Die verschiedenen Typen der Sehstörungen (inklusive Beispielbilder)
Inhaltsverzeichnis
- Augenflimmern
- Schleier vor den Augen
- Farbsehstörungen
- Lassen Sie uns das gemeinsam angehen
- Doppelbilder
- Hornhautverkrümmung
- Gesichtsfeldausfälle (Skotome)
- Grauer Star
- Grüner Star
- Netzhautablösung
- Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)
- Retinopathia Pigmentosa (Retinitis Pigmentosa)
- Diabetische Retinopathie
- Visual-Snow-Syndrom
- Fazit

Viele Menschen haben Schwierigkeiten, ihre Sehprobleme genau zu beschreiben. Häufig fallen Sätze wie „Es ist alles etwas verschwommen“ oder „Ich sehe doppelt“. Hinter diesen Wahrnehmungen können jedoch ganz unterschiedliche Ursachen und Diagnosen stecken.
In diesem Beitrag lernen Sie verschiedene Sehstörungen kennen und wie sie von Betroffenen wahrgenommen werden.
Augenflimmern
Beim Augenflimmern nehmen Menschen meist am Rand ihres Sichtfeldes bewegliche, leuchtende Erscheinungen wahr, die an eine flackernde Lichterkette erinnern. Die Symptome können sich unterschiedlich äußern: Von kleinen Lichtpunkten über Zickzacklinien hin zu bogenförmigen Mustern ist alles möglich. Häufig beginnt das Flimmern an einer kleinen Stelle und breitet sich dann im Gesichtsfeld aus. Während manche Menschen nur kurzzeitig betroffen sind, kämpfen andere mit länger anhaltenden Beschwerden.
Das Beunruhigende: Augenflimmern tritt nicht als eigenständige Erkrankung auf, sondern ist ein Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann. Oft wird es von weiteren Beschwerden wie Übelkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen begleitet. Obwohl die Erscheinung in vielen Fällen harmlos ist, kann sie auch auf ernsthafte gesundheitliche Probleme hinweisen.
Farbsehstörungen
Farbsehstörungen können Menschen von Geburt an begleiten oder im Laufe des Lebens erworben werden. Während angeborene Farbfehlsichtigkeiten zwar bisher nicht heilbar sind, können spezielle Brillen den Betroffenen das Leben erleichtern. Anders verhält es sich bei neu auftretenden Farbsehstörungen – sie können ein Warnsignal für ernsthafte Erkrankungen der Netzhaut oder des Sehnervs sein und erfordern sofortige ärztliche Abklärung.
Hornhautverkrümmung
Eine Hornhautverkrümmung, auch Astigmatismus oder Stabsichtigkeit genannt, gehört zu den häufigsten Fehlsichtigkeiten des menschlichen Auges und steht damit in einer Reihe mit der bekannteren Kurz- und Weitsichtigkeit. Der Grund für diese Sehbeeinträchtigung liegt in der Form der Hornhaut, der durchsichtigen äußeren Schicht des Auges. Während eine gesunde Hornhaut gleichmäßig gewölbt ist wie eine perfekte Kuppel, weist sie beim Astigmatismus Unregelmäßigkeiten auf. Dies führt dazu, dass einfallendes Licht nicht mehr punktgenau auf der Netzhaut gebündelt wird, sondern sich zu einer stabförmigen Linie verzieht – daher auch der Name „Stabsichtigkeit“.
Grauer Star
Die Augenlinse ist wie eine kristallklare Fensterscheibe, durch die wir die Welt wahrnehmen. Doch beim Grauen Star, medizinisch als Katarakt bezeichnet, trübt sich diese natürliche Linse allmählich ein. Was zunächst wie durch eine beschlagene Scheibe erscheint, kann unbehandelt zur Erblindung führen – tatsächlich ist der Graue Star weltweit die häufigste heilbare Ursache für den Verlust des Augenlichts.
Besonders tückisch ist, dass sich die Erkrankung oft schleichend entwickelt. Ein erstes Warnsignal kann eine zunehmende Kurzsichtigkeit in der zweiten Lebenshälfte sein – wenn die Lesebrille plötzlich zu stark erscheint, könnte dies bereits auf eine beginnende Linsentrübung hinweisen. Im fortgeschrittenen Stadium wird die Trübung sogar von außen sichtbar: Die Pupille erscheint dann gräulich verfärbt, was der Erkrankung ihren Namen gab.
Netzhautablösung
Stellen Sie sich die Netzhaut wie eine hochempfindliche Fototapete vor, die den Augapfel von innen auskleidet. Auf ihr sitzen Millionen von Sinneszellen – die Stäbchen und Zapfen –, die wie winzige Fotosensoren das einfallende Licht in Signale für unser Gehirn umwandeln.
Eine Netzhautablösung ist zwar mit etwa 8.000 Fällen pro Jahr in Deutschland eine relativ seltene Augenerkrankung, aber sie ist ein absoluter Notfall, der sofortiges Handeln erfordert. Besonders gefährdet sind Menschen zwischen 50 und 70 Jahren sowie Personen mit starker Kurzsichtigkeit (über sechs Dioptrien). Die Tücke dieser Erkrankung liegt darin, dass jede Verzögerung der Behandlung das Risiko einer dauerhaften Erblindung erhöht.
Retinopathia Pigmentosa (Retinitis Pigmentosa)
Bei der Retinitis Pigmentosa (RP), einer seltenen, genetisch bedingten Augenerkrankung, beginnt ein schleichender Prozess des Verlusts der Sehzellen. Die Tücke dieser Erkrankung liegt in ihrem charakteristischen Verlauf: Zunächst sterben die Stäbchen ab, was sich in Form von Nachtblindheit bemerkbar macht – Betroffene haben zunehmend Schwierigkeiten, sich in der Dämmerung oder Dunkelheit zu orientieren. Im weiteren Verlauf verengt sich das Sichtfeld zunehmend, bis nur noch ein tunnelartiger Ausschnitt der Umgebung wahrgenommen werden kann. Wenn später auch die Zapfen betroffen sind, kann dies letztlich zur Erblindung führen.
Obwohl die Retinitis pigmentosa mit weltweit etwa drei Millionen Betroffenen zu den selteneren Augenerkrankungen zählt, ist ihr Einfluss auf das Leben der Betroffenen erheblich. Die Erkrankung kann Menschen jeden Alters und Geschlechts treffen, tritt aber häufig im mittleren Lebensalter in Erscheinung. Besonders herausfordernd ist für viele Patienten die Ungewissheit über den individuellen Krankheitsverlauf, da die genetische Vielfalt dieser Erkrankungsgruppe zu unterschiedlichen Ausprägungen führen kann.
Visual-Snow-Syndrom
Das Visual Snow Syndrom, auch bekannt als „visueller Schnee“, ist eine seltene neurologische Erkrankung, die durch anhaltende Sehstörungen gekennzeichnet ist. Die Betroffenen sehen ein ständiges Flimmern oder Rauschen im Gesichtsfeld, das dem statischen Bild eines alten Fernsehers ähnelt. Dieses Flimmern ist unabhängig von den äußeren Lichtverhältnissen und bleibt auch bei geschlossenen Augen bestehen. Die Erkrankung wird häufig von weiteren Symptomen begleitet, die den Alltag erheblich beeinträchtigen können.
Fazit
Sehstörungen können sich auf vielfältige Weise äußern und unterschiedliche Ursachen haben – von harmlosen Phänomenen hin zu ernsthaften Erkrankungen. Während einige Sehprobleme, wie die Hornhautverkrümmung, gut korrigierbar sind, erfordern andere, wie die Netzhautablösung oder der Grüne Star, eine schnelle medizinische Intervention. Entscheidend ist, Veränderungen der Sehfähigkeit nicht zu ignorieren.
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