Tränensackentzündung (Dakryozystitis)

Tränensackentzündung (Dakryozystitis)

Kategorien: AugenentzündungenVeröffentlicht am: 8. April 2022Von 4,1 min LesezeitAktualisiert: 26. Januar 2024

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Inhaltsverzeichnis

traenensackentzuendung

Was ist eine Tränensackentzündung?

Die Tränensäcke (lacrimalis) des menschlichen Auges sind wie die Tränendrüsen, die Tränenkanälchen, die Tränenpünktchen und der Tränennasengang wichtige Bestandteile des Tränenapparats. Ihre Aufgabe besteht sowohl in der Zwischenspeicherung als auch in der Ableitung der Tränenflüssigkeit im inneren Augenwinkel. Im Normalfall ist das Zusammenspiel, in dem diese Flüssigkeit kontinuierlich zu- und abfliesst, präzise aufeinander abgestimmt. Ist dieses Gleichgewicht gestört – so zum Beispiel aufgrund einer Verengung oder Verstopfung im Tränenwegsystem –, kann eine Tränensachentzündung, auch bekannt als Dakryozystitis, entstehen. Häufig kann dies bei Babys durch eine z.B. angeborene Fehlbildung vorkommen.

Dadurch, dass die Tränenflüssigkeit nicht mehr durch den Tränenabfluss abfliessen kann, kommt es zu einem Tränenstau, in dessen Folge entzündungsverursachende Bakterien leichtes Spiel haben. Im Tränensack können sie eine Fistel oder einen Abszess hervorrufen, über den sich die Infektion weiter ausbreitet. Im schlimmsten Fall droht eine Sepsis (Blutvergiftung). Eine Tränensackentzündung sollte daher auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Ursachen und Symptome und wie man eine Tränensackentzündung behandelt.

Die Ursachen einer Tränensackentzündung

Grundsätzlich unterscheidet man bei der Entzündung des Tränensacks zwischen der akuten oder chronischen Entzündung. Die akute Dakryozystitis wird oft durch Infektionen, so zum Beispiel durch eine Grippe-, Scharlach- oder Windpockeninfektion, verursacht. Durch die Erkrankung kommt es zu einer Blockade des Tränennasengangs. Dadurch kann die Tränenflüssigkeit nicht mehr oder nur bedingt abfliessen. Infolge des Rückstaus können sich Pilze und Bakterien immer weiter vermehren und eine Entzündung Tränengänge oder des Tränensacks (Saccus lacrimalis) zur Folge haben.

Dadurch kommt es zu einer Infektion des umliegenden Gewebes. Die chronische Dakryozystitis bildet sich dagegen oft aufgrund eines Verschlusses der Tränenwege. Auch hier kann der Abfluss der Tränenflüssigkeit aufgrund der Blockade nicht mehr richtig stattfinden. Das Auge sondert daraufhin ungehemmt Tränen und Eiter ab.

Welche Symptome treten auf?

Die Anzeichen einer Entzündung der Tränensäcke sind Schwellungen und Rötungen des umliegenden Gewebes (z.B. Bindehaut und Unterlid). Durch die Entzündung kommt es zu akuten Schmerzen, die auch in andere Bereiche wie die Stirn und die Wangen ausstrahlen können. Zudem ist häufig eine verstärkte Tränenabsonderung zu beobachten. Es kann auch zu Eiterbildung kommen. Bei schweren Verläufen kommen darüber hinaus nicht selten Symptome eines grippalen Infektes wie Fieber oder Schüttelfrost hinzu.

Die Diagnose einer Tränensackentzündung

Augenärzte erkennen eine Tränensackentzündung an den Rötungen und Schwellungen, mit denen sie einhergeht. Auch eitriges Sekret im Augenwinkel kann ein Hinweis sein. Durch leichten Druck auf den Tränensack fliesst dieses Sekret aus dem Tränenpünktchen ab. Auf Grundlage dieser Symptome wird die Diagnose normalerweise klinisch gestellt. Sollte Patient schlecht auf die Therapie anspringen, kann auch ein Abstrich gewonnen werden, um den genauen Erreger und das passende Antibiotikum ermitteln zu können.

Wie werden Betroffene behandelt?

Die Behandlung einer Tränensackentzündung richtet sich danach, mit welchem Erreger man es zu tun hat. Um möglichst viele Ursachen abzudecken, erfolgt die Behandlung mit Antibiotika, die lokal und systemisch angewandt werden (z.B. Salbe). Auch abschwellende Augentropfen und warme Kompressen können eingesetzt werden.Sollte ein Abszess vorhanden sein, muss er durch einen Einschnitt geöffnet werden, da andernfalls eine lebensgefährliche Gehirnentzündung droht. Nach Abklingen der Entzündung gilt es, den Tränenwegsverschluss operativ zu sanieren, um zu verhindern, dass die Dakryozystitis chronisch wird. Je nach Lokalisation der Engstelle wird hierbei eine neue Verbindung zwischen Tränensack und Nasengang geschaffen, durch die die Tränenflüssigkeit wieder ungehindert ablaufen kann.

Fazit: Tränensackentzündung

Eine Tränensackentzündung oder Dakryozystitis ist eine ernstzunehmende Infektion, die umgehend von einem Augenarzt behandelt werden sollte. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Komplikationen wie Fisteln oder Abszesse entstehen. Die Dakryozystitis kann sowohl akut als auch chronisch entstehen – ihre Ursache liegt jedoch immer in einer Blockade der Tränenwege begründet. Typische Symptome sind Rötungen, Schmerzen und Schwellungen, häufig in Kombination mit dem Austritt eitrigen Sekrets.

Sie vermuten, unter einer Tränensackentzündung zu leiden? Wir, das Team im Lux Augenzentrum, sind gerne für Sie da, wenn Sie Ihre Beschwerden weiter abklären lassen möchten. Im Rahmen der Behandlung lindern wir nicht nur Ihre Symptome, sondern wirken auch frühzeitig einer potenziellen Chronifizierung entgegen. Neben Qualität und Fachkompetenz legen wir sehr viel Wert auf Empathie und Fürsorge. Schliesslich geht es um eines Ihrer wichtigsten Sinnesorgane – das Auge. Zögern Sie nicht, uns anzusprechen – je früher Sie aktiv werden, desto erfolgreicher wird auch Ihre Behandlung verlaufen! Wir behandeln Sie natürlich auch bei anderen Erkrankungen, wie z.B. Glaukom (Grüner Star), Skleritis uvm.

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