Vergleich der PRN- und Treat and Extend-Therapie

Vergleich der PRN- und Treat and Extend-Therapie

Kategorien: NetzhautproblemeVeröffentlicht am: 11. August 2023Von 3,6 min LesezeitAktualisiert: 6. Oktober 2023

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Inhaltsverzeichnis

vergleich prn und treat and extend

Einleitung

Die feuchte Makuladegeneration (AMD) ist eine fortschreitende Augenerkrankung, die zu schwerwiegenden Sehverlusten führen kann. In den letzten Jahren haben sich intravitreale Injektionen als wirksame Methode zur Behandlung dieser Erkrankung etabliert. Zwei viel diskutierte Ansätze zur Verwaltung dieser Therapien sind die „Pro re nata“ (PRN) -Therapie und die „Treat and Extend“ (TAE) -Therapie. In diesem Artikel werden wir diese beiden Ansätze im Detail betrachten, ihre Vor- und Nachteile diskutieren und die Faktoren beleuchten, die bei der Auswahl des optimalen Therapieansatzes berücksichtigt werden sollten.

Pro re nata-Therapie

Die PRN-Therapie basiert auf einem bedarfsorientierten Ansatz, bei dem die intravitrealen Injektionen im Abstand von vier Wochen, basierend auf dem individuellen Zustand des Patienten, verabreicht werden. Hierbei wird die Behandlung erst dann durchgeführt, wenn bestimmte Indikatoren, wie Flüssigkeitsansammlungen oder Verschlechterung des Sehvermögens, auftreten. Die Pro re nata-Therapie bietet folgende Vor- und Nachteile:

Vorteile

  • Individuelle Anpassung: Die Pro re nata-Therapie ermöglicht eine personalisierte Behandlungsstrategie, die den spezifischen Bedürfnissen jedes Patienten gerecht wird.
  • Reduzierte Injektionshäufigkeit: Da die Wirkstoffe nur bei Bedarf injiziert werden, kann die Anzahl der notwendigen Arztbesuche und Injektionen reduziert werden.
  • Geringere Kosten: Eine bedarfsgesteuerte Therapie kann kosteneffizienter sein, da weniger Injektionen benötigt werden.

Nachteile

  • Verzögerte Behandlung: Es besteht das Risiko, dass eine verzögerte Injektion zu einer Verschlechterung des Zustands führen kann, da die Krankheit möglicherweise voranschreitet, bevor die Behandlung erfolgt.
  • Unvorhersehbarkeit: Der individuelle Krankheitsverlauf kann variieren, was die Vorhersage des optimalen Zeitpunkts für die Injektion erschwert.

Treat-Therapie und Extend-Therapie (TAE)

Die TAE-Therapie ist ein gradueller Ansatz, bei dem die Intervalle zwischen den Injektionen schrittweise verlängert werden, solange der Zustand des Patienten stabil bleibt oder sich verbessert. Diese Methode zielt darauf ab, die Behandlungsbelastung zu verringern und gleichzeitig die Wirkung der Therapie aufrechtzuerhalten. Mit dem Treat and Extend-Schema wird proaktiv in Abhängigkeit von individueller Krankheitsaktivität therapiert.

In Bezug auf ihre Effektivität kann aus den aktuellen Studienergebnissen geschlossen werden, dass die verwendeten Wirkstoffe (Ranibizumab, Aflibercept und Bevacizumab) in gleicher Dosierung als gleich effektiv angesehen werden können. Ihre Wirksamkeit wurde in Studien sowohl für altersbedingte Makuladegeneration (AMD), diabetische Makulaödem als auch Makulaödem nach retinalem Venenverschluss bestätigt.

Die TAE-Therapie bietet folgende Vor- und Nachteile:

Vorteile

  • Stabilisierung des Zustands: Die schrittweise Verlängerung der Injektionsintervalle ermöglicht es, den Zustand des Patienten zu stabilisieren oder zu verbessern, während die Behandlungsfrequenz reduziert wird.
  • Verringerung der Belastung: Die TAE-Therapie kann die physische und emotionale Belastung für den Patienten verringern, da weniger häufige Arztbesuche erforderlich sind.
  • Kontinuierliche Überwachung: Die regelmässigen Termine ermöglichen eine engmaschige Überwachung des Krankheitsverlaufs.

Nachteile

  1. Überbehandlung: Es besteht das Risiko, dass längere Intervalle zu einer Überbehandlung führen können, insbesondere wenn der Zustand des Patienten bereits stabil ist.
  2. Risiko des Wiederauftretens: Eine längere Behandlungspause kann das Risiko eines Wiederauftretens der Krankheit erhöhen.

Faktoren bei der Auswahl des optimalen Ansatzes

Die Entscheidung zwischen der PRN- und TAE-Therapie sollte sorgfältig abgewogen werden und hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Schweregrad der AMD: Der Schweregrad der Erkrankung kann beeinflussen, welcher Ansatz am besten geeignet ist. Bei aggressiverer Form kann eine regelmässige TAE-Therapie bevorzugt werden.
  • Patientenpräferenzen: Einige Patienten bevorzugen möglicherweise eine individuellere Pro re nata-Therapie, während andere die stabilisierende Natur der TAE-Therapie schätzen.
  • Verfügbarkeit von Ressourcen: Die Verfügbarkeit von medizinischem Fachpersonal und Infrastruktur kann die Durchführbarkeit der gewählten Therapie beeinflussen.
  • Reaktion auf die Therapie: Die bisherige Reaktion des Patienten auf die Behandlung kann Hinweise darauf geben, welcher Ansatz wahrscheinlich am effektivsten ist.

Insgesamt sind sowohl die Pro re nata- als auch die TAE-Therapie wertvolle Ansätze zur Behandlung der Erkrankung. Die Auswahl des optimalen Ansatzes erfordert eine gründliche Diskussion zwischen dem Patienten und dem behandelnden Augenarzt, wobei individuelle Faktoren und Präferenzen berücksichtigt werden sollten. Die kontinuierliche Forschung und klinische Studien werden dazu beitragen, das Verständnis dieser Therapien weiter zu vertiefen und ihre langfristige Wirksamkeit zu bewerten. Da es sich bei der AMD um eine chronische Erkrankung handelt, sind normalerweise wiederholte Behandlungen über mindestens 1-2 Jahre notwendig. Die Anzahl an Injektionen zur Behandlung der feuchten Makuladegeneration beträgt in der Regel drei Injektionen in einem Injektionsintervall von 4-6 Wochen. Danach erfolgen dann regelmäßige Kontrollen durch den Augenarzt.

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