Der Begriff „Sehverschlechterung“ bezeichnet jede Form der abnehmenden Sehfähigkeit. Dazu zählen alle Arten von Sehstörungen. Dies schließt auch eine negative Veränderung der Sehkraft ein, die plötzlich oder über einen längeren Zeitraum auftreten kann. Hierzu zählen zum Beispiel Gesichtsfeldausfälle, Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit.
Sehverschlechterungen können schmerzfrei oder mit Beschwerden auftreten und sollten in jedem Fall durch einen Augenarzt abgeklärt werden. Die Ursachen können harmlos sein, jedoch auch ernsthafte Grunderkrankungen verbergen. In diesem Fall ist eine Behandlung unbedingt erforderlich, da ansonsten schwerwiegende Folgen drohen.
Bei einer langsamen Verschlechterung der Sehschärfe ist eine allmählich eintretende Sehverschlechterung insbesondere in jungen Jahren nicht ungewöhnlich und kann mit einer Brille korrigiert werden. Sollte es jedoch plötzlich zu einer Sehverschlechterung kommen, ist eine Behandlung durch den Augenarzt zwingend erforderlich, denn nur so können mögliche Langzeitschäden verhindert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Sehverschlechterungen können plötzlich oder schleichend auftreten und sollten immer ärztlich abgeklärt werden.
- Häufige Symptome sind verschwommenes Sehen, Lichtempfindlichkeit, Blitze, Flecken, Gesichtsfeldausfälle oder sogar plötzlicher Sehverlust – mit oder ohne Schmerzen.
- Die Ursachen sind vielfältig und können durch verschiedene Auslöser entstehen, etwa durch Erkrankungen des Auges oder durch gesundheitliche Probleme wie Kreislaufstörungen, Diabetes oder neurologische Störungen.
- Die Behandlung richtet sich nach der Ursache – je nach Diagnose kommen Sehhilfen, Medikamente, operative Eingriffe oder die Zusammenarbeit mit weiteren Fachärzten infrage.
- Vorbeugung ist möglich durch gesunde Ernährung, Rauchverzicht, Augenschutz, regelmäßige Augenarztbesuche und achtsamen Umgang mit den Augen im Alltag.
Symptome einer Sehverschlechterung
Eine nachlassende Sehkraft kann sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar machen. Häufige Anzeichen sind verschwommenes oder doppeltes Sehen, Lichtempfindlichkeit, Flimmern vor den Augen sowie Störungen im Farbsehen. Auch das Wahrnehmen von Blitzen, Flecken oder ein plötzliches Schwarzwerden vor den Augen können auf eine Sehverschlechterung hinweisen – ebenso wie ein vollständiger Sehverlust. Augenschmerzen treten dabei nicht zwangsläufig auf.
Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, gerötete oder tränende Augen sowie in manchen Fällen auch Lähmungserscheinungen können zusätzlich auftreten.
Da beide Augen gemeinsam sehen, bleiben vor allem Einschränkungen im äußeren Gesichtsfeld häufig unbemerkt.
Lassen Sie uns das gemeinsam angehen
Sie nehmen die Symptome von Sehverschlechterungen wahr und möchten sich untersuchen lassen? Dann zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir beraten Sie gerne in unserer Praxis in Glattpark (Opfikon) im Kanton Zürich.

Ursachen für Sehverschlechterungen
Eine Verschlechterung des Sehvermögens kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel eine Augenerkrankung. Allerdings kann auch eine innere Erkrankung die Ursache sein, die dann als Begleitsymptom zu einer Sehverschlechterung führt. Mögliche Gründe sind:
- Netzhautablösung – kommt es zu Rissen oder Löchern in der Netzhaut
- Grüner Star (Glaukom) – welcher sehr schnell zur Erblindung führt
- Grauer Star (Katarakt) – die Erkrankung entwickelt sich langsam und nach und nach kommt es zu Sehstörungen
- Trockenes Auge – kurzzeitig können Augentropfen die Beschwerden mildern
- Altersbedingte Veränderungen der Netzhaut (Altersbedingte Makuladegeneration (AMD))
- Fremdkörper im Auge
- Durchblutungsstörungen des Sehnervs
- Hornhautentzündung
- Sehnerventzündung
- Weitsichtigkeit und Kurzsichtigkeit
Durch folgende Krankheiten entstehen Sehverschlechterungen unter anderem als Begleitsymptom:
- Blutungen im Gehirn
- Hirntumor
- Schlaganfall
- Gehirnentzündung
- Kopfverletzung
- Multiple Sklerose
- Migräne
- Bluthochdruck
- Niedriger Blutdruck
- Diabetes mellitus
Darüber hinaus können auch andere Faktoren eine Sehstörung bzw. Sehverschlechterung verursachen:
- Stress (mit körperlichen oder psychischen Belastungen)
- Äußere Gewalteinwirkung (wie durch einen Unfall)
- Therapiefolgen: Bleibende Restschäden durch Chemotherapie oder Strahlentherapie
- Genetische Ursachen, die angeboren sind (beispielsweise bei Fettstoffwechselstörungen)
- Stoffwechselbedingte Ursache, woraus ein Mangel an Vitaminen oder ähnliches resultiert
Wann sollte bei einer Sehverschlechterung ein Arzt aufgesucht werden?
Verändert sich die Sehkraft, sollte dies stets als Warnsignal verstanden werden. In jedem Fall empfiehlt sich eine augenärztliche Untersuchung. Tritt die Sehverschlechterung plötzlich auf oder steht sie im Zusammenhang mit einer Verletzung, liegt ein medizinischer Notfall vor. In solchen Situationen ist eine sofortige augenärztliche Abklärung zwingend erforderlich.
Wie wird eine Sehverschlechterung diagnostiziert?
Tritt eine Sehverschlechterung plötzlich auf, muss umgehend die zugrunde liegende Ursache abgeklärt werden. Dazu ist eine präzise Anamnese unerlässlich: Wann genau haben Sie die Veränderungen bemerkt? Wie hat sich Ihr Sehvermögen seitdem entwickelt? Welche Begleitsymptome bestehen? Ebenso wichtig sind Ihre aktuellen Lebensumstände und Informationen zur Einnahme von Medikamenten – denn selbst kleinste Hinweise können dabei helfen, die richtige Diagnose zu stellen und rasch mit einer gezielten Behandlung zu beginnen.
Im Anschluss an die Anamnese erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung, mit besonderem Fokus auf Ihre Augen. Hierbei kommt die sogenannte Spaltlampe zum Einsatz, ein spezielles Untersuchungsgerät, mit dem sich auch der Augeninnendruck präzise messen lässt.
Je nach Verdachtsdiagnose können zusätzliche Untersuchungen erforderlich sein. Dazu zählen bildgebende Verfahren wie ein Röntgenbild oder ein MRT, aber auch eine Gewebebiopsie oder eine Blutuntersuchung. Ziel all dieser Schritte ist es, die genaue Ursache Ihrer Sehverschlechterung zweifelsfrei zu identifizieren, um schnell und gezielt behandeln zu können.
Wie werden Sehverschlechterungen behandelt?
Die Therapie richtet sich nach der Ursache. Darauf basierend wird eine zielführende Behandlung eingeleitet. Ziel ist es, die Grunderkrankung zu therapieren, sodass sich die Augensymptome bessern oder im besten Fall vollständig verhindern lassen. Abhängig von der gestellten Diagnose werden gegebenenfalls weitere Fachärzte aus unterschiedlichen medizinischen Bereichen hinzugezogen, etwa bei Autoimmunerkrankungen oder Tumoren.
Die Grunderkrankung selbst muss behandelt werden, um bleibende Schäden vollständig auszuschließen. Kurzfristige Maßnahmen können zwar ergriffen werden, sind jedoch nicht von Dauer und erhöhen das Risiko für dauerhafte Beeinträchtigungen. Daher wird zunächst die zugrunde liegende Erkrankung diagnostiziert.
Im Anschluss widmen wir uns der Augenproblematik, also den Sehstörungen sowie der Verschlechterung der Sehschärfe oder des Sehvermögens. Sollten Einschränkungen der Sehkraft bestehen, können diese beispielsweise durch eine Brille oder eine Laserbehandlung korrigiert werden.
Sollten irreversible Schäden am Auge entstehen, wird die Sehverschlechterung bestehen bleiben. In diesem Fall müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Lebensqualität dennoch zu erhalten oder zu verbessern. Dazu zählen beispielsweise die Anpassung der Wohnsituation, die Anbringung von Orientierungshilfen oder die Nutzung von Gehhilfen.
Können Sehverschlechterungen vorgebeugt werden?
Einer krankheits- oder altersbedingten Sehverschlechterung kann nicht in größerem Maße vorgebeugt werden, jedoch lässt sich das Risiko verringern. Sehstörungen oder andere Augenprobleme können so verzögert auftreten oder bereits in einem sehr frühen Stadium erkannt werden.
- Mit dem Rauchen aufhören: Durch das Rauchen entsteht ein erhöhtes Risiko für Durchblutungsstörungen. Daher sollte unbedingt darauf verzichtet werden, auch im Hinblick auf die Gesundheit Ihrer Augen.
- Ernährung: Eine abwechslungsreiche und vor allem gesunde Ernährung mit frischen Produkten kann eine positive Auswirkung auf den Körper haben und somit auch auf die Augen.
- Vorsorgeuntersuchungen: Eine regelmässige Kontrolle beim Augenarzt ist essenziell, denn nur so können mögliche Probleme frühzeitig erkannt werden. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise einer beginnenden Sehverschlechterung wirksam vorbeugen.
- Augenschutz: Die Augen sollten stets vor UV-Strahlen geschützt werden. Hierfür eignen sich abdunkelnde Korrekturbrillen oder Sonnenbrillen. Bei Tätigkeiten mit potenziellen Gefahren, etwa im handwerklichen oder industriellen Bereich, ist das Tragen einer Schutzbrille selbstverständlich.
- Notfall: Kommt es zu einem Unfall mit Chemikalien oder zu einer Verletzung am Auge, muss umgehend gehandelt werden. In solchen Fällen ist es dringend erforderlich, sofort einen Arzt aufzusuchen.
Weitere alltagsrelevante Faktoren für gesunde Augen:
- Verzicht auf Lebensmittel, die Migräne auslösen können (wie zum Beispiel Käse, Kaffee oder Schokolade).
- Mehr körperliche Bewegung zur Förderung der Durchblutung – davon profitieren auch die Augen.
- Trockene Heizungsluft im Winter vermeiden, da sie die Augen austrocknet und Entzündungen begünstigen kann.
- Die Augenpartie regelmässig massieren, z. B. durch sanftes Abklopfen mit zwei Fingern – das regt den Blutkreislauf an.
- Zugluft vermeiden, da sie den Augen Feuchtigkeit entzieht und Reizungen verursachen kann.
- Regelmässige Kontrollen beim Augenarzt durchführen.
Zusätzliche Tipps bei häufiger Bildschirmarbeit:
- Für indirekte Beleuchtung sorgen, um Reflexionen oder Spiegelungen auf dem Monitor zu vermeiden.
- Den Monitor quer zur Fensterfläche oder Deckenbeleuchtung aufstellen – der Abstand zwischen Monitor und Auge sollte mindestens 50 bis 80 cm betragen.
- Regelmässig vom Bildschirm in die Ferne blicken und Pausen einlegen.
Fazit zu Sehverschlechterungen
Sehverschlechterungen können sowohl schmerzfrei als auch mit Beschwerden auftreten und sollten in jedem Fall augenärztlich abgeklärt werden. Die Ursachen können harmlos sein, aber auch ernsthafte Grunderkrankungen verbergen, die unbehandelt weitreichende Folgen haben können. Eine eingeschränkte Sehfähigkeit erhöht zudem das Risiko von Stürzen, vor allem im Alter, und kann im schlimmsten Fall sogar lebensgefährlich werden.
Im Augenzentrum Lux behandeln wir neben klassischen Sehstörungen auch weitere Augenerkrankungen wie Glaskörperblutungen, Strabismus (Schielen), altersbedingte Makuladegeneration und viele weitere.
Vereinbaren Sie gerne einen Termin – wir sind für Sie da.



