Keratitis marginalis

Keratitis marginalis

Kategorien: AugenentzündungenVeröffentlicht am: 27. August 2023Von 5,4 min LesezeitAktualisiert: 28. August 2023

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Augenheilkunde

Mehr über mich und meine Karriere finden Sie auf meiner Profilseite

Teilen Sie diesen Artikel!

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Augenheilkunde

Mehr über mich und meine Karriere finden Sie auf meiner Profilseite

Teilen Sie diesen Artikel!

Inhaltsverzeichnis

keratitis marginalis

Keratitis Marginalis: Einleitung

Keratitis marginalis (Hornhautrandentzündung) ist eine Entzündung der Hornhaut (Kornea) des Auges. Sie betrifft insbesondere den Randbereich der Hornhaut. Diese Bedingung kann verschiedene Ursachen haben und, wenn sie nicht angemessen behandelt wird, zu Sehstörungen oder sogar zum Verlust des Sehvermögens führen. In diesem Artikel werden wir die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung der Keratitis marginalis diskutieren.

Ätiologie der Keratitis marginalis

Die überwiegende Mehrheit der Patienten mit einer Hornhautrandentzündung zeigt klinische Symptome einer Staphylokokken-Blepharitis/Konjunktivitis oder einer asymptomatischen Staphylokokken-Besiedelung des Augenlids.

Es wird angenommen, dass die Hornhautrandentzündung durch eine entzündliche Reaktion gegen staphylokokkale Antigene entsteht und nicht durch eine direkte staphylokokkale Infektion der Hornhaut. Diese bakteriellen Antigene in der peripheren Hornhaut könnten eine Typ-III-Überempfindlichkeitsreaktion auslösen. In diesem Prozess bilden und lagern sich Immun-Komplexe in der peripheren Hornhautstroma ab, was zu einer Entzündungsreaktion führt, die als katarrhalisches Infiltrat bekannt ist. Diese Läsion kann sich weiterentwickeln und zu einem marginalen Geschwür führen.

Die Läsionen treten typischerweise in Bereichen auf, die in direktem Kontakt zwischen der peripheren Hornhaut und dem Lidrand stehen. Dies bestätigt die Verbindung zwischen der Keratitis und der S. aureus-Besiedelung. Es wird vermutet, dass Unterschiede in Anatomie und Chemie zwischen der zentralen und peripheren Hornhaut zur Entstehung der Hornhautrandentzündung beitragen. Die periphere Hornhaut hat höhere Konzentrationen bestimmter Proteine und Langerhans-Zellen, die eine Immunantwort begünstigen könnten.

Ein wichtiger Risikofaktor für die Erkrankung ist das Vorhandensein langanhaltender Blepharitis, Konjunktivitis oder Meibomitis. In den meisten Fällen wird das Vorhandensein von katarrhalischen Infiltraten mit Staphylokokken-Blepharokonjunktivitis in Verbindung gebracht, obwohl bei Patienten mit marginaler Keratitis auch andere Mikroorganismen isoliert wurden.

Die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache, insbesondere der Blepharitis, ist die wichtigste präventive Massnahme gegen die Keratitis marginalis. Bei der Hornhautentzündung entzündet sich der durchsichtige Teil der äußeren Augenhaut, was zu starken Schmerzen führen kann. Die Auslöser oft sind Bakterien, Viren oder Parasiten. Eine Keratitis kann aber auch eine nicht infektiöse Ursachen haben, wie beispielsweise UV-Strahlung oder ins Auge eingedrungene Fremdkörper.

Symptome der Keratitis marginalis

Die häufigsten Symptome einer Hornhautentzündung sind:

Diagnose der Hornhautrandentzündung

Wenn der Verdacht auf eine Hornhautrandentzündung besteht, wird ein Augenarzt eine gründliche Untersuchung des Auges durchführen. Dies kann beinhalten:

  • Spaltlampenuntersuchung: Mit Hilfe einer speziellen Lampe wird die Vorderseite des Auges, einschliesslich der Hornhaut, vergrössert dargestellt.
  • Kulturabstriche: Um die genaue Ursache der Entzündung zu bestimmen, kann der Arzt einen Abstrich von der Hornhautoberfläche nehmen und ihn auf bakterielle Infektionen untersuchen.
  • Allergietests: Wenn eine allergische Reaktion vermutet wird, können spezielle Tests durchgeführt werden, um die genaue Ursache zu ermitteln.

Differentialdiagnosen

Differentialdiagnosen sind wichtig, um andere Erkrankungen oder Zustände auszuschliessen, die ähnliche Symptome wie die vermutete Krankheit aufweisen. Bei der Diagnose einer Hornhautrandentzündung könnten folgende Erkrankungen oder Zustände in Betracht gezogen werden:

  • Herpes Simplex Keratitis: Dies ist eine virale Infektion der Hornhaut, die durch Herpesviren, genauer gesagt den Erregern Herpes-simplex-Viren verursacht wird. Sie kann Schmerzen, Rötungen und Sehstörungen verursachen.
  • Keratitis durch Akanthamöben: Diese seltene Art von Keratitis wird durch ein mikroskopisch kleines Amöben verursacht und betrifft häufig Kontaktlinsenträger.
  • Fremdkörper auf der Hornhaut: Ein kleiner Fremdkörper auf der Oberfläche des Auges kann ähnliche Anzeichen wie eine Hornhautentzündung verursachen.
  • Trockenes Auge (Keratoconjunctivitis sicca): Diese Erkrankung tritt auf, wenn die Augen nicht genügend Tränen produzieren, um die Hornhaut zu befeuchten. Dies kann zu Reizungen und Entzündungen führen.
  • Ulcus corneae (Hornhautgeschwür): Dies ist ein offenes Geschwür auf der Hornhaut, das durch eine Infektion oder durch eine Verletzung verursacht werden kann.
  • Keratitis punctata: Dabei handelt es sich um kleine, punktförmige Entzündungen auf der Hornhaut.
  • Allergische Konjunktivitis: Während dies hauptsächlich die Bindehaut betrifft, können einige der Krankheitszeichen ähnlich denen einer Keratitis sein.
  • Phlyktänuläre Keratitis: Dies ist eine entzündliche Erkrankung, die kleine, erhabene Läsionen auf der Hornhaut verursacht und oft mit Tuberkulose oder Staphylokokken-Infektionen in Verbindung gebracht wird.
  • Keratitis durch andere Infektionen: Andere bakterielle, virale oder pilzliche Infektionen können ebenfalls eine Hornhautentzündung verursachen. Es handelt sich dann um eine bakterielle Keratitis. Diese Form der Bindehautentzündung ist infektiös / ansteckend.

Es ist wichtig, dass Augenärzte eine umfassende Anamnese und Untersuchung durchführen, um die genaue Ursache der Symptome zu ermitteln und andere mögliche Erkrankungen auszuschliessen. Ein genauer Diagnoseprozess gewährleistet, dass der Patient die richtige Behandlung erhält.

Behandlung der Hornhautrandentzündung

Das primäre Ziel der Behandlung besteht darin, die lokale Entzündung zu reduzieren und das Risiko zukünftiger Schübe durch die Verringerung von Staphylokokken-Antigenen am Lidrand und auf der Hornhautoberfläche zu minimieren.

Topische Kortikosteroide (kortisonhaltige Augentropfen) sind das Hauptmittel zur Behandlung der lokalen Entzündung, insbesondere bei Fällen von peripheren stromalen Infiltraten ohne epitheliale Defekte. In Fällen, in denen ein epithelialer Defekt vorliegt, sollten Steroide mit Bedacht eingesetzt werden. Sie sollten in Kombination mit einem Breitspektrum-Antibiotikum (antibiotische Augentropfen) angewendet und engmaschig überwacht werden.

Auch eine Behandlung in Richtung Lidrandentzündung (Blepharitis) sollte verschrieben werden: Die Empfehlung einer angemessenen Lidhygiene, topische Antibiotika-Salben, orale Antibiotika bei Bedarf (wie Doxycyclin, Tetracycline oder Azithromycin) und kurze Kuren mit topischen Steroiden können hilfreich sein, um die zugrundeliegende Blepharitis zu kontrollieren. Bei Pilz-Infektionen werden Antimykotika eingesetzt.

Prävention

Um das Risiko einer Hornhautrandentzündung zu verringern:

  • Vermeiden Sie das Teilen von Augen-Makeup oder Kontaktlinsen.
  • Waschen Sie Ihre Hände gründlich, bevor Sie Ihre Augen berühren.
  • Verwenden Sie Kontaktlinsen gemäss den Anweisungen und reinigen Sie sie regelmässig.
  • Suchen Sie bei Augenverletzungen sofort einen Arzt auf.
  • Behandeln Sie ihre Lidrandentzündung rechtzeitig.

Schlussfolgerung

Hornhautrandentzündung ist eine ernsthafte Erkrankung, die ohne angemessene Behandlung zu dauerhaften Schäden am Auge führen kann. Bei Anzeichen oder Symptomen ist es wichtig, schnell zu handeln und einen Fachmann aufzusuchen. Mit der richtigen Vorsorge und Behandlung kann das Sehvermögen geschützt und wiederhergestellt werden.

Wir vom Augenzentrum Lux behandeln auch andere Formen von Konjunktivits und Hornhautentzündungen. Dazu gehören z.B. die Keratokonjunktivitis epidemica (ausgelöst durch Adenoviren), Keratitis superficialis punctata oder die Mykotische Keratitis. Bei der Keratitis superficialis punctata sind die Symptome Rötung, Tränenträufeln, Photophobie (Lichtscheu) und eine leichte Verschlechterung der Sehschärfe.

Nach oben