Orbitabodenfraktur: Ursachen, Symptome und Behandlung
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Orbitabodenfraktur?
- Welche Symptome zeigt eine Orbitabodenfraktur?
- Auswirkungen einer Orbitabodenfraktur bei Kindern
- Ursachen und Risikofaktoren für die Orbitabodenfraktur
- Wie wird die Untersuchung der Fraktur durchgeführt?
- Wie wird die Orbitabodenfraktur behandelt?
- Operation einer Orbitabodenfraktur
- Werden bleibende Schäden zurückbleiben?
- Zusammenfassung zur Orbitabodenfraktur
- Quellen
Bei der Orbitabodenfraktur handelt es sich um einen Bruch des Bodens der Augenhöhle, diese kann durch äussere Gewalteinwirkung entstehen oder im Sport, wenn ein Ball das Auge trifft. Die Symptome dessen sind schwerwiegend, so kommt es zu einer Gefühlsstörung im Gesucht, Schwellungen, Doppelbilder und zu einem Bluterguss um das Auge herum. Sollte das Auge in die Augenhöhle abgesunken sein oder ein Muskel oder Nerv wird eingeklemmt, dann ist ein operativer Eingriff notwendig.
Was ist eine Orbitabodenfraktur?
Bei einer Orbitabodenfraktur handelt es sich um einen Bruch des Bodens der Augenhöhle (Orbita), diese kann durch eine Krafteinwirkung auf das Auge oder auf den Augenhöhlenrahmen hervorgerufen werden. Für gewöhnlich tritt diese im Bereich der Jochbein- oder Mittelgesichtsfraktur auf.
Andere Teile der Augenhöhlenwand können aber auch betroffen sein, sofern eine Orbitabodenfraktur vorliegt, wird dies als Blow-out-Fraktur bezeichnet. Die Augenhöhle ist umgeben von einem Fettgewebekörper, hierin sind die Augenmuskeln und der Augapfel eingebettet.
Die sechs Augenmuskeln, welche hierin eingebettet worden sind, steuern den Augapfel. Liegt nun eine Orbitabodenfraktur vor, dann können Muskeln abgedrückt werden, in seltenen Fällen können diese aber auch eingeklemmt sein, dadurch ist das Auge fortan nicht mehr beweglich.
Welche Symptome zeigt eine Orbitabodenfraktur?
Die Symptome sind bei allen Betroffenen fast identisch, denn gewöhnlich ist ein geschwollenes Augenlid mit einem sehr starken Bluterguss (sogenanntes Monokelhämatom). Diese Schwellungen drücken zunehmend die Augenmuskeln ab, sodass die Augenbeweglichkeit eingeschränkt wird.
Sofern der untere Muskel eingeklemmt wird, wird zusätzlich auch die Sicht verschlechtert, dies zeigt sich mit dem Doppelsehen beim Blick nach oben. Die eingeschränkte Augenbeweglichkeit fällt den Patienten aber häufig zu Beginn nicht auf. Anders ist es, wenn der Unteraugennerv eingeklemmt wird, in diesen Fällen wird das Gefühl in Oberlippe und Wange gestört.
Unter Umständen kann es zu Verletzungen am Sehnerv kommen, dann entstehen weitere Sehstörungen. Sollte sich durch den Schlag Blut hinter dem Augapfel ansammeln, dann wird es nach kurzer Zeit zur Erblindung kommen durch das sogenannte Retrobulbärhämatom.
Bei einer heftigen Krafteinwirkung können sich Knochenbestandsteile verschieben und in die Kieferhöhle einbrechen, wobei auch das Auge und andere Weichteile in die Kieferhöhle absinken könnten.
Auswirkungen einer Orbitabodenfraktur bei Kindern
Die Symptome und Auswirkungen einer Orbitabodenfraktur ist bei Kindern anders als bei Erwachsenen. Die Einblutung und Schwellung sind bei Kindern für gewöhnlich weniger ausgeprägt, allerdings wachsen die Knochen bei Kindern kräftiger und dadurch könnte Muskulatur und Gewebe eingeklemmt werden. Der Bruchspalt ist weniger tastbar.
Da die Augen nicht bewegt werden können aufgrund der eingeklemmten Augenmuskulatur sprechen Ärzte von der sogenannten „white eyed blow-out fracture“. Es ist ungewöhnlich viel weisse Augenhaut zu sehen, da die Augenstellung verbleibt.
Als weiteres Symptom könnte der okulokardialen Reflex ausgelöst werden, dadurch verlangsamt die Atmung und der Blutdruck sinkt ab. Die Folge ist Übelkeit und Erbrechen, da das vegetative Nervensystem gereizt wird.
Ursachen und Risikofaktoren für die Orbitabodenfraktur
Die Orbitabodenfraktur entsteht nicht plötzlich, sondern durch eine Krafteinwirkung auf die Augenhöhle. Die Gewalteinwirkung tritt am häufigsten bei Ballsportarten auf. Sehr gefährlich sind hierbei Tennisbälle, sobald diese auf das Auge treffen, wird der Orbitalinhalt zusammengedrückt.
Bei diesem Vorgang entsteht ein Druck, welcher die dünnen Knochenlamellen des Orbitabodens nachgeben werden, diese sind circa einen Millimeter dick. Der kräftigere Knochen (Orbitarand) bricht nur in sehr seltenen Fällen, jedoch wäre auch dies möglich.
Weiterhin kann es durch die Krafteinwirkung zu weiteren Brüchen kommen, so zum Beispiel in den Siebbeinzellen, das sind die Hohlräume im Schädel, welche wiederum zu den Nasennebenhöhlen gehören. Diese Elemente liegen zwischen Augenhöhle und Nase.
Bei einem Bruch wird Luft in die Augenhöhle oder in die umgebene Haut gelangen. Bei einer Diagnose drückt der Arzt gegen die betroffenen Stellen, dabei wird ein Knistern unter der Haut spürbar. Dies wird Orbita- und Lidemphysmen genannt.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dann in den nächsten Tagen nicht geschnäuzt wird, denn sonst werden Keime (und weitere Luft) in die Augenhöhle gepresst.
Wie wird die Untersuchung der Fraktur durchgeführt?
Sowohl der HNO-Arzt und Augenarzt sind für die Untersuchung zuständig, hierbei wird der Unfallhergang genauestens erfragt. Die wesentlichen Fragen sind dabei, ob es eine Krafteinwirkung auf das Auge gab, ob Sehstörungen auftreten und ob das Gefühl einer veränderten Gesichtshaut besteht.
Auf Grundlage dieser Informationen ist eine Untersuchung möglich, so wird zuerst das geschwollene Auge mit dem Bluterguss überprüft, im weiteren Verlauf lässt der Arzt sie in die verschiedenen Richtungen blicken, um die Funktionalität der Augenmuskulatur zu prüfen. Damit Sehstörungen ausgeschlossen werden können, wird daraufhin ein Sehtest absolviert.
Je nach Verdacht wird nun eine Röntgenuntersuchung veranlasst oder alternativ eine Computertomografie (CT), diese wird aber meistens vor einer OP durchgeführt. Mit den Aufnahmen ist es jetzt aber möglich, dass der genaue Ort der Fraktur festgestellt werden kann, ausserdem kann ausgeschlossen werden, dass Knochensplitter oder Gewebe sich in der Kieferhöhle befindet.
Wie wird die Orbitabodenfraktur behandelt?
Die Behandlung erfolgt bei einer leichten Fraktur ohne Operation, die Voraussetzung ist aber, dass die Augenmuskulatur nicht eingeklemmt ist. Die Einblutung wird mit der Zeit ebenfalls vom Körper geheilt und zu einem späteren Zeitpunkt wird auch die gewohnte Augenbeweglichkeit wiederhergestellt. Aufgrund der Umstände ist eine Bindehautentzündung möglich, die kann mit einer Augensalbe behandelt werden.
Sollte die Fraktur aber schwerwiegender sein, dann ist eine umgehende Operation notwendig, damit bleibende Schäden vorgebeugt werden. Bei einem schweren Fall handelt es sich, wenn der Augapfel abgesunken ist, die Augenmuskulatur eingeklemmt ist und Sehstörungen auftreten oder wenn der okulokarialer Reflex zu beobachten ist.
Die Behandlung selbst erfolgt nicht nur in Bezug auf die Orbitabodenfraktur, sondern auch bezüglich der Verletzungen, welche zeitgleich aufgetreten sind. Dazugehören Blutungen, eine Platzwunde oder ähnliches. Weiterhin werden Mittel gegen die Schmerzen verabreicht und es wird Antibiotika verschrieben, damit eine Infektion vorgebeugt werden kann.
Operation einer Orbitabodenfraktur
Immer dann, wenn die Fraktur schwerwiegender ist, wird operiert. Sollte der Augapfel einsinken, dann wird der Augenhöhlenboden wiederhergestellt, mit dem eigenen Knochen und einer speziellen Folie, welche vom Körper nach etwa sechs Monaten aufgelöst (resorbiert) wird. Sollte ein Trümmerbruch vorliegen, dann werden Titanimplantate gesetzt.
Die Fraktur wird auch dann operiert, wenn die Muskulatur eingeklemmt ist. Spürbar ist das für einen Patienten immer dann, wenn sich die Gesichtshaut taub anfühlt. In all diesen Fällen ist eine umgehende Operation entscheidend, damit mögliche Schäden vorgebeugt werden.
Sollten die Gefühlsstörungen sich nur sehr leicht ausprägen, dann wird für gewöhnlich mit der Operation gewartet, bis diese schwächer werden und die Lidschwellung abgeklungen ist. Damit dieser Prozess beschleunigt wird, wird Kortison über die Vene verabreicht. Das Ziel ist aber dennoch, dass innerhalb von sieben Tagen operiert wird.
Werden bleibende Schäden zurückbleiben?
Bei einer leichten Fraktur mit einer sehr frühen Operation stehen die Chancen gut. Möglicherweise bleibt das Doppeltsehen aber zurück, dies kann mit einem Sehschultraining aber korrigiert werden.
Sollte nicht operiert werden, dann ist das Risiko für bleibende Schäden hoch. Es wird eine Vernarbung entstehen, welche die Augenbeweglichkeit einschränken wird. Sollte auch der eingeklemmte Gesichtsnerv nicht rechtzeitig entlastet werden, dann werden dauerhafte Gefühlsstörungen zurückbleibenden, das zeigt sich durch ein Kribbeln in der Hautpartie.
Diese Störung wird als sehr unangenehm empfunden, da sich diese Stellen wie „eingeschlafen“ einfühlen. Zusätzlich können aber auch Nervenschmerzen entstehen, selbst dann, wenn der Nerv bereits operativ entlastet wurde. Diese Beschwerden sollten den Ärzten mitgeteilt werden, damit diese Schmerzen langfristig gelindert werden können.
Zusammenfassung zur Orbitabodenfraktur
Eine Orbitabodenfraktur kann bei nicht erfolgter Behandlung schwerwiegend ausprägen. Es ist sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern darauf zu achten, dass dies von einem Augenarzt und HNO-Arzt kontrolliert wird, sodass weitere Massnahmen ergriffen werden können. In unserer Augenarztpraxis in Opfikon können Sie hiermit vorstellig werden, wir verfügen über eine Notfall-Rufnummer.
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