Sehtest beim Augenarzt
Inhaltsverzeichnis
Was beinhaltet der Sehtest beim Augenarzt?
Vermeintlich kurze Wartezeiten werden häufig zum Anlass genommen, um einen spontanen Sehtest beim Augenoptiker durchzuführen.
Aufgrund einer Reihe zusätzlicher Tests und Untersuchungen, die nicht nur die Sehschärfe betreffen, lohnt es sich dennoch, vorzugsweise einen Termin beim Augenarzt eintragen zu lassen.
Die folgenden Feststellungen finden dabei ihren Platz.
Die Sehschärfe (Visus)
Bei jeder augenärztlichen Kontrolle spielt die Überprüfung des Sehvermögens eine wichtige Rolle. Dabei offenbart sich die Leistungsfähigkeit des Auges, welches dazu in der Lage sein muss, zwei nebeneinanderliegende Punkte separat zu erfassen.
Bei der Fokussierung des Blicks wird im Zentrum der Netzhaut das höchste Auflösungsvermögen erreicht, während die Leistung der umliegenden Bereiche stetig abfällt.
Bei einem Sehtest sind klassische Sehtafeln im Einsatz, welche Zahlen oder Buchstaben in unterschiedlicher Grösse aufführen. Der Fernvisus wird aus einer Entfernung von fünf Metern getestet.
Die ideale Sehschärfe von 1,0 ist dann erreicht, wenn alle Zeichen der Tafel erkannt werden können. Ist dies nicht der Fall, so greifen nun korrigierende Sehhilfen, wie Brillengläser oder Kontaktlinsen ein, bis ein Visus von 1,0 erreicht ist. Desweiteren wird der der Dioptrie-Wert des Sehleistung ermittelt, um zu bestimmen, welche Brille oder Kontaktlinse nötig ist, damit der Patient wieder scharf sehen kann. Während negative Dioptrie-Werte bei einer Kurzsichtigkeit vorliegen, sind diese bei Weitsichtigen positiv.
Das gleiche Verfahren wählt der Augenarzt, um den Nahvisus des Patienten festzustellen. Dabei wird ein Abstand von 30 Zentimetern gewählt. Eine zusätzliche exakte Bestimmung ist mithilfe des Autorefraktometers möglich.
Warum sollte ich zum Augenarzt gehen?
Der behandelnde Arzt nimmt nicht allein Veränderungen des Sehvermögens in den Blick. Zudem werden gesundheitliche Aspekte untersucht, welche der Augenoptiker nicht erfassen würde.
Symptome wie eine plötzliche Sehverschlechterung, Fehlsichtigkeit, Augenschmerzen oder das Wahrnehmen von Lichtblitzen können dadurch leichter auf die dahinter stehende Erkrankung zurückgeführt werden, um für Klarheit zu sorgen.
Dafür umfasst der augenärztliche Sehtest zudem die folgenden Untersuchungen.
Die Untersuchung der Augenstrukturen
Wichtige Augenstrukturen, wie Augenlider, Tränenorgane, Bindehaut sowie Hornhaut und Linse werden vom Arzt auf Auffälligkeiten untersucht.
Falls nötig werden die hinteren Abschnitte des Auges unter dem Einfluss von Augentropfen unter einer Spaltlampe in die Untersuchung einbezogen. Bei Bedarf kann sich daran ein Blick auf die Netzhaut und ihre Blutgefässe anschliessen.
Die Messung des Augeninnendrucks
Die Messung des Augeninnendrucks (Tonometrie) wird ebenfalls an der Spaltlampe durchgeführt. Der Arzt desensibilisiert dafür zunächst die Hornhaut mithilfe von Augentropfen.
Wird ein zu hoher Augendruck frühzeitig diagnostiziert, kann dadurch eine mögliche Entwicklung des Grünen Stars (Glaukom) gehemmt werden.
Ohne das medizinische Einschreiten würde der zu hohe Augeninnendruck auf lange Sicht den Sehnerv schädigen. Jahrelang erhöhte Druckwerte können schliesslich zu einem merklichen Schwinden der Sehkraft führen.
Wurde die Entwicklung eines Glaukoms bereits diagnostiziert, so dient die Messung des Augeninnendrucks der regelmässigen Kontrolle während der Behandlung.
Die Gesichtsfeldprüfung
In der Augenmedizin ist das Gesichtsfeld als der Bereich definiert, welchen das ruhig blickende Auge wahrnehmen kann. Kommt es zu einem Ausfall (Skotom), kann dies vor allem die Fahrtauglichkeit des Patienten beeinträchtigen.
Mit einem Perimeter untersucht der Arzt die Grösse des Gesichtsfelds, während der Patient unterschiedliche Punkte oder Lichtmarken wahrnehmen soll.
Im Rahmen der statischen Perimetrie sind die Signale an einem festen Platz fixiert. Im Rahmen der kinetischen Perimetrie bewegt der Arzt einen Punkt im Gesichtsfeld.
Werden im Rahmen der Gesichtsfelduntersuchung Anomalien festgestellt, so können diese auf ein Glaukom oder einen neurologischen Defekt zurückzuführen sein.
Prüfung der Augenmuskulatur
Auch die Untersuchung der Augenmuskeln fällt ins Spektrum der augenärztlichen Untersuchung. In diesem Teil der Basisdiagnostik fixiert der Patient eine vom Arzt gehaltene Lichtquelle, welche in Bewegung versetzt wird.
Auf diese Weise lässt sich einerseits eine eingeschränkte Beweglichkeit der Augenmuskeln (Motilitätsstörung) erkennen. Weiterhin ist es mit dieser Untersuchung möglich, ein Schielen oder ähnliche Störungen bzw. Fehlsichtigkeit zu diagnostizieren.
Tritt ein Anfangsverdacht auf, so können Orthoptistinnen in der Sehschule weitere spezifische Tests durchführen, um den Befund eindeutig zu machen.
Prüfung des Farbsehens
Die Prüfung des Farbsehens ist nicht nur im Kindesalter von grosser Bedeutung. Selbst in den späten Lebensjahren kann es zu Störungen der Farbwahrnehmung kommen.
Um eine Farbfehlsichtigkeit oder Farbblindheit zu diagnostizieren, werden die sogenannten Ishiara-Tafeln und verschiedene Scheiben eingesetzt.
Auf diesen müssen Zahlen oder Muster innerhalb der farblichen Abstufungen erkannt werden, was nur bei einer korrekten Farbwahrnehmung möglich ist.
Optische Koherenztomographie
Der vollständige augenärztliche Sehtest schliesst in der Regel auch die optische Koherenztomographie (OCT) mit ein. Durch dieses Verfahren ist der Mediziner dazu in der Lage, eine schmerz- und berührungsfreie Untersuchung der Netzhaut durchzuführen.
Dafür wird ein spezielles, für das Auge ungefährliches Laserlicht eingesetzt. Der Patient muss dafür nur für einen kurzen Zeitraum in das Gerät blicken.
Die verschiedenen Schichten der Netzhaut reflektieren das auftreffende Licht nun unterschiedlich. Mithilfe dieser Information errechnet das Untersuchungsgerät den Aufbau der Netzhaut.
Besonders im Zentrum der Netzhaut (Macula lutea) und der Austrittsstelle des Sehnervs ist die Bildgebung besonders effizient. Mithilfe der optischen Koherenztomographie lassen sich etwa Verdickungen oder Flüssigkeitsansammlungen erkennen.
Wann sollte ich zum Augenarzt gehen?
Unter bestimmten Umständen ist es Patienten in jedem Fall zu empfehlen, nicht länger mit dem Besuch beim Augenarzt zu zögern. Dazu zählen neu aufgetretene Sehschwächen, die im Alltag bemerkt werden.
Eine scheinbar harmlose Reduzierung der Sehstärke kann das Symptom einer schleichenden Erkrankung des Auges sein, die behandelt werden muss. Optiker sind nicht für diese medizinischen Hintergründe der Anomalien geschult. Daher empfehlen wir auch einen Sehtest bei einem Augenarzt durchführen zu lassen.
Kommt es zu unangenehmen Schmerzen, Rötungen der Augen oder Bewegungsstörungen, so ist der Besuch beim Facharzt unabdingbar.
Im Unterschied zum reinen Sehtest wird bei der augenärztlichen Volluntersuchung das gesamte Auge beurteilt, um Anomalien frühzeitig erkennen zu können.
Empfohlen sind regelmässige Kontrolluntersuchungen für Brillenträger, die womöglich auf die Anpassung ihres Rezepts angewiesen sind.
Kinder wie Erwachsene, die seit längerer Zeit oder noch nie untersucht wurden, können diese präventiven Angebote ebenso wahrnehmen. Je früher Störungen wahrgenommen werden können, desto besser stehen die Chancen einer erfolgreichen Behandlung.
Unabhängig davon, ob der Besuch beim Augenarzt nun präventiver Natur ist oder auftretende Symptome der Auslöser sind — das Lux Augenzentrum in Zürich Opfikon steht Ihnen für eine vollumfängliche Augenuntersuchung zur Verfügung.
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Quellen
- Bernhard Lachenmayr, Dieter Friedburg, Annemarie Buser: Auge-Brille-Refraktion, Schober-Kurs: verstehen-lernen-anwenden, 5., vollständig überarbeitete Auflage, Sehschärfe, Seite 20-26.
- https://www.blickcheck.de/auge/krankheiten-und-sehstoerungen/untersuchungen-und-sehtests/
- https://www.sprechzimmer.ch/Untersuchungen/Tonometrie.html
- https://www.netdoktor.de/diagnostik/perimetrie/
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