Nachtblindheit: Ursachen und Behandlung

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Nachtblindheit: Ursachen und Behandlung

Kategorien: AugeninformationenVeröffentlicht am: 31. Mai 2019Von 13 min LesezeitAktualisiert: 31. Mai 2019
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Inhaltsverzeichnis

Nachtblindheit

Ursachen, Hintergründe und Behandlungsformen

Sie haben zunehmend Schwierigkeiten, im Dunkeln zu sehen? Dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Sie unter der sogenannten Nachtblindheit, in der medizinischen Fachsprache auch unter den Begriffen Hemeralopie bzw. Nyktalopie bekannt, leiden.

Ob es sich in Ihrem Fall tatsächlich um das Phänomen der Nachtblindheit handelt, erfahren Sie natürlich nur, wenn Sie sich an Ihren Augenarzt wenden. 

Einige Anhaltspunkte liefert Ihnen jedoch bereits dieser Beitrag, der die grundlegenden Informationen zu diesem für die Betroffenen selbstverständlich sehr beängstigenden Zustand kurz, klar und prägnant zusammenfasst.

Was ist Nachtblindheit eigentlich genau?: Annäherung an einen häufig verwendeten Begriff

In der Umgangssprache zeichnet sich eine oftmals allzu freizügige Verwendung des Ausdrucks „Nachtblindheit“ ab. 

Ob es sich bei dem jeweils vorliegenden Sehstörung jedoch tatsächlich um eine essentielle bzw. „echte“ Hemeralopie oder aber um in ihrem Erscheinungsbild ähnliche und somit leicht zu verwechselnde Beschwerden handelt, ist letztendlich nur durch eine genaue Bestimmung der zugrundeliegenden Ursachen möglich.

Grundsätzlich lässt sich die hier zur Diskussion stehende Nachtblindheit als eine Störung von Sinneszellen in der Netzhaut beschreiben. Betroffen sind dabei die sogenannten Stäbchen, die für das Dämmerungssehen, auch skotopisches Sehen genannt, sowie die Hell-Dunkel-Adaptation zuständig sind. Betroffen sind in der Regel beide Augen.

Nachtblindheit bedeutet also in erster Linie, dass es zu Beeinträchtigungen der Anpassungsfähigkeit der Augen an Dunkelheit und Dämmerung kommt. 

In der Medizin wird dieser Zustand als eine Sehstörung der sogenannten Dunkeladaptation bezeichnet. Dass diese eine schwerwiegende Einschränkung bei der Ausführung alltäglicher Tätigkeiten wie beispielsweise des nächtlichen Autofahrens bedeutet, erklärt sich von selbst.

Farbensehen, Dämmerungssehen & Dunkeladaptation

Um das Phänomen der Nachtblindheit besser verstehen zu können, ist das Wissen um einige der wichtigsten beteiligten ‹Akteure› unerlässlich. 

Konkret ist hier natürlich von den sogenannten Zäpfchen und Stäbchen, sprich den in der Netzhaut des Auges befindlichen Lichtsinneszellen (Photorezeptoren) die Rede. 

Gemeinsam ermöglichen diese eine optimale Sicht. Auf den Punkt gebracht ist die Fähigkeit des Schwarz-Weiss-Sehens (Dämmerungs-/Nachtsehens) in der Dunkelheit sowie des Farbensehens bei Helligkeit auf das Vorhandensein der Photorezeptoren zurückzuführen. 

Während die Zäpfchen für die Wahrnehmung unterschiedlicher Farben verantwortlich sind, befähigen die Stäbchen zu einer Unterscheidung zwischen Hell und Dunkel.

Die sogenannte Dunkeladaptation wiederum beschreibt die Anpassung des Auges an veränderte Lichtverhältnisse, die beispielsweise beim Betreten eines verdunkelten Raumes entstehen. 

Dabei handelt es sich um einen Prozess, der sich über die Dauer von 30 Minuten erstrecken kann. Für jeden Mensch bezeichnend ist die Tatsache, dass er innerhalb der ersten 5 Minuten im Dunkeln so gut wie gar nichts sieht, folglich ‹blind› ist.

Exkurs Rhodopsin

Für eine optimale Funktionsweise der für das Hell-Dunkel-Sehen zuständigen Stäbchen ist das lichtempfindliche Sehpigment Rhodopsin unverzichtbar. 

Ein Mangel an dieser auch als Sehpurpur bezeichneten Substanz resultiert somit unweigerlich in dem hier im Zentrum stehenden Phänomen der Nachtblindheit. Verantwortlich ist in erster Linie eine chronische Unterversorgung mit Vitamin A, das als Fundament aller Sehpigmente dient.

Gerade bei Kindern besteht im Falle eines länger anhaltenden Vitamin-A-Defizites die Gefahr einer vollkommenen Erblindung.

Aus biochemischer Sicht handelt es sich bei Rhodopsin um ein Protein, das aus ungesättigtem Aldehyd 11-cis-Retinal sowie Skotopsin bzw. Stäbchen-Opsin besteht. 

In Bezug auf seine Struktur weist das Opsin in den Zapfen- und Stäbchenzellen eine voneinander abweichende Zusammensetzung auf. Das 11-cis-Retinal hingegen ist sowohl bei Zapfen als auch Stäbchen in identischer Form vorhanden. 

Dieses Faktum erklärt, warum Zapfen ausschliesslich auf Farbreize und Stäbchenzellen lediglich auf Hell-Dunkel-Kontraste reagieren. Für den Beginn des Sehvorganges ist die Umwandlung des Retinals von 11-cis-Retinal in all-trans-Retinal bei einfallendem Licht bezeichnend. 

Diese Transformation wiederum führt zu einer Konformationsänderung im Opsin und bedingt durch die Aktivierung des sogenannten G-ProteinsTransducin letztendlich einen zellulären Effekt. 

Im Fachjargon wird dieser Prozess auch als Phototransduktion bzw. visuelle Signaltransduktion bezeichnet. 

Anders ausgedrückt: Die durch den Lichteinfall hervorgerufene Strukturänderung des Moleküls 11-cis-Retinal löst eine Vielzahl unterschiedlicher Prozesse aus, die letztendlich durch die Aktivierung der umliegenden Zellen in einer Weiterleitung der Impulse an das Gehirn resultiert.

Charakteristische Symptome der Hemeralopie

Die mit der Nachtblindheit einhergehende Symptomatik steht in direktem Zusammenhang mit den jeweils zugrundeliegenden Ursachen, auf die in dem folgenden Abschnitt detaillierter eingegangen werden soll. Vergleichbares gilt für möglicherweise auftretende Begleiterscheinungen.

Verallgemeinernd ist hier festzuhalten, dass sich Nachtblindheit in erster Linie durch eine häufig schleichend verlaufende Reduktion des Sehvermögens in der Dämmerung äussert. 

Bedingt wird diese durch eine Funktionsstörung der Adaptationsfähigkeit der Retina (Augennetzhaut) an die Dunkelheit. Bemerkbar macht sich die Hemeralopie vor allem durch einen zunehmenden Verlust der Sehschärfe, der zu einer verschwommenen Wahrnehmung der Umgebung führt.

Weitere Hinweise auf eine Hemeralopie sind ursächlich bedingt und können sich unter anderem in Symptomen wie einer Einschränkung des Gesichtsfeldes, einer reduzierten Farbwahrnehmung, Augenzittern, Trockenheit und/oder Kurzsichtigkeit niederschlagen.

Charakteristisch ist ausserdem, dass Nachtblinde im Hellen in Bezug auf ihr Sehvermögen zumeist keinerlei Einbussen hinnehmen müssen.

Ursachen, Auslöser & begünstigende Faktoren von Nachtblindheit

Handelt es sich um eine essentielle, sprich echte Nachtblindheit und nicht um eine andere, beispielsweise altersbedingte Form der Sehschwäche, so liegt eine Störung bzw. Schädigung der Stäbchen vor. 

Zu der wohl grössten Risikogruppe zählen Menschen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Ist die Nachtblindheit genetisch bedingt, so kann sie bereits im Säuglings- und Kleinkindalter auftreten. 

Zeigt sich die Symptomatik im jungen Erwachsenenalter, so ist die Ursache oftmals in einer Retinopathia pigmentosa zu finden.

Im Folgenden sollen die potentiellen Auslöser einer etwas genaueren Betrachtung unterzogen werden.

Angeborene Hemeralopie: Gendefekte, Erbkrankheiten & Co.

In dieser Kategorie findet sich unter anderem die sogenannte Retinopathia pigmentosa, die eine Vielzahl an erblichen Erkrankungen umfasst. 

Gemeinsam ist diesen eine schleichende Degeneration der Netzhaut (Retina) sowie eine damit einhergehende Zerstörung der Photorezeptoren, die in einer langsamen Verringerung des Sehvermögens in der Dämmerung und letztendlich in vollkommener Nachtblindheit resultiert.

Bei dieser Form von Nachtblindheit lassen sich erste Hinweise in Form einer Einschränkung des Gesichtsfeldes sowie eines reduzierten Dämmersehens bereits bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen feststellen. 

Da es sich bei der Retinopathia pigmentosa um ein sehr ernstes Krankheitsbild handelt, das als eine der primären Ursachen für einen vollständigen Sehverlust bei Menschen im mittleren Lebensabschnitt gilt, ist die frühzeitige Konsultation eines Augenarztes, gefolgt von regelmässigen Kontrolluntersuchungen im Anschluss bzw. in Verbindung mit der jeweils eingeleiteten Therapie zwingend erforderlich.

Bei der kongenitalen stationären Hemeralopie handelt es sich um eine Gruppe von nicht progressiven Erkrankungen der Netzhaut, die ohne nennenswerte Fundusauffälligkeiten auftritt. 

Zu der verschlechterten Sicht bei Dunkelheit können Symptome wie ein unwillkürliches Augenzittern (Nystagmus), eine verminderte Sehschärfe sowie eine erhöhte Blendeempfindlichkeit hinzukommen. 

Im Gegensatz zur Retinopathia pigmentosa, bei der sich die Fähigkeit, im Dunkeln zu sehen, etappenweise mit der zunehmenden Zerstörung der Stäbchen verschlechtert, bleibt die kongenitale stationäre Nachtblindheit ein Leben lang unverändert. 

Als Auslöser werden Mutationen im Erbgut und daraus resultierende Schäden an den Stäbchen verantwortlich gemacht.

Die sehr selten auftretende Morbus Oguchi-Krankheit zählt ebenfalls zu der Kategorie der autosomal-rezessiv vererbten Netzhauterkrankungen, für die eine kongenitale stationäre Nachtblindheit charakteristisch ist.

Leber-Amaurose und Fundus albipunctatus sind weitere erblich bedingte Krankheiten, die sich in Form von Nachtblindheit äussern.

Die Hemeralopie als unmittelbare Folge anderer Krankheitsbilder

Auch Stoffwechselerkrankungen wie die sogenannte Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) können als potentielle Verursacher von Netzhautschäden ebenfalls ein Auftreten von Nachtblindheit begünstigen. 

In der Medizin wird diese Variante der Netzhautdegeneration als diabetische Retinopathie bezeichnet, die im Endstadium zur Erblindung führen kann.

Zu den verbreiteten therapeutischen und präventiven Massnahmen zählt die Laserbehandlung. Hier stehen Patienten und Mediziner jedoch vor der Herausforderung, die jeweiligen Vor- und Nachteile abwägen zu müssen. 

Denn besteht aufgrund der Erkrankung an sich ein erhöhtes Risiko, nachtblind zu werden, so vermag die Lasertherapie dieses nicht zu mindern. Stattdessen nimmt für die Patienten die Hemeralopie-Gefahr nach einer Behandlung weiter zu.

Nachtblindheit durch Vitamin-A-Mangel

Die essentielle Rolle, die Vitamin A als Bestandteil von Sehpurpur (Rhodopsin) spielt, wurde bereits angesprochen. 

Kommt es hier beispielsweise durch chronische Erkrankungen des Darms oder der Bauchspeicheldrüse zu einer Unterversorgung, so kann dies weitreichende Folgen für das Sehvermögen im Dunkeln haben. 

Als Auslöser für ernste Augenerkrankungen bis hin zur Erblindung trifft ein Vitamin-A-Mangel vor allem Kinder und Erwachsene in tropischen Ländern, da eine Versorgung mit dem lebenswichtigen Vitalstoff über die Ernährung nicht gewährleistet werden kann.

Weitere Faktoren, die ein reduziertes Sehvermögen im Dunkeln auslösen können

Dass der in der Medizin als Hemeralopie bezeichnete Zustand oftmals aufgrund einer ähnlichen Symptomatik mit anderen Formen eines eingeschränkten Nachtsehens beim Dämmerlicht verwechselt wird, wurde bereits angedeutet.

Leiden Sie beispielsweise unter einem Grauen Star (Katarakt), so begünstigt die für dieses Krankheitsbild charakteristische Linsentrübung eine verstärkte Lichtstreuung. 

Im Alltag äussert sich diese beispielsweise ebenfalls durch ein vermindertes Sehvermögen beim ungeschützten Blick in das grelle Licht von Scheinwerfern.

Nicht zu verwechseln ist die echte Nachtblindheit auch mit einer sogenannten Nachtkurzsichtigkeit, die durch die im Dunkeln bzw. auch beim Dämmerlichtgeweitete Pupille entstehen kann. Dieses Phänomen hat keinerlei Auswirkungen auf das in der Regel einwandfreie Sehvermögen am Tag.

Die wichtigsten Schritte bei der Diagnosefindung

In Anbetracht der Vielzahl an möglichen Ursachen, die bei einer zu späten oder ausbleibenden Behandlung ernste Folgeschäden nach sich ziehen können, kann hier nur zu einer umgehenden Konsultation eines Augenarztes bei Auftreten der ersten Symptome geraten werden. 

Neben einer naheliegenden Verschlechterung der Prognose im Falle einer diesbezüglichen Nachlässigkeit gefährden Betroffene nicht nur sich selbst, sondern auch andere, da beispielsweise das sichere Führen eines Fahrzeuges in den Nachtstunden nicht mehr gewährleistet ist.

Die erste Vorsprache beim Augenarzt beginnt in der Regel mit einer sogenannten Anamnese, die der Ermittlung der Krankengeschichte sowie der aktuellen Beschwerden dient. 

Dabei wird unter anderem die Frage geklärt, ob bereits Familienmitglieder unter der Nachtblindheit bzw. unter Krankheiten, die diese verursachen können, leiden. Ist dies der Fall, so liegt eine Form der genetischen Hemeralopie nahe.

Im Anschluss an das Patientengespräch folgen Untersuchungen, die unter anderem dem Ausmessen des Gesichtsfeldes sowie der Überprüfung der allgemeinen Sehfähigkeit, der Sehschärfe und des Farbsehvermögens dienen.

Eine wichtige Rolle kommt dabei dem sogenannten Adaptometer zu, mit dem sich die Dunkeladaptation, sprich die Anpassungsfähigkeit des Auges an die Dunkelheit messen lässt.

Das Elektroretinogramm (ERG) wiederum findet Verwendung, wenn eine Retinopathia pigmentosa als Auslöser für die Nachtblindheit vermutet wird. 

Dabei handelt es sich um ein diagnostisches Hilfsmittel, das die Funktion der Netzhaut durch das Aufzeichnen der Reaktion der Sinneszellen auf Lichtreize untersucht.

Therapeutische Bemühungen: Ist Nachtblindheit heilbar?

Bei der Beantwortung dieser Frage kommt es entscheidend auf die jeweils zugrundeliegenden Ursachen an:

  • Ist von der Retinopathia pigmentosa, sprich einer Form der angeborenen Netzhautdegeneration die Rede, so besteht kaum Hoffnung. Vergleichbares gilt für viele erworbene Varianten der Nachtblindheit, die auf ernste Grunderkrankungen zurückzuführen sind.
  • Verschiedene Forschungsansätze, die unter anderem eine Gentherapie für Sonderformen der erblich bedingten RP in Erwägung ziehen, werden noch geprüft.
  • Im Gegensatz zu dieser eher trostlosen Prognose lassen sich Ursachen wie der beschriebene Vitamin-A-Mangel mühelos behandeln. Erforderlich ist hierzu nur eine regelmässige gezielte Versorgung mit essentiellen Vitalstoffen, allen voran natürlich Vitamin A. Oftmals genügt bereits die Umstellung auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung, die viel Eier, Fisch und Fleisch als zuverlässige Vitamin-A-Lieferanten enthält. Gemüse wie Paprika, Tomaten und Karotten sollte ebenfalls auf dem täglichen Speiseplan stehen, da es reich an beta-Carotin, dem Vorläufer von Vitamin A, ist.

Verlauf & Prognose

Auf die für den Verlauf der erworbenen sowie der angeborenen Form von Nachtblindheit typischen Elemente wurde bereits hingewiesen.

Zusammengefasst unterscheidet sich die im Rahmen einer erblichen Retinopathia pigmentosa auftretende Nachtblindheit von den Formen, die in Verbindung mit anderen kongenitalen (angeborenen) Varianten entstehen, wie folgt: 

Bei einer RP erfolgt die Reduktion der Fähigkeit zum Nacht- und Dämmerungssehen schrittweise, während die Nachtblindheit bei anderen Erbkrankheiten konstant bleibt.

Die Prognose bei kongenitalen Formen der Hemeralopie ist ungünstig, da bis dato weder eine wirksame Therapie für das Phänomen an sich noch für die verursachenden Erkrankungen bzw. Defekte gefunden werden konnte.

Bei dem erworbenen Pendant von Nachtblindheit hängt der Verlauf gleichermassen von der Ursache ab. Jedoch handelt es sich hier häufiger um eine zeitlich limitierte Erscheinung mit weitaus besserer Prognose, insofern die jeweiligen Auslöser auf eine Behandlung ansprechen. 

Bei einem Vitamin-A-Mangel beispielsweise verschwinden die Symptome in der Regel, sobald der Vitamin-A-Haushalt durch eine tägliche Vitalstoff-Versorgung wieder im Gleichgewicht ist.

Anmerkungen zu präventiven Massnahmen

In Bezug auf eine Prävention von Nachtblindheit (Hemeralopie) sind ähnlich wie bei der Therapie bis dato noch keine durchweg erfolgversprechenden Mittel bekannt.

Einer durch ein Defizit an Vitamin A verursachten Nachtblindheit lässt sich ganz einfach durch eine regelmässige und ausreichende Versorgung mit dem lebenswichtigen Vitalstoff vorbeugen. 

In der Regel reicht hier eine gesunde Ernährungsweise aus. In besonderen Lebensphasen wie Schwangerschaft und Stillzeit, die dem Körper mehr Energie abverlangen, kann das Verabreichen von Vitamin A in konzentrierter Form als Kapsel oder Brausetablette sinnvoll sein. 

Im Zweifelsfall sollten Sie Ihren Arzt befragen und sich auf einen potentiellen Vitamin-A-Mangel hin testen lassen.

Bei der erblich bedingten Hemeralopie gibt es keine Möglichkeit der Prävention. 

Wurde bei Ihnen bereits eine angeborene Variante der Hemeralopie festgestellt, so können Sie lediglich im Vorfeld testen lassen, wie hoch das Risiko ist, dass Ihre Kinder gleichermassen an diesem Phänomen der eingeschränkten Sicht im Dunkeln leiden werden.

Abschliessende Hinweise

Zu betonen ist an dieser Stelle erneut, dass Sie bei einer verschlechterten Sicht im Dunkeln oder bei Dämmerlicht möglichst rasch Ihren Augenarzt aufsuchen sollten.

Reagieren Sie beim Autofahren besonders empfindlich, wenn Sie von den Scheinwerfern entgegenkommender Verkehrsteilnehmer im Dämmerlicht geblendet werden? 

Oder dauert es länger als gewohnt, bis sich Ihre Augen in einem Raum ohne Lichtquelle an die Dunkelheit gewöhnen? 

Verschwimmen Objekte bei einsetzender Dämmerung vor Ihren Augen, gleichwohl Sie am helllichten Tag keinerlei Probleme mit der Sehschärfe haben?

Dann ist es allerhöchste Zeit, sich an Ihren Augenarzt in Zürich Opfikon zu wenden, um den Ursachen für diese Symptomatik auf den Grund zu gehen. 

Vielleicht benötigen Sie einfach nur eine (neue) Brille, vielleicht handelt es sich aber auch um eine der in diesem Beitrag beschriebenen Formen von Nachtblindheit.

Bis zu einer vollständigen Wiederherstellung Ihres Sehvermögens im Dunkeln sollten Sie sich und Ihre Umgebung schützen, indem Sie sich auf die veränderten Sichtverhältnisse einstellen und beispielsweise nach Einbruch der Dunkelheit auf das Autofahren verzichten.

Grundsätzliche Tipps zur Schonung Ihrer Augen bei Nachtfahrten umfassen eine optimale Einstellung Ihrer Scheinwerfer und saubere Windschutzscheiben. 

Darüber hinaus sollten Sie niemals direkt in das Scheinwerferlicht entgegenkommender Fahrzeuge schauen, sondern Ihren Blick stattdessen auf die rechte Strassenseite richten.

Quellen

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