Trockenes Auge (Sicca-Syndrom, Sjögren-Syndrom)

Trockenes Auge (Sicca-Syndrom, Sjögren-Syndrom)

Kategorien: BehandlungenVeröffentlicht am: 8. Februar 2022Von 3,2 min LesezeitAktualisiert: 8. Februar 2022

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Augenheilkunde

Mehr über mich und meine Karriere finden Sie auf meiner Profilseite

Teilen Sie diesen Artikel!

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Augenheilkunde

Mehr über mich und meine Karriere finden Sie auf meiner Profilseite

Teilen Sie diesen Artikel!

Inhaltsverzeichnis

trockenes auge

Bei trockenen Augen fehlt es an Tränenflüssigkeit, die normalerweise als Gleitfilm und Nährstoffversorger das Augenoberfläche, die Hornhaut (Cornea) und die Bindehaut (Konjunktiva) vor dem Austrocknen und Erkrankungen schützt und Krankheitserreger sowie Keime abwehrt.

Der Mangel an Tränenflüssigkeit in den Augen und Drüsen entsteht, weil entweder zu wenig Tränenflüssigkeit von den Tränendrüsen produziert wird oder zu viel Tränenflüssigkeit verdunstet.

Bis zu einem gewissen Grad hilft es, über den Tag mehr Flüssigkeit in Form von Wasser und Tee zu sich zu nehmen. Doch das allein reicht nicht aus, da der Tränenfilm nicht nur aus Wasser, sondern aus drei aufeinander aufgebauten Schichten besteht.

Vor schneller Verdunstung wird der Tränenfilm durch die stabilisierende Lipidschicht aus Cholesterin, Phospholipiden und Triglyzeriden geschützt.

Die mittlere Schicht stellt eine wässrige Lösung dar, die neben weiteren Nährstoffen für die Cornea vor allem Sauerstoff und Glukose enthält.

Bei der dritten Schicht handelt es sich um eine Schleimschicht (Muzinschicht), die an das Epithel der Hornhaut angrenzt.

Eine Störung dieses Tränenfilm-Gleichgewichtes vermindert den Schutz des Auges vor Krankheitserregern und Flüssigkeitsverlust.

Ursachen für trockene Augen sind beispielsweise

•        höheres Lebensalter

•        Wechseljahre

•        weibliches Geschlecht

•        längeres Tragen von Kontaktlinsen

•        trockene Heizungsluft

•        Tabakrauch

•        Zugluft

•        Augentropfen mit Konservierungsstoffen

•        Medikamente wie Betablocker

•        zu ausgiebige Medienpräsenz (Computer, Handy, TV)

Risikofaktoren sind Erkrankungen wie:

•        Bindehautentzündung

•        Diabetes mellitus

•        Morbus Crohn, Colitis ulcerosa

•        Rheuma

•        Schilddrüsenerkrankungen

Beschwerden beim Sicca-Syndrom

Sind die Augen trocken, da die Tränenflüssigkeit nicht optimal zusammengesetzt ist oder nicht in ausreichendem Masse zur Verfügung steht, macht sich dies mit folgenden Symptomen bemerkbar:

•        gerötete und müde Augen

•        verklebte Augen

•        Schwellungen der Augenlider

•        Brennen der Augen

•        Fremdkörpergefühl

•        Augenschmerzen (manchmal Lichtempfindlichkeit)

Behandlung von trockenen Augen

Zur Unterstützung der Produktion von Tränenflüssigkeit und um damit die Augenoberfläche feucht zu halten, werden vorzugsweise Augentropfen mit Hyaluronsäure als Behandlung empfohlen von dem Augenarzt, die frei von Konservierungsmitteln sind. Eventuell werden cortisonhaltige Medikamente vom Augenarzt verschrieben.

Zudem können folgende Massnahmen helfen:

•        bei trockenen Räumen mit Luftbefeuchtung arbeiten

•        ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser und Tee trinken

•        Vitamin-A-reiche Lebensmittel wie Seefisch, Milch- und Milchprodukte, Eier, Karotten, Brokkoli, Chicorée, Feldsalat, Paprika, Spinat sowie Honigmelone und Aprikosen in jeder Form bevorzugen

•        Augen vor Zugluft schützen

•        Computerarbeit mit regelmässigen Pausen unterbrechen, die Augen umherschweifen lassen.

•        tägliche Bewegung an der frischen Luft

•        regelmässiges und richtiges Lüften der Räume

•        vitaminreiche Ernährung

•        ausreichend Schlaf

•        Lidrandpflege

Nach oben