Zystoides Makulaödem

Zystoides Makulaödem

Kategorien: Syndrome & Augenerkrankungen, UncategorizedVeröffentlicht am: 14. Dezember 2023Von 3,6 min LesezeitAktualisiert: 1. April 2024

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Inhaltsverzeichnis

zystoides makulaoedem

Einführung

Das zystoide Makulaödem (CME) stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Sehvermögen dar, da es die Makula, den für das zentrale und scharfe Sehen verantwortlichen Teil der Netzhaut, betrifft. Diese Erkrankung tritt auf, wenn Flüssigkeit in der Makula akkumuliert und zystenähnliche Räume bildet. Diese Flüssigkeitsansammlungen verursachen eine Schwellung in der Makula, was zu einer Verzerrung des zentralen Sehens führen kann. CME kann in verschiedenen Graden auftreten, von milden Symptomen, die kaum wahrnehmbar sind, bis hin zu schweren Fällen, die zu einem signifikanten Verlust des Sehvermögens führen können.

Ursachen des Zystoides Makulaödem

Die Ursachen des CME sind vielfältig und oft mit anderen Augenerkrankungen oder systemischen Bedingungen verbunden:

  • Augenoperationen: Operationen, insbesondere Kataraktoperationen, können die Entstehung eines CME begünstigen. Die genauen Mechanismen sind nicht vollständig verstanden, aber man vermutet, dass operative Eingriffe, die Veränderungen in der inneren Augenstruktur bewirken, Entzündungsreaktionen auslösen können, die zur Flüssigkeitsansammlung führen.
  • Netzhauterkrankungen: Verschiedene Netzhauterkrankungen wie diabetische Retinopathie, Venenverschlüsse oder Retinopathia pigmentosa können die Blutgefässe schädigen, was zu einer erhöhten Durchlässigkeit und damit zu Flüssigkeitsansammlungen führt.
  • Entzündliche Augenerkrankungen: Chronische Entzündungen im Auge, wie Uveitis, können die Blut-Retina-Schranke beeinträchtigen und zu einem Flüssigkeitsaustritt in die Makula führen.
  • Medikamenteneinwirkung: Der Gebrauch bestimmter Medikamente, vor allem Steroide, kann die Gefässpermeabilität erhöhen und somit die Entstehung eines CME fördern.
    Genetische Faktoren: In seltenen Fällen kann eine genetische Veranlagung die Entwicklung eines CME begünstigen, oft in Verbindung mit anderen erblichen Augenleiden.

Symptome

Die Symptome eines CME können von Person zu Person variieren und umfassen in der Regel:

  • Verschwommenes Sehen: Dies äussert sich oft in einer generellen Unschärfe im zentralen Sehfeld, die das Lesen und Erkennen von Gesichtern erschwert.
  • Verzerrtes Sehen (Metamorphopsie): Betroffene berichten häufig von welligen oder verzerrten Linien, was auf eine Schwellung in der Makula hindeutet.
  • Farbwahrnehmungsstörungen: Farben können blasser erscheinen oder es kann schwierig sein, zwischen bestimmten Farbtönen zu unterscheiden.
  • Zentrales Skotom: Ein zentraler blinder Fleck kann in fortgeschrittenen Fällen auftreten, was die Fähigkeit, feine Details zu sehen, stark beeinträchtigt.

Diagnose

Die Diagnose eines CME erfordert eine gründliche Untersuchung und umfasst verschiedene Verfahren:

  • Augenuntersuchung: Eine detaillierte Untersuchung des Augenhintergrundes durch einen Augenarzt ist der erste Schritt zur Diagnose eines CME.
  • Optische Kohärenztomographie (OCT): Diese moderne Bildgebungstechnik ist besonders nützlich, um die Schichten der Netzhaut zu visualisieren und die Flüssigkeitsansammlung genau zu lokalisieren.
  • Fluoreszenzangiographie: Ein spezieller Farbstoff, der in die Blutbahn injiziert wird, hilft bei der Darstellung der Blutgefässe in der Netzhaut und kann Leckagen aufzeigen, die auf ein CME hinweisen.

Behandlung

Die Aussichten auf Heilung sind in den meisten Fällen positiv. Die Behandlung eines CME ist abhängig von der zugrundeliegenden Ursache und kann verschiedene Ansätze umfassen:

  • Medikamentöse Therapie: Dies kann die Verabreichung von entzündungshemmenden Medikamenten, Steroiden oder anderen spezifischen Medikamenten umfassen, um die Entzündung zu reduzieren und die Flüssigkeitsansammlung zu kontrollieren.
  • Intravitreale Injektionen: Medikamente wie Anti-VEGF-Therapien werden direkt in das Auge injiziert, um abnormales Gefässwachstum zu hemmen und die Flüssigkeitsansammlung zu reduzieren.
  • Lasertherapie: Bei bestimmten Arten von Netzhauterkrankungen kann eine Laserbehandlung dazu beitragen, die zugrundeliegende Ursache des CME zu behandeln und so das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Prävention und Management

Zur Vorbeugung und zum Management von CME gehören verschiedene Massnahmen:

  • Regelmässige augenärztliche Kontrollen: Personen mit Risikofaktoren wie Diabetes oder einer Vorgeschichte von Augenoperationen sollten regelmässige Augenuntersuchungen durchführen lassen.
  • Kontrolle von systemischen Erkrankungen: Eine effektive Kontrolle von Diabetes, Bluthochdruck und anderen systemischen Erkrankungen kann das Risiko eines CME verringern.
  • Vermeidung bestimmter Medikamente: Insbesondere der Einsatz von Steroiden sollte, wenn möglich, vermieden oder engmaschig überwacht werden.

Fazit

Das zystoide Makulaödem ist eine komplexe Erkrankung, die eine frühzeitige Diagnose, eine individuelle Behandlung und eine sorgfältige Überwachung erfordert. Ein umfassendes Verständnis der Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten ist entscheidend, um das Sehvermögen effektiv zu schützen und zu erhalten. Durch die Kombination aus medizinischer Behandlung und regelmässiger Überwachung können Menschen mit CME ein besseres Sehvermögen und eine höhere Lebensqualität erreichen.

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