Doppelbilder sehen (Doppeltsehen): Ursachen und Therapie
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Die Diplopie bezeichnet das Sehen von doppelten Bildern. In den meisten Fällen ist dies zwar harmlos, doch manchmal verbirgt sich dahinter eine ernsthafte Erkrankung, die dringend ärztlich untersucht werden muss.
In diesem Beitrag erfahren Sie, was Sie dagegen machen können und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten.
Doppelbilder sehen: Was ist das?
Das Sehen von Doppelbildern, medizinisch als Diplopie bezeichnet, tritt auf, wenn die visuelle Wahrnehmung nicht zu einem einheitlichen Bild zusammengeführt wird. Dies führt dazu, dass Objekte doppelt erscheinen – entweder horizontal, vertikal oder diagonal versetzt.
Doppelbilder beeinträchtigen den Alltag erheblich. Sie verursachen Unsicherheiten beim Gehen und Stehen, können Schwindel auslösen und die Orientierung erschweren.
Monokulare Diplopie
Bei der monokularen Diplopie entsteht das Doppelbild durch ein einzelnes Auge und bleibt bestehen, wenngleich das andere Auge abgedeckt wird. Diese Form der Doppelbildwahrnehmung ist häufig auf Veränderungen innerhalb des Auges selbst zurückzuführen. Mögliche Ursachen sind beispielsweise Trübungen der Augenlinse, wie sie beim Grauen Star (Katarakt) auftreten.
Binokulare Diplopie
Bei der binokularen Diplopie treten Doppelbilder nur auf, wenn beide Augen geöffnet sind. Schließt man ein Auge, verschwindet das Doppelbild. Ursache ist meist eine gestörte Zusammenarbeit der Augen, wodurch die Sehachsen nicht mehr exakt auf das gleiche Ziel ausgerichtet sind. Häufig liegt eine Augenmuskellähmung oder eine Störung der Nerven vor, die die Augenbewegungen steuern.
Ursachen: Wie entstehen Doppelbilder?
Die Ursachen einer Diplopie sind vielfältig: Durchblutungsstörungen, Entzündungen oder Infektionen können ebenso eine Rolle spielen wie Übermüdung. Auch bestimmte Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Multiple Sklerose können zu Doppelbildern führen.
Ursachen für Monokulare Doppelbilder
Monokulare Doppelbilder betreffen nur ein Auge und bleiben auch dann bestehen, wenn das betroffene Auge abgedeckt wird. In diesen Fällen liegt die Ursache meist direkt im Auge selbst.
Normalerweise bündeln die Hornhaut und die Augenlinse das einfallende Licht so, dass es exakt auf einen Punkt der Netzhaut trifft. Ist dieser Prozess gestört, beispielsweise durch eine Unregelmäßigkeit der Hornhaut oder eine Trübung der Linse, kann das Licht leicht versetzt auftreffen. Dies führt zu einer unscharfen oder doppelten Wahrnehmung.
Ursachen für binokulare Doppelbilder
Binokulare Doppelbilder treten auf beiden Augen auf, verschwinden jedoch, sobald ein Auge geschlossen wird. Die Doppelbilder können seitlich versetzt, gekippt oder auch übereinander erscheinen. Oft hängt ihr Auftreten von der Blickrichtung ab.
Der Grund für binokulare Diplopie liegt in einer fehlerhaften Ausrichtung der Augen. Wenn die Augenmuskeln nicht optimal zusammenarbeiten, kann das Gehirn die Seheindrücke beider Augen nicht mehr zu einem einzigen Bild verarbeiten. In harmlosen Fällen kann dies durch Müdigkeit oder Erschöpfung verursacht werden, da die Augenmuskeln vorübergehend geschwächt sind.
Weitere mögliche Auslöser sind neurologische oder vaskuläre Erkrankungen wie ein Hirntumor, ein Schlaganfall oder eine Kopfverletzung. Auch Lähmungen der Hirnnerven können zu binokularen Doppelbildern führen.
Eine seltenere, aber mögliche Ursache ist außerdem Keratokonus, eine fortschreitende Veränderung der Hornhaut, die zu verzerrtem Sehen, verschlechterter Sehschärfe und Doppelbildern führen kann.
Begleitsymptome von Doppeltbilder
Je nach Ursache kann das Sehen von Doppelbildern mit weiteren Beschwerden einhergehen. Häufige Begleitsymptome sind:
- Augenschmerzen oder Schmerzen bei Augenbewegungen
- Schwellungen der Augenlider
- Hängendes Oberlid (Ptose)
- Eingesunkenes Auge (Enophthalmus) oder hervortretendes Auge (Exophthalmus)
Da Doppelbilder die Wahrnehmung der Umgebung erheblich beeinträchtigen können, treten oft zusätzliche Beschwerden wie Schwindel, Gangunsicherheit und Orientierungsschwierigkeiten auf.
Diagnose bei Doppeltsehen
Um die Ursache für das Sehen von Doppelbildern zu ermitteln, beginnt die Diagnose mit einer ausführlichen Anamnese. Dabei stellt der Augenarzt gezielte Fragen zur Krankengeschichte, zu bestehenden Vorerkrankungen und zur Art der Beschwerden. Auf diese Weise können mögliche Auslöser eingegrenzt oder ausgeschlossen werden.
Im Anschluss folgen verschiedene diagnostische Tests, mit denen überprüft wird, ob es sich um eine monokulare oder binokulare Diplopie handelt. Je nach Befund können weitere Untersuchungsmethoden erforderlich sein, darunter:
- Sehtests und Augenbeweglichkeitsprüfungen
- Untersuchung der Augenstellung und der Pupillenreaktion
- Bildgebende Verfahren, wie Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT), um strukturelle oder neurologische Ursachen auszuschließen
Durch eine umfassende augenärztliche Untersuchung kann die genaue Ursache der Doppelbilder festgestellt und eine gezielte Therapie eingeleitet werden.
Behandlung bei Doppelbildern
Die Behandlung beziehungsweise Therapie erfolgt je nach Ursache. Es gibt verschiedene therapeutische sowie Untersuchungsmethoden. Wichtig ist eine zielgerichtete Behandlung, die Begleitsymptome ebenfalls therapiert.
Sollte eine Grunderkrankung des Patienten der Auslöser sein, dann wird diese gezielt behandelt. Bei einer Entzündung helfen Augensalben und Augentropfen, während in anderen Fällen eine Anpassung der Sehhilfe oder ein operativer Eingriff – wie bei einer Schielerkrankung – erforderlich sein kann.
Wenn Sie unter dem Doppeltsehen und Augenschmerzen leiden, können Sie jederzeit einen Termin bei uns vereinbaren. Mithilfe unserer modernen Geräte und Hilfsmittel der Augenheilkunde können wir die Beschwerden lindern und langfristig behandeln. Unsere Augenärzte im Glattpark (Opfikon) stehen jederzeit gerne zur Verfügung.
Quellen
- Timothy L Jackson: Moorfields Manual of Ophthalmology, third edition, Seite 7–8.
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