Dann handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der einer sofortigen ärztlichen Behandlung bedarf, um weitere Schäden am Auge abzuwenden. Beispielhaft sind Chemikalien, zum Beispiel Putzmittel oder Chlor.

Brennende Augen können auch die Folge einer Anwendung von Augensalben oder Augentropfen sein. Dabei kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Passiert dies häufiger, ist es ebenfalls sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen und mit ihm über die Wirkung des angewendeten Präparates zu sprechen. Mögliche Lösungen sind, die Dosierung anzupassen oder ein anderes Mittel zu verwenden.

Eine genaue Diagnose stellen

Um eine Behandlung gegen brennende Augen einleiten zu können, bedarf es zunächst einer sorgfältigen Untersuchung und Diagnose. Im Rahmen eines ausführlichen Erstgesprächs erfasst der Augenarzt zunächst die Krankengeschichte. Unter anderem fragt er nach Häufigkeit und Dauer der Beschwerden, nach Allergien, nach der Nutzung von mobilen Endgeräten, nach dem Eindringen von Fremdkörpern und nach der Einnahme von Medikamenten.

Auf diese sogenannte Anamnese folgt die körperliche Untersuchung, bei der der Augenarzt die Augen sowie die benachbarten Areale begutachtet. Dabei sucht er nach möglichen Verletzungen, Schwellungen, nach Symptomen von Augenerkrankungen und sonstigen Auffälligkeiten. Aufschluss über die Ursache von brennenden Augen geben auch die Augenbewegungen und sonstigen Reaktionen des Auges, zum Beispiel auf einfallendes Licht, sowie die Grösse der Pupillen.

Um die Ursachen für brennende Augen einzugrenzen, können auch ein Sehtest, eine Spaltlampen-Untersuchung, die Untersuchung der Tränenflüssigkeit, ein Abstrich aus dem betroffenen Auge sowie ein Allergietest sinnvoll sein. Der Abstrich dient als Nachweis für vorhandene Pilze, Viren oder Bakterien, während die Spaltlampen-Untersuchung eine genauere Begutachtung verschiedener Augenabschnitte zulässt.

Wie werden brennende Augen behandelt?

Die Behandlung ist abhängig von der Ursache der brennenden Augen. Manchmal reichen Augentropfen aus, um die Beschwerden zu lindern oder zu beseitigen. Sie halten nicht nur das Auge feucht, sondern beruhigen auch gereizte und brennende Augen. Wirksam ist diese Behandlung insbesondere bei überbeanspruchten Augen, zum Beispiel durch Bildschirmarbeit. Hausmittel können auch dafür sorgen, dass innerhalb kurzer Zeit eine Linderung eintritt wie kalte Umschläge und Kompresse. Eine der besten Sofort-Maßnahmen bei brennenden gereizten Augen ist Schlaf. Handelt es sich um eine durch Viren, Pilze oder Bakterien verursachte Infektion, können antibiotische Augentropfen helfen.

Bei einer allergischen Reaktion muss die zugrunde liegende Allergie diagnostiziert werden. Erste Hilfe bieten sogenannte Antihistaminika in Form von Tabletten oder Augentropfen, die die allergische Reaktion lindern. Liegt eine ernsthafte Erkrankung zugrunde, muss sie entsprechend behandelt und gegebenenfalls erst noch diagnostiziert werden. Bei Augenverletzungen kommen manchmal Laserstrahlen zum Einsatz, mit denen die Wunde geschlossen wird.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass brennende Augen unterschiedliche Ursachen haben können. Bei länger andauernden Beschwerden, wenn Augentropfen und Hausmittel nicht helfen, die Augen mit oder ohne zusätzlichem Tränen brennen, und in Notfällen muss ein Notfall Augenarzt aufgesucht und eine genaue Diagnose gestellt werden. Nur dann können eine adäquate Behandlung erfolgen und die durch brennende Augen ausgelösten Beschwerden gelindert und beseitigt werden.

Quellen

  • Timothy L Jackson: Moorfields Manual of Ophthalmology, third edition, Seite 5.
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