Untersuchung bei Diabetes Augenerkrankungen

Untersuchung bei Diabetes Augenerkrankungen

Kategorien: Diagnostische BehandlungVeröffentlicht am: 3. Februar 2022Von 2,9 min LesezeitAktualisiert: 1. April 2024

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Inhaltsverzeichnis

untersuchung bei diabetes

Diabetische Retinopathie beziehungsweise Makulopathie – Netzhautschädigung durch Diabetes

Diabetes mellitus, im Sprachgebrauch kurz Diabetes genannt, ist eine in der Regel chronische Stoffwechselstörung der Kohlehydrate als Reaktion auf Insulinmangel, der ohne Behandlung zur chronischen Überzuckerung führt. Eine Folge von Diabetes ist die diabetische Retinopathie als Erkrankung der Netzhaut. Die Sehkraft ist leicht bis zunehmend stark beeinträchtigt und im ungünstigsten Fall ist eine Erblindung die Folge. Betroffen sind die Blutgefässe an der überaus empfindlichen sowie dünnen Netzhaut des Auges. Sie sind medizinisch gestört oder werden neu, dann aber fehlerhaft gebildet. Eins wie das andere führt zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Sehkraft.

Dem Diabeteserkrankten fällt es oftmals gar nicht und häufig zu spät auf, dass er zusätzlich zur Diabetes mellitus auch an diabetischer Augenerkrankung wie Retinopathie leidet. Eins ist dauerhaft so schlimm wie das andere. Insofern tut der Diabeteskranke gut daran, seine Augen präventiv regelmässig untersuchen zu lassen.

Zu den ganz allgemeinen Risikofaktoren gehören Bluthochdruck, eine längere Diabetes-Krankheitsdauer oder der stark erhöhte Langzeit-Blutzuckerwert.

Indizien für eine diabetische Augenerkrankung

Diese Veränderungen im täglichen Sehvermögen sind das erste, aber deutliche Indiz für eine diabetische Augenerkrankung

• Beeinträchtigungen und Probleme beim Lesen

• gestörtes Farbsehen

• verschwommenes oder verzerrtes Sehvermögen

• plötzliches Auftreten von „Russregen“ vor den Augen

Mit der Erstdiagnose von Diabetes sollte, zwingender gesagt muss zeitnah die Untersuchung auf eine diabetische Retinopathie von einem Augenarzt verbunden werden. Je weniger Zeit verloren geht, umso besser. Entscheidend ist eine erstmalige augenärztliche Untersuchung. Danach richten sich mögliche notwendige Folge- und Kontrolluntersuchungen – abhängig von dem Diabetestyp sowie der Diagnose einer möglichen diabetischen Retinopathie.

Makulopathie-Untersuchungen

Je nach Ergebnis einer Erstdiagnose entschliesst sich der Augenarzt zu den folgenden Makulopathie-Untersuchungen

• Sehschärfenermittlung mit Korrekturgläsern zur Feststellung der optimalen Sehschärfe

• Untersuchung des vorderen Augenabschnittes mit der Spaltlampe. Ziel ist das Erkennen von typischen diabetischen Symptomen wie der Katarakt als Linseneintrübung oder wie der Bildung von krankhaften Blutgefässen auf der Regenbogenhaut

• Untersuchung des Augenhintergrundes mit dem temporären Erweitern der Pupillen. Die Pupillenerweiterung ermöglicht einen genauen Blick auf die Netzhaut des Auges und den Kopf des Sehnervs in Form der Papille sowie auf alle weiteren anatomischen Strukturen des Augenhintergrundes

• Augendruckmessung mit einem Kontaktmessgerät. Es wird auf die mit Tropfen betäubte Hornhaut aufgesetzt. Die Messung dauert nur wenige Sekunden und ist absolut schmerzfrei. Das alternative Messverfahren ist ein Luftstoss, bei dem der Augeninnendruck ohne Kontakt zur Hornhaut gemessen wird

• Die Farbstoffuntersuchung oder Fluoreszenzangiographie gibt einen noch genaueren Aufschluss über mögliche Beeinträchtigungen der Netzhautdurchblutung. Der Patient bekommt einen Farbstoff in die Armvene injiziert. Der erreicht kurz darauf die Gefässe der Netzhaut und macht die Durchblutung genau erkennbar. So zeigen sich Erkrankungen wie Gefässundichtigkeiten, Gefässverschlüsse oder zusätzliche Gefässneubildungen

• Die ergänzende Angiografie gibt oftmals noch weitergehenden Aufschluss darüber, welche Therapie angezeigt ist und mit welcher Technik in welchem Netzhautgebiet eine Laserbehandlung erfolgen kann respektive soll

• Die Optische Kohärenztomographie, kurz OCT, ermöglicht es mit einer speziellen Kameratechnik, nichtinvasive 3D-Schnittbilder der Makula zu erstellen. Das geht auch ohne medikamentöse Pupillenerweiterung. So lassen sich beispielsweise das Ausmass und die Lage von dem Makulaödem exakt bestimmen. Darüber hinaus können Transaktionen als Zug auf die zentrale Netzhaut wie beispielsweise durch diabetische Gefässneubildungen, die Proliferationen exakt beurteilt werden. Die OCT ist eine IGEL-Leistung der gesetzlichen Krankenkassen – sie muss vom Versicherten in voller Höhe selbst bezahlt werden

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