Schweissblende und Schneeblindheit – Was ist das?

Schweissblende und Schneeblindheit – Was ist das?

Kategorien: SehproblemeVeröffentlicht am: 27. März 2019Von 5,5 min LesezeitAktualisiert: 27. März 2019

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Augenheilkunde

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Inhaltsverzeichnis

Schweissblende-Gefahr

Die Augen sind alltäglichen Gefahren ausgesetzt, hierzu gehört auch die sogenannte Schneeblindheit, aber auch die Schweissblende, die als Photokeratitis (UV Keratitis) bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um einen „Sonnenbrand“ der Hornhaut, wobei auch die Bindehaut betroffen sein kann. Der Sonnenbrand wird durch UV-Strahlen verursacht. Insbesondere die Schneeblindheit ist unterschätzt und kaum bekannt. Wenn die Sonne stark im Schnee reflektiert wird, ist das Risiko für eine Schneeblindheit hoch. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Gefahren dadurch entstehen und wie Sie sich zuverlässig schützen können.

Was ist eine Schweissblende?

Verletzungen an den Augen sind eine häufige Arbeitsunfallursache, welche jedoch auch beim Heimwerken resultieren kann. Die sogenannte Schweissblende ist dabei eine sehr schmerzhafte Verletzung der Hornhaut des Auges, welche zumeist bei Schweissarbeiten (bei unzureichendem Schutz) resultiert. Die Verletzungen werden jedoch nicht sofort wahrgenommen – die Schmerzen entstehen in der Regel am Abend oder in der Nacht.

Zu diesem Zeitpunkt wurde bereits die oberste Schicht der Hornhaut durch starkes Licht geschädigt, Zu diesem Zeitpunkt wurde bereits die oberste Schicht der Hornhaut durch starkes Licht geschädigt, hiervon wird sich das Auge für gewöhnlich nicht mehr regenerieren. Lediglich bei sehr leichten Fällen einer Schweissblende ist eine Regeneration innerhalb von einigen Tagen möglich, trotzdem werden womöglich irreparable Schäden (wie etwa eine Vernarbung) an der Hornhaut verbleiben.

Sollten Sie den Verdacht haben, eine Schweissblende erlitten zu haben, dann sollten Sie dringend einen Augenarzt konsultieren. Berücksichtigen Sie auch, dass Sie auch leichte Fälle einer Schweissblende untersuchen lassen sollten.
Was ist eine Schneeblindheit?

Was ist eine Schneeblindheit?

Die Schneeblindheit (aktinische Keratopathie) unterscheidet sich von einer Schweissblende nur geringfügig. In diesem Falle handelt es sich auch um einen Augennotfall. Der Unterschied ist lediglich, dass bei einer Schweissblende ein künstliches Licht die Augen schädigt. Bei einer Schneeblindheit ist es dagegen die starke UV-Strahlung durch den Schnee.

Der Schnee reflektiert die UV-Strahlung, wodurch sonnenbrandähnliche Verletzungen am Auge entstehen können. Die Schneeblindheit lässt sich jedoch durch eine konsequente Behandlung innerhalb von wenigen Tagen ausheilen, nur in schwierigen Fällen, wird die äusserste Hautschicht zerstört, diese könnte sich theoretisch auch ablösen.

Welche Symptome werden bei der Verblitzung entstehen?

Bei Schweissblende und Schneeblindheit entstehen die Symptome nicht sofort, sondern erst nach etwa drei bis 12 Stunden, solang wird das eigentliche Problem weiter verschärft. Der Begriff hierfür lautet „Verblitzung“, dies macht sich durch folgende Symptome bemerkbar:

Die Augenentzündung tritt mitsamt sehr starken Schmerzen in der Regel erst am Abend auf. Die Beschwerden werden allerdings nicht nur kalte Auflagen oder durch Bettruhe in abgedunkelten Räumlichkeiten gelindert, dies ist auch der Grund, weshalb Patienten noch in der Nacht einen Augenarzt aufsuchen.

Erste Anzeichen ergeben sich schon früh

Schon früh entwickeln sich jedoch erste Anzeichen, denn das Umfeld wird bemerken, wie die Augen immer rötlicher werden. Allerdings werden diese Symptome für gewöhnlich nicht so ernst genommen. Mediziner achten wiederum auf andere Anzeichen.

Als Augenarztpraxis fragen wir ab, ob ein Fremdkörpergefühl wahrgenommen wird oder ein Schmerz. Zusätzlich wird der Tränenfluss berücksichtigt, dieser ist etwa drei Stunden nach der Schädigung unnatürlich verstärkt.

Damit das Auge auch keinen weiteren Schäden ausgesetzt ist, wehrt sich das Auge durch einen Lidkrampf, dadurch kommt es zu einem zwanghaften Schliessen der Augen. Diese Symptome sind wichtige Anzeichen für den Arzt. Sollten Sie diese Symptome bemerken, dann sollten Sie schnellstmöglich einen Augenfacharzt aufsuchen.

Wie geschieht die Diagnose in der Augenpraxis?

Im Rahmen der Diagnostik wird der Augenarzt diverse Fragen stellen, um eine Ursache herauszufinden oder Faktoren auszuschliessen. Hierfür findet das sogenannte Anamnesegespräch statt. Ein längerer Aufenthalt in den Bergen ohne Schutz oder ein längerer Blick in eine Schweissflamme sind bereits eindeutige Anzeichen.

Damit der Zustand des Auges (oder der Augen) kontrolliert werden kann, findet eine Untersuchung mit einer Spaltlampe statt. Zuvor kann ein Farbstoff aufgetragen werden, wodurch selbst die kleinsten Verletzungen an der Hornhaut sichtbar werden. Über die Spaltlampe an sich, lässt sich erkennen, wie fortgeschritten die Verletzung ist. Die Untersuchung ist schmerzfrei.

Wie wird Schweissblende und Schneeblindheit behandelt?

Sollte sich eine Schädigung an Binde- oder Hornhaut durch UV-Strahlung offenbaren, dann wird sofort mit der Behandlung begonnen. Zunächst steht eine symptomatische Behandlung im Vordergrund, dies soll die Schmerzen lindern. Vorgesehen ist in diesem Fall die Einnahme von rezeptfreien Schmerzmitteln und kühlende Umschläge.

Zur Regeneration der Hornhautschicht wird eine befeuchtende Augensalbe oder befeuchtende Augentropfen verschrieben. Sollte es sich um grössere Wunden auf der Hornhaut handeln, muss prophylaktisch antibiotische Tropfen verschrieben werden. Durch eine regelmässige Anwendung lässt es sich verhindern, dass die Augen einer Infektion ausgesetzt werden. Dieses Vorgehen ist üblich, da das Auge im verletzten Zustand angreifbar ist und hierüber wären im Fall des Falles gesundheitliche Risiken möglich, diese gilt es auszuschliessen.

Ab wann kann mit einer Besserung gerechnet werden?

In den ersten zwei Tagen können bei verblitzten Augen unangenehme Symptome resultieren, umso wichtig ist es, dass weitere Belastungen für das Auge vermieden werden. Eine solche Belastung würden Kontaktlinsen darstellen, diese gilt es vorsichtig zu entfernen, sodass eine Reibung an der Hornhaut vermieden wird. Die bestmögliche Erholung findet statt, mit kalten Auflagen in einem abgedunkelten Raum.

Wie können Augenschäden dieser Art vermieden werden?

Es handelt sich hierbei um Augenschäden, welche sich vermeiden lassen. Die Prävention ist in diesen Fällen besonders wichtig. Damit das schöne Winterwetter genossen werden kann, ist eine Sonnenbrille mit geprüftem UV-Schutz notwendig. Für einen Aufenthalt im Skigebiet ist wiederum eine Skibrille zu empfehlen, da sie auch über einen Seitenschutz verfügt.

Zugleich ist eine Skibrille immer dann zu tragen, wenn sich ein Verletzungsrisiko ergeben könnte. Bei einem Sturz während des Skifahrens könnte etwa eine Sonnenbrille das Auge verletzen.

Im beruflichen Umfeld gilt es wiederum, die Arbeitsanweisen in Hinblick auf Arbeitssicherheit einzuhalten. Das Schweissen ohne Schutzbrille gilt es immer zu vermeiden! Eine professionelle Ausrüstung wird die Sicht keineswegs einschränken, zugleich wird es auch zu keinen (späteren) Nebenwirkungen an den Augen kommen.

Tipp: Unser Notfall Augenarzt im Glattpark (Opfikon) steht Ihnen für Notfälle dieser Art jederzeit zur Verfügung. Auch am Wochenende und an Feiertagen können Sie sich an uns wenden.

Quellen

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