ReLex SMILE

ReLex SMILE

Kategorien: BehandlungenVeröffentlicht am: 29. Juli 2022Von 5,8 min LesezeitAktualisiert: 29. Juli 2022

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Augenheilkunde

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Inhaltsverzeichnis

relex smile

Was ist ReLex SMILE?

ReLex SMILE ist eine Weiterentwicklung der bekannten Femto Lasik und eine besonders schonende Methode, um Fehlsichtigkeiten am Auge zu korrigieren. Die minimal-invasive Behandlungsmethode kommt heute sowohl bei Kurzsichtigkeit als auch zur Korrektur einer Hornhautverkrümmung zum Einsatz. Im Vergleich zur Femtolasik ist sie sicherer und schonender für das Auge, dafür sind die Kosten aber deutlich höher.

Vorteile

ReLex SMILE hat im Vergleich zur Femto Lasik und auch zur Methode Trans-PRK wesentliche Vorteile: Das Verfahren ist sehr schonend und auch für Menschen mit trockenen Augen hervorragend geeignet. Zudem ist die Behandlungsdauer vergleichsweise kurz: Gerade einmal 32 Sekunden dauert der Eingriff am Auge. Dank der Schlüssellochtechnologie profitieren Patienten von einer schnellen Heilung und weniger Komplikationen. Sowohl Patienten mit einer Kurzsichtigkeit von bis zu minus zehn Dioptrien als auch Patienten mit Hornhautverkrümmung können sich für dieses Verfahren entscheiden.

Ausgezeichnete Ergebnisse mit einer hohen Vorhersagbarkeit, kürzere Behandlungszeiten und eine schnellere Genesung sowie weniger Nebenwirkungen: Das alles sind die Vorteile der SMILE Methode im Vergleich zu anderen bekannten Augenlasermethoden.

Nachteile

Ein Nachteil der ReLex Smile Augenlasern-Behandlung sind sicher die Kosten. Je nach Anbieter liegen diese bei durchschnittlich bei CHF 2500 pro Auge. Damit sind die Kosten deutlich höher als bei anderen Lasertechniken. Die meisten Kliniken bieten allerdings eine Möglichkeit der Finanzierung an. Dieser vergleichsweise hohe Preis ist darauf zurückzuführen, dass es sich um das neueste Verfahren im Bereich der Augenkorrektur handelt und noch nicht sehr weit verbreitet ist.

Wie bei allen Laserverfahren zur Korrektur der Fehlsichtigkeit müssen die Patienten auch bei der ReLex Augenlasern-Methode davon ausgehen, dass sich die Sehleistung in der Dämmerung verschlechtert. Auch kann es sein, dass Patienten über eine zeitweise Trockenheit der Augen klagen. Nur in sehr seltenen Fällen kommt es einige Wochen nach dem Eingriff zu einer erneuten Verschlechterung der Sehkraft. Eine Nachbehandlung mittels der ReLex Methode ist nicht möglich.

Operationsablauf bei ReLex SMILE

Die Voruntersuchung dauert ca. 3 bis 4 Stunden und dient gleichzeitig der exakten Operationsplanung. Ähnlich wie die Femto Lasik findet auch das Relex-Smile genannte Operationsverfahren ambulant in der Augenklinik statt. Bei den bisherigen Operationsverfahren wie bei der Femto Lasik wurde eine großflächige Öffnung der oberen Hornhautschicht (Flap) geschnitten und zurückgeklappt. Nur so war es dem Operateur möglich, das Hornhautgewebe abzutragen. ReLex SMILE hingegen ist eine minimal-invasive Methode, bei der kein Flap notwendig ist. Der Einschnitt, der mit dem VisuMax erfolgt, ist nur zwei bis maximal drei Millimeter gross. Dieser kann unabhängig von der Beschaffenheit der Hornhaut erfolgen. Diesem Einschnitt, der in der medizinischen Fachsprache als Refraktive Lentikel-Extraktion (Small Incision Lenticule Extraction) bezeichnet wird, verdankt das Operationsverfahren seinen Namen ReLex. Im nächsten Schritt kann das so entstandene Lentikel entnommen werden. Der VISUMAX 800 ist der neueste Zeiss Femtosekundenlaser im neuen Design.

Bereits am Folgetag des Eingriffs kann man wieder so sehen, wie vorher mit Sehhilfen. Nach weiteren drei bis vier Wochen ist die volle Sehschärfe erreicht. Insgesamt dauert es etwas länger als bei anderen Laserverfahren, bis die volle Sehkraft erreicht ist.

Risiken und Komplikationen

Die Komplikationen sind bei der Methode ReLex SMILE im Vergleich zum Beispiel zur Femto Lasik vergleichsweise gering. Der Grund ist, dass die Hornhaut nicht komplett geöffnet werden muss. Die Hornhaut bleibt bei dieser Methode stabil und auch der Tränenfluss bleibt intakt. Bei der Relex smile Methode kommt ausschliesslich ein Femtosekundenlaser zum Einsatz. Diese Femtosekunden-Technologie gilt weltweit als das sicherste und modernste Verfahren zur Behandlung von Fehlsichtigkeiten.

Die Gefahr von trockenen Augen oder einem Fremdkörpergefühl im Auge, wie es nach der Femto Lasik häufig auftritt, ist bei ReLex Smile nicht gegeben.

Nachsorge

Nach einer SMILE Operation empfehlen Ärzte, etwa eine Woche lang eine Sonnenbrille zu tragen. Die meisten Patienten reagieren empfindlich auf Licht und eine zu hohe Sonnenbelastung kann den Heilungsprozess verlangsamen. Auch sollten Patienten es vermeiden, sich einer starken Rauch- oder Schmutzbelastung auszusetzen. Jeder Fremdkörper, der in das Auge gelangt, kann zu Infektionen führen.

Auf das Autofahren sollten Patienten mindestens 24 Stunden nach dem Eingriff verzichten. Wichtig ebenso ist die Einhaltung aller Nachsorgetermine beim Arzt bzw in der Augenklinik. Der erste Termin findet etwa eine Woche nach dem Eingriff statt. Grundsätzlich sollte die erste Zeit nach dem Eingriff eine Überanstrengung der Augen und hier vor allem zu angestrengtes Arbeiten am Computer, vermieden werden.

Vergleich Femto-LASIK und ReLex SMILE

Femto-LASIK war bislang das am häufigsten eingesetzte Verfahren zur Behandlung von Fehlsichtigkeiten. Bereits seit mehr als zehn Jahren wird das Verfahren erfolgreich zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten eingesetzt. Im Gegensatz zu dieser Methode hat ReLex SMILE einen entscheidenden Vorteil: Die Augen werden ohne den sogenannten Flap gelasert. Das bedeutet, dass die Hornhaut nicht mehr grossflächig geöffnet werden muss.

Bei der Methode ReLex SMILE hingegen ist die Öffnung in der Hornhaut gerade einmal zwei Millimeter gross (zum Vergleich: Bei der Femto Lasik ist der Einschnitt 20 Millimeter gross) Komplikationen, die in Verbindung mit dem Flap häufig auftreten, sind somit ausgeschlossen. Relex Smile kommt für alle Patienten mit einer Kurzsichtigkeit von maximal minus zehn Dioptrien in Frage. Auch hier gibt es also einen Unterschied zur Femto Lasik: Bei diesem Verfahren konnten Fehlsichtigkeiten bis maximal minus acht Dioptrien behandelt werden.

Vergleich Trans-PRK und ReLex SMILE

PRK steht für Photorefraktive Keratektomie. Auch hierbei handelt es sich um eine Art der Augenlaserbehandlung. Ein Vorteil gegenüber der SMILE Methode: Neben der Kurzsichtigkeit und der Hornhautverkrümmung kann mit diesem Verfahren auch die Weitsichtigkeit korrigiert werden. PRK war die erste Form der Augenlasermethode überhaupt; diese Behandlungsmethode gibt es sogar schon länger als die Femtolasik. Sowohl bei der Lasik als auch bei der PRK wird die Hornhaut mittels Laser umgeformt.

Der wesentliche Unterschied zwischen PRK und Lasik ist, dass bei der PRK Methode die gesamte Epithelschicht der Hornhaut entfernt wird. Ein sogenannter Flap wie bei der Lasik wird hier nicht geschnitten. Das Ergebnis aber ist dasselbe: Bestenfalls wird nach der Operation eine 100-prozentige Sehkraft ohne Brille oder Kontaktlinsen erreicht. Der Heilungsprozess dauert allerdings bei der Trans-PRK länger als bei der Femtolasik.

Wem wird ReLex SMILE empfohlen?

Relex-Smile eignet sich besonders für alle Patienten, die eine sehr hohe Fehlsichtigkeit oder sehr trockene Augen haben oder für die einfach eine andere Operationsmethode nicht in Frage kommt. Voraussetzung ist, dass sich die Dioptrienwerte im letzten Jahr nicht sehr stark verändert haben und die Augen bis auf die Kurzsichtigkeit gesund sind. Liegt eine Kurzsichtigkeit von maximal minus zehn Dioptrien beziehungsweise eine Hornhautverkrümmung von maximal minus sechs Dioptrien vor, ist das Operationsverfahren gut geeignet. Eine Weitsichtigkeit hingegen kann damit nicht korrigiert werden.

Zusammenfassung

Wer sich für eines der modernsten Verfahren entscheiden möchte, sollte sich die SMILE genannte Operationsmethode ansehen. Nicht umsonst wird diese als die nächste Generation der Laser-Sehkorrektur bezeichnet. Es handelt sich um das erste minimal-invasive und flapfreie Verfahren. Nach PRK als erste und Lasik als zweite ist SMILE nun die dritte Generation in der refraktiven Laserchirurgie.

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