Eales-Krankheit (Morbus Eales)

Eales-Krankheit (Morbus Eales)

Kategorien: Syndrome & AugenerkrankungenVeröffentlicht am: 23. Oktober 2022Von 4 min LesezeitAktualisiert: 23. Oktober 2022

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Inhaltsverzeichnis

eales krankheit

Was ist die Eales-Krankheit?

Das Eales-Syndrom ist eine Erkrankung des Auges, bei der es sich um eine die zu eine Perivaskulitis der Netzhaut-Gefäße handelt , die häufig in beiden Augen auftritt. Sie kann zu einer Beeinträchtigung der Sehkraft, retinalen Schädigungen und Glaskörperblutungen führen. Die Ätiologie ist unklar.

Die Eales-Krankheit verläuft in drei aufeinanderfolgenden Stadien:

  1. Entzündung
  2. Okklusion
  3. Neovaskkularisation

Morbus Eales tritt zunächst meist nur auf einem Auge auf. In 50 bis 90 Prozent der Fälle ist nach 3 bis 10 Jahren aber auch das zweite Auge betroffen. Die einzelnen Stadien können sich häufig wiederholen. Wenn es häufig zu Glaskörperblutungen kommt, können Risse oder eine Ablösung der Netzhaut die Folge sein.

Welche Ursachen hat die Eales-Krankheit?

Die Ursachen der Eales-Krankheit sind noch nicht bekannt. Die Krankheit tritt weltweit auf, gehäuft allerdings auf dem indischen Subkontinent. Dort ist einer von 200 bis 250 Augenpatienten von Morbus Eales betroffen. Die Patienten sind überwiegend junge Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Die Krankheit tritt meist nur auf einem Auge und spontan auf, ohne vorausgehende Entzündungen oder Verletzung. Die Ätiologie der ED bleibt schwer fassbar.

Welche Symptome treten bei Morbus Eales auf?

In einem frühen Stadium verläuft das Eales-Syndrom oft symptomlos. Mit Fortschreiten der Krankheit berichten Patienten häufig über eine verschwommene Sicht. Sie sehen Flecken und spinnwebenartige Schlieren. Glaskörperblutungen führen dazu, dass Patienten Bereiche im Gesichtsfeld rötlich wahrnehmen.

Die zu Grunde liegenden Gefässschädigungen können in der Vorderkammer des Auges eine Rubeosis iridis und ein Glaukom auslösen. In der Hinterkammer des Auges kommt es zu Glaskörperblutungen und Traktionsamotio sowie in späteren Stadien zu einer proliferativen Retinopathie, zu retinalen Blutungen und einer Periphlebitis retinae.

Auch Kopfschmerzen, chronische Verstopfung, Nasenbluten, Dyspepsie sowie eine schwankende periphere Durchblutung werden auf die Eales-Krankheit zurückgeführt.

Wie wird die Erkrankung diagnostiziert?

Bei der Diagnose der Eales-Krankheit wird hauptsächlich die Fluoreszenzangiografie diagnostiziert. Hierbei können frühe Veränderungen wie eine Periphlebitis, eine vaskuläre Ummantelung und netzartige intraretinale Neovaskularisationen erkannt werden.

Ein Ultraschall hilft bei der Diagnostik, Glaskörperblutungen und eine Netzhautablösung auszuschliessen.

Mit der okulären Kohärenztomographie (OCT) kann die Netzhaut hochauflösend dargestellt werden. So kann überprüft werden, ob in bestimmte Regionen des Auges bereits eine beginnende Neovaskularisation, Glaskörperblutungen oder ein Makulaödem vorliegt.

Differentialdiagnosen

Die Eales-Krankheit ist von folgenden Krankheiten abzugrenzen:

Wie wird die Eales-Krankheit behandelt?

Im Moment sind keine Ursachen der Eales-Krankheit bekannt. Das erschwert die Suche nach einer kausalen Therapie. Morbus Eales kann daher im Moment weder geheilt noch ihr Verlauf abgemildert werden.

Die Symptome der Eales-Krankheit werden systematisch behandelt. Dies ist abhängig vom jeweiligen Stadium, in dem sich die Krankheit bereits befindet.

Durch eine initiale systemische Kortikosteroidtherapie kann eine Verbesserung des Sehvermögens erreicht werden. Bei Neovaskularisaton der Netzhaut wird eine Laser-Photokoagulation eingesetzt. Wenn sich Glaskörperblutungen über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten nicht auflösen, ist eine Vitrektiomie angeraten. Diese ist ebenfalls bei einer traktiven Netzhautablösung sowie einer sekundären epiretinalen Gliose induziert. Ausserdem werden Injektionen von Steroiden und Antituberkulosemittel eingesetzt.

Die intravitreale Injektion von VEGF-Hemmern kann zu einer vorübergehenden Regression der aktiven Veränderungen führen und eine erfolgreiche Laser-Koagulation ermöglichen. Die Behandlung muss im Einzelfall erwogen werden, wird aber momentan als endgültige Therapieform für die Eales-Krankheit diskutiert.

Welche Komplikationen sind bei der Eales-Krankheit möglich?

Als mögliche Komplikationen von Morbus Eales können Störungen des zentralen Nervensystems auftreten, vor allem:

  • Parästhesie: eine Form der Sensibilitätsstörung, die zu einem unangenehmen Körperempfinden führt
  • Sprachstörungen
  • Ataxie: Bewegungsstörungen

Prognose der Eales-Krankheit

Das Eales-Syndrom kann sich spontan zurückentwickeln oder im Verlauf voranschreiten. Treten bei dabei nur selten Glaskörperblutungen auf, führt dies in der Regel nicht zu einer Beeinträchtigung des Sehvermögens. Einige Patienten leiden jedoch an immer wiederkehrenden Glaskörperblutungen, Netzhautablösungen sowie Makulaänderungen, die ein starkes visuelles Defizit verursachen können. Eine Erblindung im Rahmen des Eales-Syndroms ist jedoch selten.

Wenn Sie mehr Infos über diese Erkrankung benötigen, können Sie gerne unsere Augenärzte in Opfikon schriftlich oder telefonisch kontaktieren.

Zusammenfassung

Morbus Eales ist eine Augenkrankheit unbekannten Ursprungs, die gehäuft bei männlichen Patienten in Indien auftritt. Es handelt sich um eine entzündliche Erkrankung, die im fortgeschrittenen Stadium zu Glaskörperblutungen und Netzhautablösung führen kann. Nur in Einzelfällen kommt es zu einer Erblindung. Eine ursächliche Therapie ist momentan nicht möglich, da die Ursachen der Eales-Krankheit noch unbekannt sind. Die Behandlung erfolgt symptomatisch mit Laser-Koagulationen und augenchirurgischen Eingriffen.

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