Augenzucken (Lidzucken): Ursachen und Therapien

Augenzucken (Lidzucken): Ursachen und Therapien

Kategorien: AugenliderkrankungenVeröffentlicht am: 1. Mai 2019Von 5,3 min LesezeitAktualisiert: 27. März 2025

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Inhaltsverzeichnis

Eine junge Frau mit roten Haaren und weißem T-Shirt hält ihre Hand an ihr rechtes Auge und wirkt nachdenklich oder leicht besorgt. Sie trägt einen silbernen Ring und hat blaue lackierte Fingernägel. Der Hintergrund ist neutral und hell.

Obwohl Lidzucken in den meisten Fällen von selbst verschwindet, kann es über Stunden oder sogar Tage anhalten. In seltenen Fällen steckt eine ernsthafte Erkrankung dahinter, die ärztlich abgeklärt werden sollte. Doch wie unterscheidet man harmlose Zuckungen von möglichen Warnsignalen? Und was kann man dagegen tun?

In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Faktoren das Augenzucken auslösen, wann es Zeit ist, einen Arzt aufzusuchen, und wie Sie es mit einfachen Maßnahmen in den Griff bekommen.

Das Wichtigste zusammengefasst

  • Lidzucken ist meist harmlos, kann aber störend sein und die Sehleistung beeinträchtigen.
  • Typische Ursachen sind Stress, Müdigkeit, trockene Augen, Vitamin- oder Magnesiummangel sowie Genussgifte wie Alkohol, Nikotin und Koffein.
  • Sie sollten einen Arzt aufsuchen, wenn das Zucken mehrere Tage anhält, schmerzhaft ist oder möglicherweise ein Lidkrampf vorliegt.
  • Vorbeugung durch gesunde Gewohnheiten: Ausreichend Schlaf, Stressabbau, Schutz der Augen und eine ausgewogene Ernährung mit Magnesium helfen.

Lidzucken (Augenzucken): ein lästiges Symptom

Das Lidzucken (auch Augenzucken genannt) ist für viele Menschen ein grosser Störfaktor, denn das Auge fängt plötzlich an zu zucken. Insbesondere in Gesprächen mit anderen Personen oder beim Autofahren ist dies ärgerlich, denn es irritiert und kann die Sehleistung beeinträchtigen. Das Phänomen trägt den medizinischen Fachbegriff „Faszikulation“und beschreibt das Zucken des Muskels am Auge.

Oftmals betrifft das zuckende Augenlid lediglich ein Auge. In den meisten Fällen ist das harmlos und die Zuckungen dauern nur wenige Sekunden. Das Zucken kann jedoch auch über Stunden oder sogar Tage anhalten. Besonders störend wird es, wenn das unwillkürliche Zucken für andere sichtbar ist. Oft bleibt es jedoch unbemerkt – Ihr Gegenüber nimmt es in der Regel gar nicht wahr. Insgesamt handelt es sich um eine meist harmlose Erscheinung, die zwar unangenehm sein kann, aber nicht immer einen Grund zur Sorge darstellt.

Was sind die Symptome von Lidzucken?

Wie der Begriff schon sagt, ist das Zucken der Augenlider ein unwillkürliches Phänomen. In der Regel kommt es zu einem starken Lidschlag, trockenen Augen und Lichtempfindlichkeit. Meist kommt es auch zu einer erhöhten Muskelaktivität um das Auge herum, manchmal können je nach Ursache weitere Symptome hinzukommen. Es kann sowohl das Unterlid als auch das Oberlid betroffen sein.

Wann ist das Augenzucken ein Fall für einen Augenarzt?

In den meisten Fällen verschwindet das Augenzucken schnell wieder. Wenn das Zucken jedoch über mehrere Tage anhält und sogar schmerzhaft ist, sollte ein Augenarzt aufgesucht werden. Denn in seltenen Fällen kann eine neurologische Erkrankung dahinterstecken.

Außerdem muss ausgeschlossen werden, dass es sich nicht um einen Lidkrampf (Blepharospasmus) handelt. Bei einer solchen Erkrankung schließt sich das Auge krampfartig und kann nicht mehr von selbst geöffnet werden. Ein Lidkrampf muss immer augenärztlich behandelt werden.

Augenarzt-Dr.-Nagy-Autor

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Was sind die Ursachen von Lidzucken?

Die möglichen Ursachen für zuckende Augenlider sind oft harmlos und gehen meistens mit einer Überbelastungsreaktion einher. Müdigkeit und trockene Augen sind Faktoren, die dies noch verstärken können. Auch Stress gehört zu den häufigen Ursachen von unkontrolliertem Zucken der Augenlider. Bei starker Anspannung schüttet der Körper Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Diese senden Signale an die Nerven und Muskeln, verstärkt zu arbeiten. Besonders die empfindlichen Augenmuskeln reagieren auf diese Nervenimpulse mit unkontrolliertem Zucken.

Als Auslöser kommt ausserdem eine grundlegende Überanstrengung der Augen aufgrund einer vorliegenden Fehlsichtigkeit (Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung) infrage. Magnesium- oder Vitamin-B-Mangel kann ebenfalls nervöses Augenzucken auslösen.

Äussere Einflüsse wie Zigarettenrauch können die Entstehung von Lidzucken begünstigen. Neben Nikotin kann auch übermässiger Alkoholkonsum oder Koffein dazu führen, dass das Augenlid zuckt.

Die Ursachen können vielfältig sein. Die häufigsten Ursachen auf einen Blick

  • Schlafqualität: Schlafmangel oder eine schlechte Schlafqualität können das Lidzucken hervorrufen. Helfen können hier eine Abend- und Schlafroutine sowie eine erholsame Schlafumgebung.
  • Sorgen, Kummer und Stress: Psychische Drucksituationen führen ebenfalls zum Augenzucken, da der Körper Stresshormone schüttet, die die Nerven reizen. Magnesium entspannt die Augenmuskulatur. Andauernder Stress kann jedoch zu einem Ungleichgewicht zwischen Magnesium und Calcium führen, wobei selbstverständlich auch weitere Auswirkungen auf die Gesundheit resultieren.
  • Zugluft: Gegenwind beim Radfahren und ähnliche Situationen können ebenfalls zu Augenbrennen führen, weshalb z.B. eine schützende Sonnenbrille getragen werden sollte.
  • Bewegung: Sport fördert die Durchblutung erheblich und kann Stress abbauen. Wenn das Lidzucken während einer Sportsession einsetzt, dann deutet dies auf eine Überanstrengung hin.
  • Grunderkrankungen: Verschiedene Augenerkrankungen begünstigen das Auftreten von Lidzucken, wie z.B. eine Hornhautverkrümmung oder Kurz- und Weitsichtigkeit. Auch Infektionen wie Bindehautentzündungen können dazu führen.
  • Falsche Brillengläser: Möglicherweise werden die Augen durch falsche Brillengläser überlastet.
  • Zu hoher Blutdruck: Die Blutgefäße fangen an zu pulsieren und können die Nerven an unserem Auge reizen.
  • Genussgifte: Der Konsum von Kaffee, Alkohol und Nikotin kann die Durchblutung verschlechtern. Obendrein sind Nikotin und Alkohol Nervengifte, welche wiederum das Lidzucken hervorrufen können. Alkohol stört ausserdem den Tränenfilm, wodurch trockene Augen wahrscheinlicher sind.
  • Fremdkörper im Auge
  • Vitaminmangel
  • Schlaganfall oder Herzinfarkt sowie Multiple Sklerose in äußerst seltenen Fällen.

Kann Lidzucken vermieden werden?

Unkontrolliertes Lidzucken ist ein vermeidbares Symptom. Die Lebensumstände spielen dabei eine Rolle. Eine der häufigsten Ursachen sind trockene Augen. Es gibt Faktoren, die eine Austrocknung begünstigen, wie z. B. Bildschirmarbeit oder andere Überanstrengungen der Augen. Durch bewusstes Blinzeln kann der Austrocknung entgegengewirkt werden.

Auch die Ernährung spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. So ist Magnesiummangel ebenfalls eine häufige Ursache, weshalb zu einer ausgewogenen und magnesiumreichen Ernährung (z. B. Gemüse und Nüsse) geraten wird.

9 Tipps bei Augenzucken – Lux Augenzentrum

Fazit: Wenn das Augenlid zuckt

Lidzucken ist in der Regel harmlos, bei länger anhaltenden oder neu auftretenden Symptomen sollte jedoch ein Augenarzt aufgesucht werden. Bei Fragen oder Beschwerden können Sie jederzeit einen Termin vereinbaren.

Ich freue mich auf Sie

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